Beiträge von Laurentide

    Was ist der Unterschied zwischen Rohmilch und Vorzugsmilch?

    Die Überwachung und damit die Sicherheit des Lebensmittels. Wollte es hier rein kopieren, aber das ist elend lang. Schau bei Interesse mal Anhang 9, Kapitel 1 der Tier-LMHV, da stehen die Anforderungen für Vorzugsmilch drin.

    was meinst du mit vorgeschrieben? Kann einen ja keiner zwingen den Topf zu schwingen?Hab letztens einfach mal nen Schluck roh probiert (war das illegal :shocked: )

    Der Landwirt muss an der Stelle der Rohmilchabgabe ein Schild aufhängen "Rohmilch, vor dem Verzehr abkochen". Wenn man sich dann nicht dran hält und krank wird, ist man halt selber schuld. Klar kontrolliert das zu Haus keiner. Für sich selber ist man in dem Fall dann eben selbst verantwortlich. Denke Ärger könnte es nur geben, wenn man das dann Kindern, Bekannten oder so vorsetzt und dann was passiert. Bin aber kein Jurist. Bei uns gabs mal einen Kindergarten, der unbedingt wollte, dass die Kinder mal lernen wie Rohmilch schmeckt. Da könnte ich mir schon vorstellen, dass das in Richtung Körperverletzung geht, wenn da wirklich ein Kind erkrankt (sie haben davon dann auch Abstand genommen). Ansonsten gibt es für Leute, die unbedingt Rohmilch trinken wollen ja die Vorzugsmilch. Die wird sehr streng untersucht und ist zum Rohverzehr gedacht. Gibt aber nicht viele Landwirte, die das machen.

    Das meine ich wirklich so! Das haben die dort gesagt. Wie gesagt: Turbokühe aus einer reinen (riesigen) Milchbetrieb.

    Sicher, dass die "pro Jahr" gesagt haben? Das sind doch Zahlen die eher zur Lebensleistung passen.
    Zur Ausgangsfrage, wenn es in der Nähe Höfe mit Rohmilchabgabe gibt, die von der Haltung her passen, würde ich das probieren und die Milch eben selber abkochen (weiss nicht wie das in Österreich ist, in Deutschland ist das Abkochen sowieso vorgeschrieben).


    Sie sucht einen Wasserfreudigen, kleinen intelligenten Hund, mit den sie apportieren kann.
    Sie ist aktiv.
    Über einen Pudel hat sie auch schon nachgedacht.
    Wer hat Tipps für sie?

    Ich empfehle es ja nur selten, aber das ist doch ein Toller (solange man es mit dem Apportieren halbwegs ernst meint).
    Kooiker kenn ich leider keine.

    Ich hab in Sachen Qualzucht durch die Aktion in Graz gerade noch was dazu gelernt.
    Während in Deutschland ja nur die Verpaarung verboten ist, wenn davon auszugehen ist, dass die Nachkommen Qualzuchtmerkmale aufweisen (sich also nur der Züchter strafbar machen kann), ist in Österreich auch das Importieren, Erwerben, Vermitteln, Weitergeben oder Ausstellen von Hunden mit Qualzuchtmerkmalen verboten. Das ist ja viel weitreichender und trifft einen deutlich größeren Personenkreis. Ausserdem zählen die Österreicher die Qualzuchtmerkmale explizit auf, in Deutschland dagegen ist das nur so eine Pauschalformulierung.


    Der rechtliche Unterschied war mir bisher nicht bewusst.


    Mal Beispiel vom nicht-Pudel zum Thema Vibrisse. Pixel hat ziemlich ausgeprägte Vibrissen, wenn sie getrimmt ist.
    Heißt das ich darf ihr nicht mehr das Fell wachsen lassen bis es reif ist, weil die Teile dann völlig nutzlos sind?
    Ich merke übrigens gar keinen Unterschied

    Ich kann leider mit keiner Studie dienen, aber rein vom Verständnis der Funktion her glaube ich nicht, dass es sich zwischen Bart/kein Bart grossartig unterscheidet.
    Die Wahrnehmung findet ja nicht aussen am Haar, sondern in der Haut, statt. Die Tasthaare münden einfach gesagt in einer kleinen Höhle, die zwei Wände hat, zwischen den beiden Wänden befindet sich ein Blutpolster und an der äußeren Wand münden eine Vielzahl von feinen Nerven. Wird das Haar jetzt bewegt, kommt das Blutpolster in Schwingung und drückt gegen die Nervenenden. Die Informationen der einzelnen Vibrissen werden dann im Gehirn verarbeitet.
    Und wenn ein Hund beispielsweise seine Nase in den Futternapf steckt, dann werden die Tasthaare ja abgeknickt, sobald sie den Boden berühren, ob da nun zusätzlich noch Barthaare drum rum sind oder nicht. Diese betonieren die Tasthaare ja nicht ein. Insofern müssten sie die Information "hier ist jetzt der Boden" weiterleiten können auch wenn man sie in den Barthaaren gar nicht sieht.
    Ist aber nur meine persönliche Interpretation. Ob mal jemand genug Geld in die Hand nimmt für einen großangelegten Versuch wage ich leider zu bezweifeln.

