Beiträge von Laurentide

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    Dissidenz musste ich erstmal googeln. Hab das jetzt so verstanden, dass Dantes Papiere gar nicht anerkannt sind. Und das wichtig ist, wenn man züchten will. Und die Erbkrankheiten nicht ausgeschlossen werden(aber Dante hat Papiere, dass seine Eltern HD frei sind). Stimmt das so?


    Von welchem Verein sind Dants Papiere denn? Auf der Homepage steht dazu gar nichts.


    ich versuch mich hier mal an einem kleinen Crashkurs in Sachen Hundezucht:
    Rein rechtlich darf jeder mit jedem Hund Welpen produzieren, sofern er nicht gegen den § 11b TierSchG (Qualzuchtverbot) verstößt, unabhängig davon ob das ein Rassehund oder ein Mischling ist, ob er Wesensmängel, Gesundheitsmängel oder sonstiges hat. Eine Einschränkung gibt es noch wenn man 3 oder mehr Zuchthündinnen hat, dann muss die Zucht vom Vet. Amt genehmigt werden (bekommt man mit einem Nachweis der Sachkunde, der Zuverlässigkeit und der notwendigen Räumlichkeiten ... die Hunde selbst müssen keine Anforderungen erfüllen).


    Da Hundezucht jedoch immer ein Zuchtziel verfolgt (bestimmte Arbeitseigenschaften, bestimmtes Aussehen und natürlich gesunde Hunde) wurde 1911 die FCI (Fédération Cynologique Internationale) gegründet mit dem Ziel die Hundezucht zu unterstützen. In der FCI wurden die Rassestandards festgelegt, die beschreiben, welche Eigenschaften eine bestimmte Rasse haben soll und wie diese aussehen soll. Ohne Rassestandard könnte ich auch einen Toller als Deutschen Schäferhund verkaufen, es würde ja nirgendwo stehen, wie ein Deutscher Schäferhund zu sein hat. Die FCI ist somit der internationale Dachverband der Hundezucht. Jedes Land kann nun einen Mitgliedsverein in der FCI benennen, für Deutschland ist das der VDH (Verband für das deutsche Hundewesen). Der VDH erkennt damit die Regeln der FCI an und ermöglicht eine internationale Zucht. Im VDH sind dann wiederum die Vereine für die unterschiedlichen Rassen Mitglied. Für den Toller der DRC (Deutscher Retriever Club). Und der DRC setzt dann wiederum in seiner Zuchtordnung fest, welche Vorraussetzungen ein Hund erfüllen muss um für die Zucht zugelassen zu werden. Dies dient dem Erhalt und der Verbesserung der tollertypischen Eigenschaften in Hinblick auf Gesundheit, Wesen, Arbeitsleistung und Aussehen. Da die Anforderungen recht hoch sind, wird so gewährleistet, dass tatsächlich nur wirklich typische Vertreter in die Zucht kommen .


    Jetzt ist das ganze aber doch mit einem ziemlichen Aufwand verbunden und immer wieder können Hunde auch einfach nicht in die Zucht, da sie bestimmte Bedingungen nicht erfüllen. Und dann machen es sich viele Leute halt einfach und produzieren ihre Welpen ausserhalb der Kontrolle des DRC. Diese Hunde sind dann ganz ohne Papiere und lassen sich häufig auch nicht so gut verkaufen.


