Zitat
HD, ED, RD, RPA , ich werde erschlagen...
worauf muss ich da denn achten. Gerade bei den Retrieverrassen und Pudeln?
Kleiner Crashkurs durch die Hundekrankheiten???
HD bedeutet Hüftgelenksdysplasie und beschreibt eine Missbildung der Hüften, bei denen der Oberschenkelkopf nicht optimal in der Beckenpfanne sitzt. Die HD wird polygenetisch vererbt, dass bedeutet, dass viele Gene an der Krankheit beteiligt sind und bei einer unglücklichen Genkombination treten fehlerhaft ausgebildete Hüften auf.
Feststellen kann man HD nur beim einzelnen Individuum per Röntgenaufnahme im Alter ab 1 Jahr. Dann werden die Hunde anhand der Aufnahmen eingeteilt in:
HD A = frei
HD B = Übergangsform
HD C = leichte HD
HD D = mittlere HD
HD E = schwere HD
Das Problem dabei ist eben der polygene Erbgang. A x A muss absolut nicht wieder A geben. Aber wenn man bestimmte Linien konsequent durchröngt, zeigt sich schon wo HD häufiger auftritt und wo nicht. Die Ergebnisse der ganzen Familie des Hundes drücken sich dann im sogenannten Zuchtwert aus. Dabei wird das Rassemittel als 100 festgelegt. Hunde, die vermutlich besser als der Rassedurchschnitt vererben haben einen Zuchtwert unter 100, Hunde die vermutlich schlechter als HD vererben haben einen Zuchtwert über 100. Da in den Zuchtwert viel mehr Ergebnisse einfließen als nur das eigene Ergebnis ist er sehr viel aussagekräftiger. Daher ist meiner Meinung nach ein HD C Hund mit niedrigem Zuchtwert viel besser als ein HD A Hund mit hohem Zuchtwert. D und E ist zumindest bei den Retrievern zuchtausschließend.
ED bedeutet Ellenbogendysplasie. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von Erkrankungen des Ellenbogens. Wie auch die HD wird ED polygenetisch vererbt. Eingeteilt wird in:
ED 0 = Frei
ED 1 = Leichte ED
ED 2 = Mittlere ED
ED 3 = Schwere ED
Aufgrund des ebenfalls polygenetischen Erbgangs sollte auch bei ED auf die Ergebnisse der gesamten Familie geachtet werden und nicht nur auf das Einzelergebnis.
PRA = Progressive Retinaatrophie ist eine Augenerkrankung, bei der sich im höheren Alter die Netzhaut ablöst und der Hund somit erblindet. PRA wir monogenetisch vererbt. Hier kann man bei den meisten Rassen ganz einfach per Gentest feststellen, ob ein Hund PRA trägt oder nicht. Da es sich um eine rezessive Krankheit handelt, erkrankt der Hund nur wenn er von beiden Elternteilen das kranke Gen geerbt hat. Man teilt dabei ein in
PRA A = frei
PRA B = Träger (d.h. der Hund hat ein gesundes und ein krankes Gen von seinen Eltern geerbt. Er selbst erkrankt nicht, kann es an seine Nachkommen aber weitergeben).
PRA C = Betroffen (d.h. der Hund kann irgendwann an PRA erkranken)
Dann gibt es noch Augenerkrankheiten (Rd, HC), auf die man nicht per Gentest untersuchen kann, die Zuchthunde müssen daher jedes Jahr auf diese Erkrankungen von einem spezialsierten Augentierarzt untersucht werden.
Insgesamt sieht das dann so aus (das ist meiner, es sollte sich also niemand auf die Füße getreten fühlen):
http://www.drc.de/adr/listen/s…ia-Duck-Tolling-Retriever
Laurin ist also HD frei, ED frei aber PRA Träger. Im Zuchtwert von 95 erkennt man, dass auch seine Familie bessere Hüften aufweist als der Rassedurchschnitt.