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Als ich mit meiner Trainerin anfing zu arbeiten lernte er ziemlich schnell einige neue Kommandos und es klappte dann den einen Tag super, den nächsten gar nicht, manchmal hin und wieder und meistens war ich ziemlich gefrustet.
Das kenne ich. Bei uns sind's auch immer 'mal ein, zwei Tage, wo's wirklich wie am Schnürrchen klappt und am nächsten Tag geht schon wieder gar nichts. Ist ein Unterschied zwischen Tag und Nacht.
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Als dann sein Stresslevel festgestellt wurde, erarbeiteten wir eine Vorgehensweise, mit der ich größere Probleme hatte als Pedro.
Das klingt ziemlich professionell. Wie stellt man denn so ein Stresslevel fest? Ich für meinen Teil achte auf die klassischen Beschwichtigungssignale und eben auf das Hecheln, etc. Reicht das denn?
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Anfangs 3 x 15 min Gassi-schleichen.
Gassi-schleichen? Wie genau kann ich mir das vorstellen?
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Dazu nur Gassi gehen wo man möglichst wenige Reize hat - bei uns hieß das jeglichen Hunde- und Katzenkontakt vermeiden, keine Kommandos, kein Spielen, keine Tricks, kein Mantrailen - einfach gar nichts.
Hundekontakt (zumindest Begegnungen) lässt sich hier praktisch nicht vermeiden. Ich brauch' nur aus dem Haus rauszugehen und bin mitten auf 'ner Hundewiese. In solchen Situationen versuch' ich eigentlich 'nen Bogen zu laufen, allerdings geht das in der Praxis nicht immer, weil's hier doch die ein oder andere Engstelle gibt. Wenn's dann wirklich unvermeidlich ist, nehm' ich sie zwischen die Beine und halte sie unter der Brust und am Griff ihres Geschirrs fest. In der Regel kann ich mich dann auch drauf verlassen, dass sie tobt (wenn ich ausweichen kann, legt sie sich zwar teilweise auch in die Leine, bellt und knurrt aber meistens nicht), allein die Zeiten, in denen sie sich beruhigt, sind dann je nach Tagesform unterschiedlich.
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Die ersten 4 Monate kein Rennen, kein Toben. Das wichtigste war immer, ruhig und entspannt zu hause anzukommen. - Es war eine schwierige Zeit, aber es hat sich gelohnt.
Kein Rennen kann ich mir bei ihr ehrlich gesagt absolut nicht vorstellen. Meine Hündin baut ja primär über's Laufen Stress ab. Wenn sie das nicht kann, hab ich ehrfahrungsgemäß früher oder später 'n Monster an der Leine. Aber getobt wird inzwischen auch nicht mehr, zuletzt musste ich sogar meiner Nachbarin und ihrem Hund 'ne Abfuhr erteilen, weil meine vor lauter Aufregung beim Spielen direkt Stressdurchfall bekommen hat.
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Um erst mal heraus zu bekommen, wie lange ich draußen bleiben kann, damit wir auf jeden Fall noch entspannt zurück zu kommen hat mir ein Tagebuch geholfen (hier zeigten sich auch die stressigen Situationen), in dem ich notierte, wann wir wie lange und wo draußen waren, wen wir getroffen haben und wie sich Pedro benommen hat.
Das kann ich jetzt irgendwie nicht nachvollziehen. Bei uns ist es eher umgekehrt. Die Dame geht gespannt wie 'n Flitzebogen aus dem Haus und kommt entspannt wieder nach Hause.
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Ich habe deine anderen Threads nicht gelesen aber aufgrund deines Textes hier vermute ich ein "Kettenproblem" dessen Ursache in Ruhe bzw. fehlender Ruhe liegt. Mangelnde Ruhe führt zwangsläufig zu schlechter Konzentationsfähigkeit.
Generell mangelnde Ruhe oder nur in der Situation, in der ich ihr das Kommando gebe? Zuhause kann ich mir nämlich keinen ruhigeren Hund vorstellen... da liegte sie die meiste Zeit regungslos unter'm Schreibtisch und wirkt oftmals auch einfach nur gelangweilt (lässt öfter 'mal so 'nen langen Seufzer von sich hören).
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Im ersten Schritt würde ich wirklich viel Bewegung ansetzen. Wenn du kannst erstmal regelmäßig 2 Stunden am Stück pro Tag. Gleichmäßige flotte Bewegung (also ordentlich zulaufen- Arbeitstempo).
