Hallo!
Herrje, da habt Ihr alle drei ja einiges durchgemacht.
Das Vertrauen Deiner beiden Hunde in den Menschen wurde von Grund (und klein) auf zerstört.
Das oberste Gebot sollte GEDULD heißen. So schwer das ist, da Du ja nun auch darunter leidest, dass es Deinen Hundn nicht gut geht.
Dass Luigi frisst, wenn Du nicht da bist und sich während dieser Zeit nicht versteckt, ist ein klarar Hinweis darauf, dass er sich allein sicherer fühlt, als wenn Du dabei bist. Er traut Dir halt quasi nicht über den Weg.
Ich würde divers Dinge raten:
Achte auf alle Dinge, die er als Bedrohung auffassen könnte: Bedränge ihn nicht. Achte auf Deine Körpersprache. Gehe nicht auf ihn zu. Mache Dich eher klein, gehe z.B. in die Hocke und sieh ihn nicht an (wende Deinen Körper und Deinen blick also ab).
Ich würde an Deiner Stelle, wenn Du nach Hause kommst, ihn überhaupt nicht begrüßen oder beachten. Alles, was Du hier versuchst, würde ihn wahrscheinlich zu sehr bedrängen.
Ihm zeigen, dass Deine Nähe nicht schädlich ist, kannst Du, indem Du Leckerchen als "Motivationsbrücke" einsetzt. Ich würde ihn jedoch nicht locken, um sie Dir aus der Hand zu nehmen. Stattdessen, in einer wie beschriebenen, "kleinen", leicht abgewandten Körperhaltung, in seine Richtung werfen. Zunächst ruhig übe reine so weite Distanz, dass er sie nimmt. Dabei die Distanz Stück für Stück zu Dir verkürzen. Nimmt er die Leckerchen auf diesem Weg, kannst Du ihm vielleicht sein gesamtes Futter so geben. So dass er lernt "Hey, die ist prima, die versorgt mich." Sollte er es auf diesem Weg nicht nehmen, dann stell sein reguläres Futter raus und verlasse das Zimmer, damit er in Ruhe fressen kann. Die Annäherung über Leckechen würde ich dennoch immer wieder behutsam versuchen.
Ich würde zudem komplett unterlassen, irgendwie nach ihm zu greifen oder ihn streicheln zu wollen. Er muss zu Dir kommen.
Gebt Euch die Zeit - und am besten hol Dir einen Trainer ins Haus, der sich das Ganze mal anguckt und Dir vielleicht den ein oder anderen Hinweis geben kann, wo Du Luigi unbewusst durch Körperhaltung, Sprache etc. "bedrängst".
Was mich noch interessiert: Wie reagiert Luigi denn, wenn Du mit Nikita spielst? Zeigt er Interesse daran?
Viel Erfolg. Und wie gesagt: Denk mal wirklich über eine Trainer nach, der sich mit Angsthudnen auskennt. Denn der kleine Luigi scheint ja nicht viel anderes in seinem Leben bisher kennengelernt zu haben - dementsprechend tief sitzt das Trauma wahrscheinlich.
Viele Grüße!