Beiträge von Laurentide

    Ok, die meisten der Züchter die ich gefunden haben, waren eher mau. Da würde ich nie einen Hund holen. Den einzigen wo ich jetzt nicht offensichtlich "schlimmes" gefunden habe, wäre dieser. Außer dass mir nicht klar wird, wo die Hündinnen wohnen. Aber das könnte man ja bei einem Besuch oder bei einem Telefonat abklären.
    Aber sicher findet man auch dort Kritikpunkte.
    Ich würde mir als Hundeneuling nie zutrauen einen richtigen "Züchter" zu finden, daher würde ich es auch niemanden raten.

    Das wäre jetzt jemand, der bei mir als allererstes raus wäre.
    Hier vertreten sie die Reinzucht des Tollers und hauen jede Menge Welpen immer mit dem gleichen Rüden raus, auf der anderen Homepage gibt es Labradoodles und dann gab es noch eine Seite mit reinrassigen Labradoren und Hovawarten, die ich jetzt nicht mehr finde. Also alles hübsch auf verschiedene Seiten verteilt, damit man die Masse nicht merkt.
    Katastrophe, aber ganz bestimmt kein Züchter.

    Die Quetchua Zelte sind übrigens sehr beliebt :D


    Hier im Hintergrund. War alles voll mit denen.

    Hihi und im Vordergrund mein schöner alter Pavillon :ugly: Aber er tut immer noch seinen Dienst.


    Wir hatten auch einen tollen Tag auf der Clubschau. Luca mit V1, Jgd-CAC und Clubjugendsieger und Laurin in der Ehrenklasse mit 1 (allerdings von 1, daher nicht wirklich eine Leistung). Aber er hat sich schön präsentiert und einen tollen Richterbericht bekommen.

    Ich hab die Videos nicht, würde aber schon vermuten, dass da ihre Cayuga zu sehen ist. Die hat schon eher mehr Substanz und viel Fell. Die Toller sind halt nicht so sauber durchgezüchtet und daher optisch noch sehr heterogen.

    Die Tollerszene ist ja auch ein bisschen speziell :D Und in Schweden gibt es eben eigene Toller-Workingtests, daher starten da viele Tollerbesitzer lieber als hier. Ausserdem sind die Regeln in Schweden tollerfreundlicher ;)
    Aber du hast schon Recht, dass Norma bestimmt mehr Workingtesterfahrung hat.

    Bei Imke Niewöhner muss man aber auch immer bedenken, dass sie eben nicht auf Workingtests und Fieldtrials startet, sondern ihr Fokus auf anderen Dingen liegt ... Ich würde mehr nach den Büchern von Norma gehen - oder auch Helene Leimer (beide arbeiten eh eng zusammen).

    Also ich treffe Imke Niewöhner jedes Jahr beim Workingtest der Tollarspezialen in Schweden. Dass sie gar nicht startet stimmt also nicht.

    Ich habe für die PRA bei Optigen auch 156$ bezahlt. Einen Wurf vor der Abgabe zu testen finde ich jetzt aber ziemlich sinnbefreit und habe ich auch noch nie gehört. Die Verpaarung wird ja (hoffentlich) so gewählt sein, dass keine affected-Hunde rauskommen und ob er Welpe nun clear oder carrier ist, kann dem Besitzer doch egal sein.
    Wenn der Welpe gezielt als Zuchthund gekauft wird, steht es dem Besitzer ja immer noch frei selbst testen zu lassen. Ich stand allerdings auch gerade vor dieser Entscheidung und habe mich bewusst dagegen entschieden vor der Auswahl zu testen.

    Das mit dem SRMA ist ja auch interessant.
    Noch eine Frage zu den Linien, aus denen du keinen Hund nehmen würdest - wie kann ich mich da informieren? Wie gesagt, Pech kann man immer haben, aber nachdem meine maivi nach nur zwei Jahren aufgrund von Epilepsie gehen musste, will ich da auf jeden Fall zumindest das Risiko minimieren, etwas ähnliches nochmal durchzumachen.

    Tja, das ist leider so eine Sache an die Daten zu kommen. Die meisten Züchter sind sehr ehrlich und schreiben SRMA-Fälle auf ihre Homepage. Leider gibt es einzelne, die das nicht tun und wo so Infos nur per Flüsterpost rumgehen. Auch das deutsche Tollerforum ist eine gute Infoquelle, wo betroffene Besitzer häufig einen Thread zur Krankheitsgeschichte ihres Hundes veröffentlichen. Ich denke in Deutschland wird es im Durchschnitt so einen Hund pro Jahr treffen. Also nicht wundern, wenn man da jetzt nicht 400 Fallberichte findet.
    Die mühsame Arbeit ist dann eben die dazugehörigen Ahnentafeln zu studieren um festzustellen wo es Häufungen gibt und wo es mal ein völlig unerklärlicher Einzelfall war.
    Falls du dich konkreter für den Toller interessierst kannst du mir auch gerne mal ne PN schreiben. Öffentliches Züchter-Bashing will ich hier nicht veranstalten. Zumal die Vererbung eben auch nicht wirklich geklärt ist, so dass jeder die Risiken anders einschätzt. Die Wissenschaft geht zur Zeit davon aus, dass es eine erbliche Komponente gibt und zusätzlich ein bisher unbekannter Auslöser notwendig ist um die Krankheit hervorzurufen. Lange war die Tollwutimpfung im Verdacht, mit dem Erfolg das so gut wie alle Toller erst mit einem Jahr geimpft werden. Geändert hat das aber leider nichts.

