Guten Morgen,
ich bekenne mich hier mal öffentlich, dass ich seit 30 Jahren Hunde halte und auch seit fast 30 Jahren Jägerin bin.
Zu diesem Thema gab es in den vielen Jahren ebenso viele heisse Diskussionen, und ich muss sagen, dass sich die Einstellungen beider Seiten doch zum positiven geändert hat. Ich wohne im ländlichen Gebiet, und dort war es früher einfach üblich und völlig normal, dass die Dorfhunde frei liefen und in Wald und Feld gemacht haben, was sie wollten. Ich bin so oft in meinem Leben auf gerissenes Wild gestossen und, was noch viel viel schlimmer ist, auf schwer verletztes, bei welchem dann nur noch der Fangschuss möglich war, um es von seinem Leid zu erlösen.
Heute ist das GsD anders, die meisten HH halten sich an die Regeln, und seids mir nicht böse, aber diese Geschichten von den freilaufenden bösen Jägern, die nur hinterm Busch darauf lauern, einen armen Schosshund abschiessen zu können, ist doch völliger Blödsinn.
Nach der Wende gab es hier bei uns in Thüringen eine aus meiner Sicht schlimme Zeit, neue Regelungen, Ungewissheiten bei der Verpachtung der Reviere und Neuüberarbeitung der Gesetzeslage. Da gab es schon den einen oder anderen gut betuchten Jäger, der must go Ost und meinte, nur auf Grund seiner finanziellen Situation im Revier die Sau rauslassen zu müssen. Das betraf aber dann nicht nur die frei laufenden Haustiere, sondern auch das Wild, und ich könnte k...., wenn man mit solchen Jägern über einen Kamm geschoren wird.
Viele Menschen denken, dass ein Jäger halt jagt, draussen Wild schiesst und das war es. Dabei machen Revierpflege, die Hege des Wildes und Naturschutz den grössten Teil eines Jägerlebens aus, und es ist auch nicht wenig Arbeit damit verbunden.
Ich kenne in meinem Bekanntenkreis keinen Jagdfreund, welcher grundlos auf Haustiere schiessen würde, und ich selber habe es nur einmal in den 30 jahren getan. Dabei handelte es sich um eine total räudig wirkende Katze, welche ich vorher schon mehrmals weitab jeglicher menschlicher Behausung im Revier habe räubern sehen.
Normalerweise läuft es so ab, dass ich, wenn ich einen Hund rumstreunen sehe, entweder weiss, wem er gehört und mir den Halter zur Brust nehme. Passiert es mehrfach und der HH ist uneinsichtig, gibts eine Anzeige oder ich greif mir den Hund und gebe ihn im TH ab und teile es dann dem Halter mit ... das wirkt oft Wunder
Handelt es sich um einen unbekannten Hund, versuche ich auch, seiner habhaft zu werden und ihn den entsprechenden Behörden oder Organisationen zu übergeben. Aber draufloszuballern, zumal die meisten Ausreisser ja eine Halsung tragen, ich bitte euch, kein normaler Jäger macht sowas.
Ich finde die Gesetzeslage gut so, wie sie ist, und weitere Verbote sind doch überflüssig. Viel wichtiger ist die Kommunikation, und leider kenne ich deutlich mehr uneinsichtige Hundehalter als Jäger ..... leider.
In diesem Sinne, lasst die Hunde im Wald an der Leine, und an der Schlepp haben sie auch genug Bewegungsfreiheit
LG Anishya und Hummel