Beiträge von Laurentide

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    Du läufst mit ner Waffe durch den Wald und angesichts der Schlagzeilen, die einige Deiner Kollegen verursachen, haben Leute Angst vor Dir.


    Ich glaube vor mir hat noch nie jemand Angst gehabt. Ich sag ja, in der echten Welt hatte ich noch nie Probleme mit der Tatsache, dass ich jage. Nur im Internet gibt es Tag ein Tag aus diese Hetze. Ich bewundere Sundri, dass sie da immer wieder gegen anargumentiert, aber ich tue es nicht. Auch andere Deutsche, andere Reiter, andere Tierärzte, andere Hundehalter und andere Leute sonstwelcher Gruppen denen ich zufällig angehöre machen Fehler ... ich bin dafür nicht verantwortlich und muss mir deren Fehler nicht vorwerfen lassen.
    Dass es absolut pervers ist, einen Hund hinter einem Auto herzuschleifen, muss man wohl nicht extra erwähnen. Egal ob das nun eine Jäger, ein Gärtner oder ein Briefmarkensammler war, der das getan hat,


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    Ich verstehe für mich persönlich den Grund nicht, wieso man Jäger wird.


    Dafür gibt es wahrscheinlich so viele Gründe wie es Jäger gibt.
    Ich bin neben meinem Hobby "Jäger" von Beruf auch noch Tierarzt und sehe jeden Tag wie unser Nutzvieh auf engstem Raum zusammengepfercht steht und vor Langeweile fast vergeht. Und alles ganz legal ... ein Mastschwein hat einen gesetzlichen Anspruch auf 0,75m², ein Masthähnchen auf ganze 0,04m². Dieses System kann ich nicht unterstützen und dieses Fleisch kann ich demenstprechend nicht essen.
    Jedes Tier, das ich schieße tut mir leid. Man isst Fleisch dann einfach viel bewusster, wenn man das Tier dafür selbst töten musste. Für seinen Tod habe ich mich ganz bewusst entschieden, damit es hin und wieder Fleisch auf dem Tisch gibt (und das ist bei uns nicht oft). Unglaublich viele Menschen essen jeden Tag Fleisch, oft ganz unbewusst noch als Scheibchen Wurst auf dem Brot, als Speckwürfelchen im Feldsalat oder als Bifi abends vor dem Fernseher. Dazu dann selbstverständlich noch das tägliche Schnitzel aus der Kantine (dazu fand ich ja den Aufschrei gegen den Veggie-Day der Grünen auch sehr aufschlussreich). Und das ist ganz normal, da muss sich keiner irgendwelche Vorwürfe anhören. Für mich ist es einfach Heuchelei sich im Supermarkt das Fleisch zu kaufen und gleichzeitig das Schießen von Wild zu verteufeln. Vegetarier bewundere ich, schaffe es selber aber nicht, das 100% durchzuziehen.
    Tja so bin ich zu meinem Jagdschein gekommen. Und die Hege und die Hundearbeit macht mir auch einfach Spaß. ich bin einfach gern draußen, es ist schön zum Füttern raus zu fahren, wenn sonst noch keiner unterwegs ist, es macht Spaß Hecken zu pflanzen, Wildäcker zu mähen, einfach durchs Revier zu laufen und zu schauen wo die Böcke plätzen. Mit meinem Hund bin ich dieses Jahr 3 jagdliche Prüfungen gelaufen und dafür zu arbeiten war auch toll. Wir haben dieses Jahr auf 600 ha vielleicht 10 Rehe geschossen. Den viel größeren Teil nimmt es ein einfach draußen zu sein und ja, da macht das Hobby Jagd einfach Spaß.

    Du hast den Falknerschein? Das ist ja auch etwas was mich wahnsinning fasziniert. Leider hats bei uns schon zu wenig Niederwild um meinen Toller halbwegs auszulasten. Aber ich kann mir vorstellen, dass man da auch gerne mal angefeindet wird ... gerade auch von Nachbarn etc.


    Was Aufklärung angeht habe ich mir im Internet wohl schon zu viel Prügel von völlig beratungsresistenten Leuten eingefangen, die eigentlich gar nicht wissen wollen, worum es bei der Jagd eigentlich geht, um die Kraft dafür zu haben. Hier vor Ort ist Beratung natürlich sinnvoll und wichtig und ich muss sagen hier habe ich auch keinen Ärger. Ich habe noch nie einen wildernden Hund gesehen, da sind die Leute wirklich vernünftig. Und auch sonst feindet einen keiner an, wenn man mal mit Waffe durchs Revier läuft. Internet ist einfach eine virtuelle Welt und da tummeln sich einfach zu viele Menschen, die einfach Spass am Stunk machen haben. Wer eine Info will, bekommt sie. Aber wer sich nur aufregen will, soll das ohne mich tun.