    Was den Toller angeht so würde er deine Kriterien aus dem Eingangspost schon ganz gut erfüllen.
    Kinderfreundlichkeit kommt meiner Meinung nach sehr auf die Erziehung der Kinder an. Toller sind jetzt nicht die totalen Schafe, die alles mit sich machen lassen. Insbesondere umarmen, fixieren etc. lassen sich viele nicht sehr gerne. Die Schwelle zum Schnappen/Beißen ist zwar sehr hoch,aber man sieht ihnen an, dass sie gerade ziemlich verzweifelt sind.
    Jagdtrieb ist eigentlich immer händelbar. Je nach Hund etwas stärker oder weniger stark ausgeprägt, aber die Rasse hatte bei ihrem ursprünglichen Verwendungszweck als Arbeit vor dem Schuss ja nur das Tolling, bei dem sie das Wild ignorieren müssen und arbeiten sonst nur nach dem Schuss wie die übrigen Retrieverrassen auch. Daher ist intensives Stöbern/Hetzen eher ungewöhnlich.
    Wach- und Schutztrieb haben sie vielleicht etwas mehr als Labrador und Golden Retriever. Wenn um unser Haus rum was ist, schlagen die Hunde an. Insbesondere nachts. Besitzer von echten Schutzhunden werden da aber nur müde drüber lächeln können, sind halt ein paar Beller. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie mich oder das Grundstück wirklich schützen würden, wenn es hart auf hart kommt.
    Artgenossenverträglichkeit ist in der Regel auch kein Problem.
    Arbeitsfreude ist ganz klar gegeben. Und hier noch der vorsichtige Hinweis. Ein Toller ist wirklich noch ein recht ursprünglicher und stark spezialisierter Arbeiter. Mit den Hunden muss man schon regelmäßig was machen wollen. Ein paar Leckerchen verstecken oder über ein paar Baumstämme hüpfen ist da keine Beschäftigung. Dummyarbeit, Mantrailing, Rettungshundearbeit und natürlich die Jagd sind so die häufigsten Einsatzgebiete der Toller. Auch im Obedience kommen sie immer mehr an. Wenn sie sich zu viel langweilen, hat man schnell einen Hund, der immer unter Strom steht.
    Und bei der Arbeit muss einem so ein kleiner Psychopath, der immer gleich auf 180 ist, auch liegen. Kannst ja mal in unseren Thread schauen, da sind ein paar Videos von Luca drin, der ist ein auffallend ruhiger Toller.
    Hier kann man ein paar Videos von meinem Laurin sehen, der ist schon eher am oberen Psychopathenlimit :ugly:
    Wandern und Joggen geht natürlich auch. Wobei es beim Joggen ein bisschen auf die Kondition und den Ehrgeiz des Besitzers ankommt. Die meisten Toller die ich kenne sind keine geborenen Langstreckenläufer und haben keinen Bock stundenlang neben ihren Besitzern herzutraben. Gleiches gilt fürs Fahrradfahren. Wandern, wo die Hunde Zeit zum schnüffeln, rumspringen etc. haben liegt den meisten Tollern mehr.
    Und klein-mittelgroß ist natürlich ein bisschen Anssichtssache. Tollerrüden liegen so bei 20-23 kg und um die 50 cm. Hündinnen etwas kleiner und leichter.


    Was die Gesundheit angeht, sind die Toller insgesamt recht robuste Hunde mit guter Gelenkgesundheit etc. Eine deutliche Häufung gibt es bei den juvenilen Autoimmunkrankheiten, da gibt es Linien von denen ich keinen Hund nehmen würde. Aber die Genetik ist nicht wirklich geklärt.


    Edit: Jetzt kann ich es mir aber doch nicht verkeifen. Die beim Toller kritischste Erkrankung ist die SRMA, die ursprünglich unter dem Begriff Beagle Pain Disease bekannt wurde, da sie am häufigsten beim Beagle vorkommt. Warum beim Toller da immer drauf hingewiesen wird, beim Beagle dagegen nie, irritiert mich doch manchmal ein bisschen.