Und auf dieser Strecke machst du wenig und das wirklich Nötige: sicher auf Zuruf/Pfeifen kommen, anständig über kurze Sequenzen an einer Standardleine mit 1-1,5m laufen, sich bei dir hinsetzen und einen Moment ruhig sitzen zu bleiben (zähle am Besten im Kopf mit, je nachdem wie schwierig es für sie ist zählst du am Anfang vielleicht nur ...eins...zwei. Das steigerst du langsam. Arbeite sehr ruhig und leise, kleine Gesten...je hektischer und unruhiger der Hund umso mehr Ruhe musst du reinbringen, stell dir vor du und dein Hund, ihr bildet eine Waage und du musst immer ein so exaktes Gegengewicht zum Hund wie möglich herstellen.
Das Konzept hab ich zuletzt 'ne Woche durchgehalten. Dann ging wieder der Gedanke an's Training mit mir durch. Aber prinzipiell -
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Und ganz wichtig: arbeite in sehr kurzen Sequenzen. Konzentrationsfähigkeit muss sich entwickeln. So eine Sitzübung dauert zu Beginn viellt. zehn Sekunden von da an, wo du den Hund bei dir hast bis dahion wo du ihn freigibst. Bau keine Übungsketten auf sondern bleibe eine Weile bei wenigen Sekunden und einer einzelnen Übung die du öfter mal während des Laufens machst...unregelmäßig.
Die Dauer ist ja bei uns eher nicht das Thema. Wenn sie sitzt, dann sitzt sie. Und wenn ich sage bleib, und es ist nicht gerade ein Hund in der Nähe, kann ich auch 'nen Kilometer laufen und sie liegt immer noch an Ort und Stelle. Das Problem ist einfach, dass sie schon 'mal mehrere Minuten braucht, um auf das "Sitz" oder "Platz" zu reagieren.
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Achte darauf Momente abzupassen wo sie nicht vollkommen abgelenkt und ganz woanders ist wenn du eine Übung machen willst. Beobachte genau wann sie gut ansprechbar ist. Wenn sie mit der Stimme teilweise so schlecht reagiert könntest du auch mal ne Pfeife probieren.
Und natürlich: immer belohnen, auch die Freigabe aus dem Sitz kann eine Belohnung sein aber eben auch Futter.
So mach ich's in der Regel auch. Auf den Rückruf hört sie in Regel auch (Ausnahmen wie bei allem: Hund und Wild). Was das angeht, möchte ich mich gar nicht beschweren. Und mit der Belohnung ist's auch so 'ne Sache. Die Auflösung von Kommandos ("Frei") ist für sie teilweise die Belohnung schlechthin, aber ansonsten ziehen eigentlich nur die feinsten der feinsten Leckerlies. Sobald etwas nicht 100 % Natur ist, brauche ich sie damit erst gar nicht zu locken. Ich kann draußen sogar schon echt zufrieden sein, wenn sie ihr Trockenfutter aus dem Dummy frisst (zuhause bekommt sie schon gar nichts mehr). Und jeder, der so 'nen Mäkler sein Eigen nennt, weiß, wie frustrierend das ist, wenn man dem Hund 'ne Hand voll Futter hinhält und er sich nach kurzem Schnuppern angewiedert 'rumdreht. Was das angeht, steh' ich vor der Grundsatzfrage: soll ich drinnen einfach wieder regelmäßig aus dem Napf füttern und draußen mit den tollsten Leckerlies üben oder soll ich strikt und einfach nur noch draußen und nur noch das normale Trockenfutter füttern?
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Ich hab grad gesehen du bist ein Kerl . Dann stell dir vor du hast einen Ferarri (ein Mali ist ein Ferrari), Gas geben geht da immer aber die Kiste ist nicht ganz so leicht zu fahren und man kann auch ganz schnell damit aus der nächsten Kurve fliegen ;).
Da sagst du was... und an sich schwärme ich ja auch für die Rasse. Ich persönlich hab auch lieber 'nen temperamentvollen Hund, den man leiten und lenken muss, als einen, der ungefragt alles übernimmt, was Herrchen ihm vorkaut. Aber wenn dann so 'n Hund im Zwinger und auf'm Hof aufwächst, wird's echt 'ne Herausforderung.