Beiträge von Laurentide

    Also ich wurde in Saarbrücken auf der Ausstellung von einem Besucher gefragt, ob das jetzt so ein Nova Scotia Dackel Tolling Retriever ist. Zugegebenermaßen ist der Toller der Kleinste unter den Retrievern :D

    Darf ich dir daher ein paar ganz ernst gemeinte Fragen stellen? Ich würde mich über ein paar ehrliche Antworten freuen.

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    und zum Letzten Abschnitt: das es rüden ihrer rasse sind setze ich voraus..denn ich will ja züchten und nicht vermehren


    Was ist für dich "Zucht", was ist für dich "Vermehren"


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    das heisst für mich ich kann sie jetzt im September das erste mal decken, dann könnte ich sie im frühjar wiederrum zulassen


    Ist dir bewusst was ein Wurf an Vorbereitungszeit braucht? Was weißt du schon über die Linie deiner Hündin?
    Was weißt du über die Linie des Rüden? Wie viele Rüden stehen in der engeren Auswahl? Wie viele davon hast du schon live gesehen? Wieviele Nachkommen der potentiellen Rüden kennst du? Wie vererbt er sich? Welche Verpaarungen des Rüden sind vielleicht nicht so gut gelaufen? War eine diese "unglücklichen" Verpaarungen mit der selben Linie aus der deine Hündin stammt? Gab es schonmal andere Verpaarungen dieser zwei Linien? Was ist dabei herausgekommen? etc etc
    Eine korrekte Wurfplanung braucht bestimmt ein Jahr. Wie willst du das bis September alles schaffen?


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    ein Deckakt kann ich für ein Rüden schon terminieren / planen denn schliesslich gibt es ja genug gesunde läufige Hündinnen die nach einem guten Rüden suchen...


    Ist dir bewusst, dass nicht jede Verpaarung passend ist? Ein guter Rüde und eine gute Hündin gibt nicht unbedingt gute Welpen. Wenn 10 Hündinnenbesitzer anfragen, ist es vielleicht einmal passend und das wird ganz bestimmt nicht jedesmal gerade dann sein, wenn deine Hündin läufig ist.


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    ..und noch ist es nicht so weit das der Rüde ja erst 8 Wochen ist..


    Ist dir bewusst, dass man bei einem 8 Wochen alten Rüden noch nicht mal andeutungsweise erkennen kann, ob er einmal zuchttauglich wird?


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    bei denen zählt eben das Papier und nicht das Tier daher bin ich in einem Verein wo es anders ist, wo aber dennoch Regeln und Gesetzesvorlagen eingehalten werden müssen und auch gesundheitliche Auflagen verlangt werden


    Ist dir bewusst, dass die Zuchtbestimmungen des Vereins sich auf alle Rassen beziehen und gerade im Gesundheitsbereich sehr lückenhaft sind und teilweise eine tiefe Ahnungslosigkeit erkennen lassen (Stichwort ED). Hier kommt eine große Verantwortung auf dich als Einzelperson zu.


    Und zu guter Letzt eine persönliche Frage, die du dir nur selbst stellen musst. Hast du mehrere tausend Euro auf der hohen Kante, falls es zum Kaiserschnitt kommt, die Welpen krank werden und ähnliches. Bedenke, dass ein Wurf eine Menge Geld kostet und nicht garantiert ist, dass auch nur ein Euro wieder rein kommt. Ich habe erst gerade einen French-Bulldog-Wurf mitbekommen. Die Hündin brauchte einen Kaiserschnitt, war danach noch eine Woche in der Klinik und ist dann gestorben. Die Welpen waren teilweise tot, die wenigen überlebenden mussten (gegen Bezahlung!) bei einer Amme untergebracht werden und die Besitzer waren am Ende ein einziges Nervenbündel und wünschen sich sie hätten doch niemals "nur einmal Welpen haben wollen". Das ist bestimmt der Horrorfall, aber auch darauf muss man vorbereitet sein.


    Und um auf deine Ausgangsfrage zurückzukommen. Ob man Hündin und Rüde zusammen halten kann, wird dir keiner sagen können, das muss man einfach ausprobieren. Manche Rüden akzeptieren das, andere sind 3 Wochen völlig neben der Spur und leiden elendig.