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    P.S. in völliger Dunkelheit würde Dein Vorstehhund wohl jetzt vor Bäumen stehen..... Fasane baumen des Nachts auf, wer im Revier welche hat, nutzt diese Zeit für eine Bestandsaufnahme.... in einem benachbarten Revier sitzen sie alle in einer Weißdornhecke direkt neben dem Hundeauslaufweg - ich hab die immer gezählt. :hust:


    Ich weiß, deswegen sag ich ja ich würde nachts keine Fasane jagen,selbst wenn es nicht verboten wäre :D
    Nachts ist übrigens definiert als die Zeit von 1,5 h nach Sonnenuntergang bis 1,5 Stunden vor Sonnenaufgang.


    Davon abgesehen, bewundere ich es, dass du noch den Elan hast in solchen Threads die Jägerei zu rechtfertigen. ich habe das inzwischen aufgegeben und antworte höchstens noch auf eine konkrete Frage (was kostet dies, darf man jenes etc.).


    Wenn ich auf sowas hier:

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    Und wenn das Wild scheuer wird und nicht den ganzen Tag bräsig auf nem Acker rumsteht, muss der Jäger sich eben mehr reinknien.


    antworten würde, nachdem ich mir bei -8°C die letzten 20 Nächte die Pfoten draußen abgefroren habe, ohne eine einzige Sau zu schießen, die uns letzten Herbst den Mais ruiniert haben, dann würde ich wohl wegen Verstoß gegen die Netiquette aus dem Forum fliegen. Also halte ich lieber meine Klappe und lasse die Jagdhasser weiterhin die Jagd hassen. Ist ja zum Glück nicht mein Problem.


    Den meisten hier scheint irgendwie auch nicht klar zu sein, dass "die Jäger" keine vom Himmel gefallene Spezies sind, sondern ganz normale Menschen, die wie jeder andere auch 8 Stunden am Tag zur Arbeit müssen, eine Familie haben um die sie sich kümmern, einen Hund haben, der ausgebildet und beschäftigt werden will und nebenher noch das "Hobby Jagd" haben und für ihr Revier ihre gesamte Freizeit und ihr Geld investieren, nur um sich dann nch pausenlos blöd anmachen zu lassen. Ich schlag doch Hundehaltern auch nicht vor, sie sollen bitte 3x täglich die 80 km ins nächstgelegene Hundeauslaufgebiet fahren, damit sie nicht in der Nähe sind, wenns mal knallt.


    Was den Wolf angeht habe ich mir noch keine endgültige Meinung gebildet. Für den Naturschutz fände ich es schön, für die Jagd könnte ich wohl auch damit leben, richtig vorstellen kann ich es mir für ein so dicht besiedeltes Gebiet wie Deutschland aber überhaupt nicht. Vielleicht noch in den nord-östlichen Bundesländern mit viel Fläche und wenig Menschen ... aber hier bei uns unten in Baden-Württemberg??? Ich bin gespannt.

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    Federwild wird, waidgerecht, fliegend geschossen, mit Schrotmunition, das bedeutet, das man recht nah sein muss und deshalb schießt man es nicht im Dunkeln.... dazu nimmt man häufig eben auch Hunde, die das Wild anzeigen und hochmachen und apportieren. Schalenwild außer Schwarzwild ist definitiv falsch, sie meisten Sauen werden Nachts geschossen.


    Vielleicht solltest du § 19 Abs.1 Nr. 4 Bundesjagdgesetz nochmal nachlesen. Den hab ich mehr oder weniger wörtlich zitiert.
    Eben weil man Sauen fast nur nachts schießen kann, sind die ja explizit vom Nachtjagdverbot ausgenommen.
    Was das Federwild angeht ... ich war heut abend auf Enten draußen und gegen den Vollmond könnte ich von der Sicht her wohl jetzt noch welche schießen, wenn denn noch welche kämen. Insofern finde ich schon sinnvoll, dass dieses Verbot im Bundesjagdgesetz steht. Mit dem Vorstehhund Fasane jagen würde ich um die Uhrzeit jetzt wohl auch nicht mehr :D

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    Gibt es eigentlich von der Uhrzeit her eine Begrenzung, wann Jäger schießen dürfen? Ich habe es schon oft erlebt, dass in dem Gebiet, in dem ich spazieren gehe, geschossen wurde, während ich in der Nähe war :mute:


    Schalenwild, außer Schwarzwild, und Federwild darf man nachts nicht erlegen. Sonst gibt es keine zeitlichen Beschränkungen.

