Beiträge von Laurentide

    Das Tierschutzgesetz sieht für diese Problematik durchaus eine Ausnahme vor:
    " §16a Tierschutzgesetz: Die zuständige Behörde trifft die zur Beseitigung festgestellter Verstöße und die zur Verhütung künftiger Verstöße notwendigen Anordnungen ... Sie kann insbesondere in Tier, das nach dem Gutachten des beamteten Tierarztes mangels Erfüllung der Anforderungen des § 2 erheblich vernachlässigt ist oder schwerwiegende Verhaltensstörungen aufzeigt, dem Halter fortnehmen und so lange auf dessen Kosten anderweitig pfleglich unterbringen, bis eine den Anforderungen des § 2 entsprechende Haltung des Tieres durch den Halter sichergestellt ist; ist eine anderweitige Unterbringung des Tieres nicht möglich oder ist nach Fristsetzung durch die zuständige Behörde eine den Anforderungen des § 2 entsprechende Haltung durch den Halter nicht sicherzustellen, kann die Behörde das Tier veräußern; die Behörde kann das Tier auf Kosten des Halters unter Vermeidung von Schmerzen töten lassen, wenn die Veräußerung des Tieres aus rechtlichen oder tatsächlichen Gründen nicht möglich ist oder das Tier nach dem Urteil des beamteten Tierarztes nur unter nicht behebbaren erheblichen Schmerzen, Leiden oder Schäden weiterleben kann."


    Aber einen Shitstorm sondersgleichen würde das sicherlich geben.



    Was macht man denn, wenn wie hier in diesem Fall die Orga den Hund nicht zurück nehmen will?

    Dann helfen nur noch die örtlichen Tierheime, sofern da eins Aufnahmekapazitäten hat. Und Ich würde es dem für den Verein zuständigen Veterinäramt melden. Die 11er-Erlaubnisse für den Import beinhalten meist auch eine Vorgabe für eine realistische Anzahl an Pflegeplätzen für Rückläufer.

    Da raubt jemand dem armen Tier seine Kindheit und macht ihn zum Zirkusaffen …. und präsentiert diesen Unsinn dann auch noch als vermeintliche Vorzeigehundeerziehung 😳. Da kann man ja echt nur hoffen, dass es diesen Welpen nicht wirklich gibt. Das „Draufhauen“ kann man sich bei der Beschreibung sparen, das wird wohl in absehbarer Zeit der Hund erledigen.

    Und wenn man es diesem Hund erlaubt, müsste man es - theoretisch! - auch anderen erlauben, die damit weniger sorgsam umgehen.

    Tut man doch auch. Zur Zeit sitzen zigtausende Ukrainehunde maximal in Heimquarantäne. Wenn sie nicht sogar nur geimpft und getitert werden.

    Hinweise zum Umgang mit Tieren aus der Ukraine - Berlin.de


    Ist ehtisch-moralisch vielleicht eine andere Situation, vom Tierseuchenrisiko aber sicher vergleichbar.

    In der VO 577/2013 sind alle Drittländer gelistet bei denen man keinen Tollwuttiter braucht. Im Umkehrschluss braucht man bei allen Ländern, die da nicht drauf stehen einen Titer.


    Das ist so aber nicht korrekt. Eine Tollwutinfektion verursacht in der Regel keinen Tollwuttiter, oder wenn dann erst ganz zum Schluss wenn auch schon neurologische Störungen auftreten (deswegen tötet man ja auch Wildtiere, wenn sie einen Menschen gebissen haben, sofern man sie erwischt, da die Diagnose über eine histologische Untersuchung des Gehirns gemacht wird und nicht über eine Antikörperbestimmung funktioniert).

    Wer sagt Ihnen, dass der Hund infieziert ist????

    Die Frage ist: Wer kann sagen, dass der Hund NICHT infiziert ist? Keiner. Ja, vielleicht findet ihr noch jemanden, der ein Auge zudrückt, weil er es für extrem unwahrscheinlich hält. Aber garantieren kann es aktuell niemand.

    Darum kommt der Hund in Quarantäne. Würde man davon ausgehen, dass der Hund infiziert ist, würde man ihn einschläfern.

    Naja, der Besitzer wird das ja meist schon sagen können (ich weiss jedenfalls ob mein Hund im Urlaub gebissen wurde, der ist nie weit von mir weg oder gar ausser Sicht und gerade so ein kleiner Begleithund ist doch vermutlich eher nicht völlig ausser Kontrolle unterwegs). Und ohne Biss keine Tollwutinfektion. Als Beweis für die Behörden nützt das natürlich nichts, aber die Besitzer werden ein Infektionsrisiko vermutlich schon für sich ausschließen können.

    warum sollte es da Spielraum geben wenn der Hund in Deutschland geimpft wurde, der Titer aber nicht bestimmt wurde.

    Ohne Titer-Bestimmung kann eine sichere Wirkung der Impfung nicht nachgewiesen werden.