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    Es kommt auf das Land an, es gibt auch Länder die einen Nachweis über die Wurmkur wollen.
    Erkundige dich genau, evtl. bei der Botschaft, was für das entsprechende Land gilt.
    Die Niederlande wollen z.B. nur die Tollwutimpfung.
    Groß Britanien will z.B. neben der Tollwutimpgung auch die Titerbestimmung haben. l


    Die Titerbestimmung für England, Schweden etc. ist zum 01.01.2012 gefallen. :smile:
    http://ukingermany.fco.gov.uk/…ing-uk/pet-travel-scheme/
    Grundsätzlich empfieht es sich mal auf der Botschaft nachzufragen, welche Voraussetzungen gelten, Und bei Drittländern auch bedenken, dass man wieder heim will. Oft sind die Anforderungen an die Wiedereinreise nach Deutschland, höher als die Anforderungen im Urlaubsland!

    Ich will dir wirklich nicht zu nahe treten, insbesondere da das hier:

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    So ich lass das jetzt erstmal so stehen,wer der Meinung ist ,sich unqualifiziert äussern zu müssen,soll das bei wem anders tun.


    bereits so klingt, als würdest du ahnen, dass man auf dein Post nicht nur positiv reagiert. Aber bist du wirklich ganz sicher, dass du tatsächlich einen Hund als Individuum mit allen seinen Macken und Einschränkungen willst?
    Denn solche Sätze

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    Nachdem ich nun auch stattliche 86 kg auf die Waage bringe und endlich wieder zu alten Maßen und Massen zurück will und vermutlich auch muss,möchte ich einen Hund haben.


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    Ich fange gerade mit Inlineskaten an,soll ja nen hübschen Hintern machen :D ,und da soll der Hund dann mit .


    klingen doch ein bisschen so als ginge es dir überwiegend um dein Figurproblem und der Hund soll ein Mittel zum Zweck sein um ein straffes (um nicht zu sagen extremes) Sportprogramm durchzuhalten. Ein Hund ist weder ein Sportgerät noch ein Fitnesstrainer und die Motivation täglich mehrere Stunden Sport zu treiben, die muss schon von einem selber kommen, sonst sitzt man in kürzester Zeit wieder auf dem Sofa und der Hund, insbesondere ein so bewegungswilliger Hund wie Husky oder Malamut wird kreuzunglücklich.
    Sollte es dir also um den Hund an sich gehen, fände ich ein paar mehr Infos, was du dir von deinem Hund wünscht, ganz hilfreich um zu sagen ob ein Husky passen könnte oder nicht.
    Wenn er wirklich ein Anreiz zum Sportmachen sein soll, dann würde ich mir lieber einen guten Sporttrainer suchen.

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    Was genau bezweckt dieses "voran"?
    Kenne Aufbaumöglichkeiten wie oben beschrieben, habe den Sinn der Übung aber bislang nicht entdeckt.


    In der Dummy- und jagdlichen Arbeit braucht man das Voran, wenn der Hund etwas holen soll, dessen Fallstelle er nicht kennt. Man richtet den Hund dann auf die Fallstelle aus und dieser soll in der vorgegebenen Richtung so lange geradeauslaufen, bis ein weiteres Kommando folgt. Durch das Einweisen kommt der Hund schneller und mit weniger Geländeverbrauch zum Ziel, als wenn man ihn in eine große Suche schicken muss.

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    Eine Freundin von mir züchtet Toller. Sie hat 5 Hunde. Keiner davon wäre ohne Jagd oder in der Nicht-Jagdzeit intensives Dummy- und UO-Training auszuhalten.
    Irgendwie find ichs Schade, dass diese Hunde immer häufiger empfohlen werden, mMn sind das keine Alltagshunde, sondern auch arbeitende Spezialisten, zumindest so, wie ich sie kennenlernen durfte. Wenn die was tun dürfen, blühen sie auf.


    Darf ich mal nach dem Kennelnamen fragen, das würde mich interessieren? In Österreich sind die Tollerzüchter ja noch sehr rar.


