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Ist nur die Frage, ob er/sie sich daran hält!
Naja, wir leben immer noch in einem freien Land. Man kann beraten so gut es geht und sagen wie man selbst es machen würde, aber im Endeffekt muss jeder selbst entscheiden wo er seinen Hund kauft. Ich habe selbst auch extreme Aversionen gegen Vermehrer und es ist mir völlig unverständlich wie jemand so einen Hund kaufen kann. Aber wenn es jemand tut muss man es akzeptieren.
Der Käufer muss dann halt mit seinem möglicherweise kranken, verhaltensgestörten Hund leben aber es war seine freie Entscheidung.
Ich z.B. werde mir mein Leben lang nur Rassehunde kaufen. Für viele "Tierschützer" ist das ein absolutes no go und da wird teilweise auch sehr intensiv dagegen beraten. Ich hör mir das an und entscheide mich trotzdem selbst.
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Andererseits wiederrum habe ich ebenso oft gelesen, dass dort vermutlich Weimaraner oder andere Rassen miteingekreuzt wurden, um diese Farben zu "kreieren". Da stellt sich mir allerdings die Frage, ob diese Farbe wirklich dann so weitergegeben wird...?
Ich kann da nicht mit Wissen glänzen, aber interessieren würde mich das alles schon.
Die Farvererbung beim Labrador ist eigentlich ziemlich einfach. Das ganze spielt sich nur auf 3 Genorten ab. Für alle genetisch nicht so versierten ... jedes Lebewesen trägt jedes Gen doppelt (einmal vom Vater und einmal von der Mutter geerbt). Die dominante Weise schreibt man dabei mit Großbuchstaben (hiervon reicht es, wenn die Variante nur auf einem Gen ausgeprägt ist um sichtbar zu werden), die rezessive Variante schreibt man mit Kleinbuchstaben (hier muss die Variante auf beiden Genen vorhanden sein um ausgeprägt zu werden).
Die Genorte beim Labrador sind:
B-Lokus: Dominant vererbt sich hier schwarz (B) und rezessiv vererbt sich braun (b).
E-Lous: Dominant vererbt sich, dass eine Fellfarbe (schwarz bzw. braun des B-Lokus) ausgeprägt werden kann (E), rezessiv vererbt sich, dass die Farbe nicht ausgeprägt werden kann, der Hund wird gelb (e).
D-Lokus: Dominant vererbt sich, dass die Fellfarbe voll ausgeprägt wird (D), rezessiv vererbt sich eine verdünnte Fellfarbe (d). Die Verdünnung von schwarz ist charcoal, von braun ist silber und von gelb ist champagner.
Es gibt also folgende Möglichkeiten:
BB EE DD = Schwarz
BB EE dd = Charcoal
bb EE DD = Braun
bb EE dd = silber
BB (oder bb) ee DD = Gelb
BB (oder bb) ee dd = champagner
In der Labradorpopulation ist das d jedoch nicht vorhanden, wäre dem so würden hin und wieder auch mal in der offiziellen Zucht solche Welpen fallen (anders ist es z.B. beim Toller bei dem dd als Fehlfarbe vorkommt ... und dementsprechend gibt es auch jedes Jahr irgendwo mal einen Welpen mit dieser Farbe).
Um die Genvariante also in die Rasse hineinzubekommen muss ich den Labrador mit einer Rasse kreuzen, die dd trägt. Und da bietet sich halt der Weimeraner an, weil hier alle Hund dd tragen (sind ja alle silber).
Das sieht dann folgendermaßen aus: DD (Labrador) x dd (Weimeraner) ergibt Welpen mit Dd.
Die Hunde sind somit nicht silber (ein D reicht um die Fellfarbe auszuprägen), vererben silber aber weiter. Wenn ich jetzt zwei solcher Mischlinge kreuze sieht das so aus: Dd x Dd ergibt zu 25% DD (also "normal" gefärbt) 50% Dd (also "normal" gefärbt, tragen aber silber) und 25% dd (silber). Und wenn man das Gen einmal drin hat, kann man ja wieder mit Labradoren rückreuzen und immer die Träger bzw. silbernen rauspicken um die Farbe in den Hunden zu halten. Reinrassige Labradore sind es aber trotzdem nicht.
Ist das soweit verständlich???
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Ich denke früher oder später werden die Farben auch in der offiziellen Zucht Einzug halten. Es muss sich ja nur ein Träger verpaaren und schon gibt es neue Träger, die wieder rum wieder neue Träger werfen etc.
Das glaube ich ehrlich gesagt nicht, weil es in der offiziellen Zucht keine Träger gibt und die Züchter werden sich hüten sich das über AKC-Hunde reinzuholen.