Du schreibst, dass dein Mann dir den Kopf gewaschen hat und die Entscheidung gefallen ist, dass der Hund bleiben soll. Was hat sich denn aber nun an der Situation seit gestern geändert?
Nachdem du selbst meinst, der Hund sei eigentlich nicht das Problem, es dir aber trotzdem so schlecht geht wie im ersten Beitrag beschrieben, müsste sich doch grundlegend etwas an deiner Einstellung geändert haben oder es müssten derart geänderte Bedingungen geschaffen werden, damit nicht in ein paar Wochen dieselbe Situation wieder da ist, nur mit weit schlimmeren Folgen für den Hund, wenn er dann nach längerer Zeit weg muss. Außer der Entscheidung an sich lese ich nichts, was seit gestern anders ist.
Ich lasse mich gerne korrigieren, wenn ich falsch liegen sollte, aber der Unterschied zwischen der Planung und der nun überfordernden Situation besteht nach deinen Beiträgen darin, dass der Mann derzeit nicht helfen kann. Aber er wäre doch auch vorher als Allenverdiener beruflich stark eingespannt gewesen und auch wenn er mal unter der Woche früher mal da war, was nun nichtmehr der Fall ist, wäre doch trotzdem die Verantwortung ganz überwiegend bei dir gelegen, oder nicht? Er wird auch kaum genau mit dem Einzug des Hundes seine Arbeit gekündigt haben, also war das doch auch klar, bevor der Hund kam.
Du bist derzeit nicht berufstätig, hast eine Tochter, die auch kein Kleinkind mehr ist, deine Mutter kann offenbar auch helfen – die Grundbedingungen finde ich eigentlich immer noch gut und wenn dich die berufliche Veränderung bezogen auf deinen Mann so belastet – gibt es nicht auch Freunde, die Hunde haben oder zumindest bei der Betreuung helfen können?
Das wird aber alles nichts bringen, wenn du selbst nicht voll zu der Entscheidung stehst, der Hund wird es merken, wenn er nicht wirklich voll und ganz willkommen ist.Es geht gar nicht darum, was die Familie möchte.. Du bist den ganzen Tag mit dem Hund zusammen und hast die Verantwortung.
Worauf ich hinausmöchte: es wird doch immer wieder etwas im Leben passieren, dass ein Umbruch ansteht, mal überraschend und mal nicht, später möchtest du ja z.B. auch wieder arbeiten, aber grundlegend ist doch immer, wie man selbst dazu steht.
Vielleicht täusche ich mich auch und es ist wirklich nur der sogenannte Welpenblues - ich bin auch nicht der Welpentyp und hatte bisher stets erwachsene Hunde übernommen - oder du traust dir auch weniger zu, als du tatsächlich schaffst. Wenn aber Hauptgrund der Familienrat ist, der die Entscheidung getroffen hat, bleibt trotzdem alles rund um den Hund eben an dir hängen. Es ist auch wurscht, warum dir das zu viel ist oder zumindest bis gestern zu viel war. Maßgeblich ist nur, dass Umstände da sein müssen, die einen Unterschied zur Situation gestern ausmachen. Ist das nicht der Fall, ist das Risiko groß, dass in ein paar Tagen dieselbe Entscheidung ansteht. Der Hund würde auch im Fall einer Abgabe nicht den Wölfen zum Fraß vorgeworfen werden, sondern würde zum Züchter zurückgehen und sicher anderweitig ein Zuhause finde.
Eine Abgabe aus einer Überforderungssituation heraus in gute Bedingungen ist nie vorwerfbar, eine halbherzige Entscheidung und ein zweifelhafter Start ins Hundeleben wäre es aber meiner Meinung nach schon.
Ich weiß, dass sich mein Beitrag nicht danach anhört, aber wünsche dir und dem Welpen alles erdenklich Gute!