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    Laurentide


    Ok. Ihr Blick ist ja auch zum dahinschmelzen


    sein ;)

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    und in Frage kam er auch schon , aber ich glaub da bin ich zu skeptisch, wegen dem Jagdtrieb.


    Klar, das muss jeder selber wissen, was zu ihm passt. Wobei die meisten Aussies und Border, die ich so kenne mindestens soviel Jagdtrieb haben wie die Toller. Zugegebenermaßen sind die meisten Toller, die ich kenne, allerdings sehr gut ausgebildet und stehen im Gehorsam, während viele Aussies bei uns in der Gegend wegen der witzigen Farbe angeschafft wurden und was Grundgehorsam angeht eine mittlere Katastophe darstellen.

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    Hab ich das richtig verstanden, dass die Toller schon jagdlich ausgelastet werden müssen?


    Toller sind natürlich Arbeitshunde, die nie damit glücklich werden könnten nur stumpfsinnig spazieren zu gehen. Aber meiner Meinung nach muss es nicht unbedingt jagdliche Arbeit sein. Ich mache mit Laurin Dummyarbeit und Obedience und er ist ein absolut ausgeglichener Hund damit.
    Wenn man natürlich jagdlich mit seinen Hunden arbeitet und sie sozusagaen "Blut geleckt haben", dann werden sie die jagdliche Arbeit in der Regel dem Sport vorziehen, aber wenn sie es nicht kennen, können sie es auch nicht vermissen. Und in erster Linie bleiben Toller Apportierhunde und keine Allzweck-Jagdgebrauchshunde wie die Drahthaar etc. Was ein Toller apportiert ist ihm in erster Linie mal egal. Und da du ja geschrieben hattest, dass du Dummyarbeit machen möchtest, finde ich zumindest dafür einen Toller geeigneter als einen Border Collie. Wobei zu erwähnen ist, dass die Toller bei der Arbeit leider häufig zum laut sein neigen, so dass man auf Prüfungen mit dieser Rasse teilweise Schwierigkeiten hat...will man ganz nach oben sollte man sich für einen Labrador oder Golden Retriever aus Arbeitslinie entscheiden.

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    Mich hat dieses Jagdbedürfniss auch abgeschreckt, aber so wie ich das verstehe ist das besser zu händeln und zu befriedigen, als den Hütetrieb beim Border...


    Es ist halt leichter als Privatperson mit Dummys zu arbeiten als mit Schafen
    Die Dummys stelle ich nach dem Training wieder in den Schrank und sie haben keine weiteren Ansprüche an mich ;)

    Das Problem mit solchen konkreten "Züchterempfehlungen" ist halt immer, dass jedem etwas anderes wichtig ist. Die Mindestanforderungen in Bezug auf Gesundheitsuntersuchungen, Wesenstest, Formwert und teilweise Arbeitsprüfungen, müssen ja alle Züchter innerhalb des DRC erfüllen. Die "Basis" stimmt somit schonmal. Was man darüber hinaus für Wünsche an seinen Züchter hat, das unterscheidet sich zwischen den Welpenkäufern nunmal extrem. Was mir furchtbar wichtig wäre, ist für jemand anderen vielleicht total nebensächlich und umgekehrt. Und auch die menschliche Komponente darf man nicht ganz vergessen. Ich kenne Züchter mit Traumhunden, trotzdem werde ich mir dort niemals einen Hund kaufen, weil es einfach menschlich nicht passt. Zu einem Züchter hat man bestenfalls ein Hundeleben lang Kontakt, da muss die Chemie einfach stimmen.
    Da hilft es wirklich nur sich die einzelnen Züchter genau anzuschauen, ein bisschen in den Datenbanken zu forsten und dann einfach mal unverbindlich hinzufahren, sich die Leute und Hunde anzuschauen und sich selbst ein Bild machen.

    Den Nova Scotia Duck Tolling Retriever, genau. Mein Toller jagd überhaupt nicht. Ich kenne zwar ein paar Toller, die da mehr Veranlagung zeigen, aber alle sind mit entsprechender Erziehung durchaus kontrollierbar.
    Beim Tolling muss der Hund das herannahende Wild ja auch völlig ignorieren, darin unterscheidet sich der Toller durchaus von anderen Jagdhunderassen.