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    Was zahlt ein Jäger denn eigentlich für sein Revier? (Ich wußte gar nicht, dass die überhaupt was zahlen. :ops: Ich dachte, die Bezahlen das Recht zu jagen mit einer Menge Forstarbeit)


    Schön wär's. Die Pacht hängt ein von der Art des Reviers ab (Feld, Wald, Rotwildgebiet etc.) und schwankt dementsprechend bei uns in der Gegend zwischen 5 - 20 € je Hektar. Teilweise wird die Pacht auch an den meistbietenden versteigert. Die meisten Reviere liegen hier so bei 10€, was bei einem Revier von vielleicht 600 ha also 6000€ Jahrespacht macht. Zusätzlich muss man noch die Schäden bezahlen, die das Wild anrichtet, was bei viel Mais im Revier noch mal ein paar Tausender ausmachen kann.

    Mir ist immer noch nicht ganz klar, was für einen Hund du holen möchtest.
    Für einen Welpen < 3 Monaten brauchst du eine Einfuhrgenehmigung.
    Für einen Hund > 3 Monaten brauchst du einen Chip, eine gültige Tollwutimpfung und das Gesundheitszeugnis, das ich oben schonmal verlinkt habe.


    Ist doch eigentlich nicht so schwierig.

    Bosnien ist doch weiterhin kein EU-Land, oder?
    Für die Einfuhr aus einem Drittland sind folgende Verordnungen relevant: VO (EG) 998/2003 (Artikel 5 und Artikel 8 ) und Durchführungsbeschluss 2011/874 (Anhang II).


    Der Hund braucht:
    - Eine gültige Tollwutimpfung (d.h. er wurde mit frühestens 3 Monaten geimpft und die Impfung ist mindestens 21 Tage her, aber noch nicht abgelaufen).
    - Eine Kennzeichnung mit Mikrochip
    - Ein Gesundheitsbescheinigung (das Muster ist in dem Durchführungsbeschluss).


    Für Welpen unter 3 Monate, die im privaten Reiseverkehr eingeführt werden, kann man eine Ausnahmegenehmigung von der Tollwutimpfung beantragen. Für USA oder so bekommt man die auch, wie es mit Bosnien aussieht weiß ich nicht.

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    naja im prinzip, machen die 2-3tage die zwischen 7 1/2 und 8wochen den bock noch fett?


    Die 8 Wochen sind eine Mindestvorgabe. was wie der Name schon sagt, bedeutet, dass man diese mindestens einhalten muss. Besser wäre mehr.
    Viele Zwingerleute kommen mit dem gleichen Argument. Der Zwinger muss 8 m² haben, hat aber nur 7, aber der eine Qudratmeter ist dann ja auch wurscht oder was?

    Die Antwort ist trotz aller Vorteile, den Welpen früher zu nehmen, relativ einfach. In Deutschland ist es verboten einen Welpen unter 8 Wochen von seiner Mutter zu trennen. Man klaut doch im Supermarkt auch kein Kaugummi, weil es gerade praktischer ist als an der Kasse anzustehen; und ich fahre auch nicht eben mal bei rot über die Ampel, weil ich meinen Termin dann noch pünklicher erreiche.
    Ich frage mich oft warum ausgerechnet bei der Tierschutzgesetzgebung alle die Vorschriften mehr für "generelle Hinweise" halten als für wörtlich geltendes Recht. In anderen Fachbereichen halte ich mich doch auch ans Gesetz.


    § 2 Abs 4 Tierschutz-Hundeverordnung:
    Ein Welpe darf erst im Alter von über acht Wochen vom Muttertier getrennt werden. Satz 1 gilt nicht, wenn die Trennung nach tierärztlichem Urteil zum Schutz des Muttertieres oder des Welpen vor Schmerzen, Leiden oder Schäden erforderlich ist. Ist nach Satz 2 eine vorzeitige Trennung mehrerer Welpen vom Muttertier erforderlich, sollen diese bis zu einem Alter von acht Wochen nicht voneinander getrennt werden.