    Die Titerbestimmung wurde ja jetzt nachgeholt und damit kann man rückwirkend schon belegen, dass die Impfung gewirkt hat. Blos sieht die Verordnung das in der Reihenfolge leider nicht vor. Was meiner Meinung nach aber keine wirkliche fachliche Begründung hat, sondern eher eine unsaubere Formulierung im Gesetzestext ist. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass beim Schreiben über eine solche Fallkonstellation nachgedacht wurde.

    Bei der Verordnung hat sich schon jemand was gedacht. Sinn dieser dreimonatigen Wartefrist ist es, Hunde herauszufischen, die sich vor der Impfung bereits mit Tollwut infiziert hatten. Denn diesen würde die Impfung ggf. nichts mehr nützen und sie würden in den nächsten 4 Monaten versterben. Daher die Wartezeit. Für einen in Deutschland geimpften Hund macht das aber gar keinen Sinn, daher fällt die Wartezeit hier nach Impfung und Titerbestimmung ja auch weg. Unsauber formuliert ist nur der Fall, der jetzt eingetreten ist, denn bei Verstößen heisst es "die Einreisebestimmungen sind rückwirkend zu erfüllen". Ob das die dreimonatige Wartezeit mit erfasst oder nicht, darüber kann man durchaus streiten, denn das Titerergebnis wird das selbe sein, ob man es nun vor oder nach der Ausreise bestimmen lässt.

    EDIT: ich hab auf die Titerergebnisse von Laboklin zwischen 3 und 8 Wochen gewartet.

    Dann hat die Tierärztin vom VetAmt Flughafens uns voll verarscht. Sie hat mehrmals am Donnerstag abend 05.01.23 uns bestätigt, dass die Ergebnisse am kommenden Montag 09.01.23, spätestens am Dienstag 10.01.23, beim Amt sind.

    Am Freitag 13.01.23 war nichts!

    Die Tierärztin kann ja nichts dafür, wenn sie das Ergebnis nicht hat, dann hat sie's nunmal nicht. Und dass um Weihnachten und den Jahreswechsel herum alles länger dauert, ist jetzt nicht so ungewöhnlich.


    Sofern der Titer ein ausreichendes Ergebnis bringt, würde ich versuchen den Hund in eine Heimquarantäne zu bekommen.

    Für mich klingt es auch so, dass der Welpe, deine Lebensumstände und du überhaupt nicht zusammenpassen und jeder weitere Tag dem Hund mehr schadet als nützt. Aber da eine Abgabe ja anscheinend nicht zu Option steht helfen dir vielleicht folgende Tips um den Stress wenigstens etwas zu reduzieren:

    Weg zur Arbeit

    Ich würde den Hund in einer Tragetasche oder einem Hundebuggy transportieren, das schirmt sie wenigstens etwas von dem Trubel ab.

    Kausachen

    Da der Hund ja nicht unbegrenzt fressen kann mal Kaffeeholzwurzel, Hirschgeweih, Kong oder ähnliches probieren.

    Unterbringung im Büro

    Boxen zur Unterbringung sind verboten, auch Innenzwinger müssen mind. 6qm haben. Falls genügend Platz vorhanden ist, evt. ein Welpengitter um euch rum aufstellen (so dass man selbst mit drinnen ist). Ansonsten auf den Schoss nehmen oder an der Leine neben sich halten, bis sie zur Ruhe kommt.

    Programm

    Ich bin mit meinem Welpen in dem Alter etwa 3x 15 Minuten spazieren gegangen und achte auf eine ruhige Umgebung, wo er einfach flitzen, schnüffeln und erkunden kann. Ohne Menschen, Hunde, Fahrzeuge etc.

    Ansonsten jegliche Action von aussen vermeiden, also keine Besuche, keine Stadtbummel etc.

    Ich habe schob zweimal erlebt, dass nur einzelne Hunde aus einem Wurf an Parvo gestorben sind, während der restliche Wurf gesund blieb. Beide Würfe waren vom selben Vermehrer, die Parvo dürfte mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit von dort kommen. Das ist also kein Beweis … abgesehen davon hat die TE die Info doch nur von der Züchterin und nicht von den anderen Welpenkäufern, die Aussage müsste also nicht mal stimmen.

    Dafür zu sorgen, dass ein Hund von seinem ersten bis zu seinem letzten Lebenstag ein gutes Leben hat, DAS ist Tierschutz. Hunde quer durch Europa in für sie völlig ungeeignete Lebenssituationen zu karren nicht unbedingt.

    Zum Glück darf sich in diesem Land noch jeder selbst aussuchen wo er seinen Hund kauft.

    Ich habe mir in meiner Hundeplanung auch nie von jemandem reinreden lassen.

    Aber ich dränge meine Hunde auch niemandem auf. Insofern finde ich es völlig in Ordnung wenn andere die Hunde nicht in ihrem Haus haben wollen. Daher übernachte ich fast immer im Hotel und plane Besuche ggf. so kurz, dass die Hunde zu Hause oder im Auto bleiben können oder man draussen irgendwas unternimmt. Allerdings habe ich auch nur sehr wenig Personen in meinem Umfeld wo die Hunde ein Thema sind.