Mir scheint auch, dass dein Hund unsicher ist.
Davon können wir ein Lied singen. Allerdings ist unser Hund nie nach vorn gegangen, sondern hat sich quietschend geduckt oder wollte flüchten. Als Auslöser hat schon der Anblick eines Hundes aus weiter Entfernung genügt. Wir haben sie im Alter von rund 2 Jahren aus dem Tierschutz übernommen.
Wir hatten sowieso von vornherein vor, eine Hundeschule zu besuchen. An eine Teilnahme an den Hundegruppen war aber aufgrund ihrer Angst nicht zu denken.
Wir hatten deshalb erst Einzelstunden. Dabei waren wir an verschiedenen Orten unterwegs; mal im Wald, mal in einem großen öffentlichen Park. Die Trainerin hat quasi als Trainingspartner andere Hundehalter an bestimmten Stellen postiert bzw. dafür gesorgt, dass wir an gut sozialisierten Hunden vorbeikommen. Am Anfang in ganz weitem Abstand und dann halt näher.
Wir selbst sollten ganz selbstverständlich und souverän an den anderen Hunden vorbeigehen. Wir haben sie auch rechtzeitig mit "schau mal" abgelenkt und beim Vorbeigehen am anderen Hund ein Leckerli untergejubelt. Sie hat dann schon kapiert, dass andere Hunde nicht automatisch die Hölle sind, sondern auch mal interessant sein können.
Nach einigen Stunden sind wir dann in gebührendem Abstand hinter einer Ausbildungsgruppe hergelaufen. Schließlich waren wir bei einem der Hundespaziergänge dabei. Dann war das Eis gebrochen und sie ist seitdem in einer offenen Erziehungsgruppe, wo sie sich prima macht.
Inzwischen hat sie hier in unserer Umgebung einige Hundefreunde, mit denen sie übers Feld tobt. Bei den ersten gedrehten Halbkreisen sind mir fast die Tränchen vor Rührung gekommen...
Begegnungen mit Fremdhunden sind kein Problem mehr, solange sich diese normal verhalten.
Ich kann mir nicht vorstellen, wie Hilfsmittel einem Hund die Unsicherheit nehmen sollen. Vielleicht hört er dann auf zu bellen, aber die Angst bleibt.
In diesem Sinne: Viel Erfolg!