    Daneben sind im Laufe der Zeit zig Verbände aus dem Boden geschossen, die nicht dem VDH angehören (und diese nennt man Dissidenz). Denn ein Hundezuchtverein ist im Prinizip nichts anderes als ein Kegelverein oder ein Kleingärtnerverein, jeder der genug Leute zusammenbekommt kann so einen Verein gründen. Und natürlich kann auch niemand einen Verein zwingen die Regeln der FCI anzuerkennen. Der Verein schreibt seine eigene Zuchtordnung in denen häufig alle möglichen Rassen, die überhaupt nicht zueinander passen, zusammengefasst werden. Das Hauptproblem bei derartigen Zuchtordnungen, sofern sie denn vorhanden sind, ist die mangelnde Kontrolle. Da steht dann z.B. ein Hund muss HD A sein, aber es wird nicht festgelegt, wer das zu beurteilen hat. Und der Haustierarzt im Ort hat in der Regel zwei Probleme: 1. ist er kein Experte in Sachen HD-Auswertung (ich bin selber Tierarzt und ich traue es mir nicht zu, HD auszuwerten) und 2. ist er nicht neutral, da er den Züchter als Kunden ja nicht verlieren will. Somit ist die "HD A-Beurteilung" hier überhaupt nichts wert. Im DRC werden alle Hunde vom gleichen Tierarzt an der Uni Giessen ausgewertet und sind somit eben objektiv. Und dieses Problem setzt sich halt in allen Bereichen fort. Und deswegen werden Nicht-FCI-Papiere eben nicht anerkannt. Und das bedeutet halt, dass man nicht an Seminaren und Workingtests des DRC teilnehmen kann, nicht auf Ausstellungen kann und natürlich nicht züchten kann. Registerpapiere sind eine Möglichkeit um sich Zugang zum Ausstellungswesen zu verschaffen, für alles andere bringen sie nicht wirklich was und es kostet einen Haufen Geld.

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    Vorallem ist Schinken ja schon vorbehandelt - den isst du ja auch so! Und Menschen können dieses Virus ja auch bekommen.


    Also keine Gefahr für deinen Hund - den für dich besteht ja auch keine.


    Menschen erkranken nicht an Aujeszky!


    Sorgen würde ich mir nur machen, wenn es sich um Wildschweinschinken gehandelt hat oder wenn es nicht in Deutschland hergestellt wurde. Ansonsten dürfte die Wahrscheinlichkeit wirklich sehr gering sein.
    Ein Bekannter von mir hat allerdings erst kürzlichen einen Hund aus seiner Zucht an Aujeszky verloren, seitdem bin ich auch wieder etwas besorgter (wobei es sich da um einen Jagdhund mit Schwarzwildkontakt gehandelt hat, da ist das Risiko natürlich sowieso höher).

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    Laurentide
    Dante haben wir hier her:http://www.vom-klostersee.de. Hab aber gerade gesehen, dass die Toller gar nicht mit auf der Website sind…Schade. Seine Eltern heissen Smilla und Lasko. Kennst Du sie auch?


    Ne, sorry aber das ist Dissidenz da kenne ich mich nicht aus.


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    Laurin finde ich wunderschön! Und Ihr trainiert ja richtig und geht auf Ausstellungen! Gefällt mir wirklich sehr gut, Deine Seite.


    Dankeschön, da hab ich auch lang dran gebastelt :smile:


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    Wir hatten auch überlegt, mit Dante so richtig tollertypisch Enten apportieren zu trainieren. Wir sind oft am See und er liebt es, Bälle und Stöcke zu apportieren und schwimmt gerne (auch jetzt im Winter). Da sind immer ziemlich viele Enten anwesend, die interessieren ihn aber gar nicht.


    Das würde ich aber nur machen wenn ihr auch ernsthaft jagen wollt (also auch selber einen Jagdschein habt). Man darf nie vergessen, dass für Jagd und Jagdhundeausbildung Tiere sterben müssen, das darf man nicht zur "Hundebespaßung" machen. Dafür reichen Dummys ja auch.
    Laurin interessiert sich für "normale" Enten auch überhaupt nicht. Nur wenn sie tot oder geflügelt sind und er dann zum Apport geschickt wird ... dann ist er aber fast nicht zu halten :D


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    Sind Eure Toller auch so verrückt nach Mandarinen? Die sind nämlich Dantes Lieblingsspeise…:)


    Laurin frißt überhaupt kein Obst ... da ist er ziemlich mäkelig.

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    Sinnvoll wäre eine Einfuhr des Hundes mit einem Alter unter 12 Wochen. Dann kann er keine Tollwutimpfung haben und benötigt auch keine Titerbestimmung und Wartezeiten. :pfeif:
    Dazu benötigt man eine Ausnahmegenehmigung des zuständigen Ministeriums des Bundeslandes, wo der Hund landet (meist Hessen) und eine des zuständigen Ministeriums des Landes, wo er gehalten wird. Dann steht der Welpe nur die ersten Wochen unter Hausquaratäne, das kann man gut leisten.


    Eine Titerbestimmung braucht der Hund aus den USA so oder so nicht. Die USA sind in der 998/2003 gelistet.
    Und eine Heimquarantäne braucht der Welpe auch nicht, wenn er mit Einfuhrgenehmigung hierher kommt.


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    Ansonsten zum bereits genannten brauchst du noch Papiere vom Veterinäramt. Wie schnell die sind ist wohl unterschiedlich. Welche Papiere wirst du erfragen müssen. Ich müsste Aimee auch einmal (oder zweimal?) in Deutschland dem Veterinäramt vorstellen.


    Die Einfuhrgehmigung machen nicht die Veterinärämter sondern je Bundesland eine zentrale Stelle. Für Baden-Württemberg z.B. das Regierungspräsidium Freiburg


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    Meines Wissens dürfen Hunde unter 12 Wochen gar nicht in Deutschland ankommen!?


    Es gibt ja so einen "tollen" Welpenversandhandel im Internet und steht, dass der Hund zum Zeitpunkt des Ankommens an einem deutschen Flughafen 12 Wochen alt sein muss. Gut, die Aussage muss nicht stimmen, wo der Handel so seriös :muede: ist, aber die würden die Hunde doch auch lieber früher als später verkaufen und deshalb gehe ich davon aus, dass das richtig ist...


    Wenn man einen Welpen unter 12 Wochen einführen will, muss man bestimmte Voraussetzungen erfolgen:
    1. Es muss sich um privaten Reiseverkehr handeln (damit fliegen Welpenhändler und auch die Tierschutzvereine raus)
    2. Der Welpe muss am Ort seiner Geburt gehalten worden sein und darf keinen Kontakt zu Wildtieren gehabt haben (damit fliegen die ganzen Straßen- und Fundhunde raus)
    3. Das Herkunftsland muss in der VO 998/2003 gelistet sein


    Ich habe Laurin auch mit dem Flugzeug abgeholt (allerdings nur 1,5 Stunden Flug), er war mit mir in der Kabine und hat das total cool gemacht. Ich würde den Welpen auch lieber selber abholen als ihn allein zu verschicken.

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    Ich hab vergessen nach den Kennelnamen zu Fragen. Waren aber Vater und Sohn. Der ältere hieß Bungee und der jünger Tontu (? glaube ich)


    Oh ja, Bungee und Tonttu sind zwei tolle Hunde. Das glaube ich, dass sie dir gefallen haben :D

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    Ich habe heute zwei Toller-Jungs kennengelernt...


    Weißt du zufällig wie die beiden hießen?

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    Ich hatte gelesen dass sie eher reserviert sein sollen Fremden gegenüber.


    Die vielbeschriebene Reserviertheit beim Toller äußert sich eher so, dass sie fremde Menschen vollständig ignorieren. ich könnte mit Laurin zwischen 100 Menschen durchlaufen, er würde keinen davon eines Blickes würdigen.
    Blos wenn man einen Toller anspricht, dann ist man auch kein "Fremder" mehr für sie und dann können sie ganz schnell sehr aufgeschlossen werden.
    Ich finde "reserviert" ist ein bisschen der falsche Begriff auch wenn er in fast jeder Rassebeschreibung steht. "Desinterese" wäre vielleicht passender. Sie sind halt einfach nicht so wie die Labradore, die wollen dass jeder sie gleich lieb hat. Einen Toller muss man ein klein bisschen "erobern" ... dann vergessen sie einen aber nie wieder.