    Wenn man Pferden an die Tasthaare geht, regieren die auch recht deutlich und nutzen die ja offenbar auch. Beim Hund sehe ich das nicht so. Bin gespannt.

    Ich denke auch nicht, dass man Pferd und Hund da eins zu eins vergleichen kann. Schon allein weil die Kopfform sich erheblich unterscheidet und das Pferd mit seinen seitlich angeordneten Augen viel größere Blindbereiche und unscharfe Bereiche hat und somit stark auf andere Sinneswahrnehmungen in diesen Körperbereichen angewiesen ist.
    Beim Hund habe ich ehrlich gesagt noch keine abschließende Meinung. Meine Hunde reagieren schon, wenn man an die Tasthaare kommt. Insbesondere wenn man da beim schlafenden Hund drankommt und er die Bewegung vorher somit nicht über die Augen voraussehen konnte. Hunde ohne Tasthaare kenne ich ehrlich gesagt gar keine, bewege mich wohl zu sehr im Retrieverkosmos. Daher kann ich da auch keine Vergleiche anstellen.

    Hast du dazu Urteile aus Österreich? Mir sind nämlich keine bekannt

    Meines Wissens nach gibt es in Österreich noch kein Urteil dazu. Sollten im Zuge dieser Kontrolle in Graz tatsächlich Bußgelder verhängt werden, ist das vielleicht ein Startschuss für die ersten Urteile.
    Ich hatte mich deswegen für den Begriff "Rechtsauffassung" entschieden. Tierärzte und Juristen diskutieren in Deutschland und Österreich ja schon seit längerem kontrovers über das Thema, allerdings überwiegend beim Pferd.
    Grundsätzlich ist es eine anatomische Frage ... ist die Vibrisse Teil des Tastorgans, da sie über einen komplexen Aufbau verfügt, mit Nerven in Verbindung steht und Informationen ans Gehirn weiterleitet, oder ist sie nur ein funktionsloses Relikt und somit kein Teil des Tastorgans. Dementsprechend fällt auch die Antwort aus ob es sich dabei um eine Amputation handelt oder nicht. Dann stellt sich auch die Frage nicht mehr ob der Hund durch das Entfernen nur ein bisschen eingeschränkt ist oder stark eingeschränkt. Auch beim Kupieren von Ohren oder Rute wird ja nicht diskutiert ab wievielen Zentimetern es den Hund einschränkt und wann noch nicht (wobei ich einen solchen Eingriff trotzdem für viel schlimmer halte, weil eben auch der Eingriff selbst sehr schmerzhaft ist, unabhängig von den Folgen). Ich wollte nur deutlich machen, dass es juristisch keine Abwägung zwischen Schwere der Beeinträchtigung vs. Umfang der optischen Verbesserung gibt. Ist es eine Amputation, ist es verboten, ist es keine Amputation ist es nicht verboten.


    Beim Pferd ist die Meinung da eindeutig, dass es ein Teil des Tastorgans ist. Auf diversen Wettbewerben darf man mit geclippten Pferden nicht starten und in der Schweizer Tierschutzverordnung wird das Entfernen der Tasthaare beim Pferd explizit verboten. Auch die deutschen "Leitlinien im Pferdesport" bezeichnen das Clippen explizit als tierschutzwidrig.
    Die Diskussion beim Hund ist da noch weit hintendran, insofern bin ich auf die juristischen Folgen dieser Kontrolle aus reiner Neugier echt gespannt, auch wenn die Art und Weise wie da vorgegangen wurde, doch recht fragwürdig klingt.


    Mich hatte an dem von mir zitierten Post nur gestört, dass einerseits dem Amtstierarzt Ahnungslosigkeit vorgeworfen wurde, dann im Post selber aber Qualzucht mit Amputationsverbot und Fell mit Tasthaaren durcheinandergeworfen wurde.

    Fakt ist- der Qualzuchtparagraph ist schwammig. Aber ausreichend klar geschrieben dass man, wenn man mehr als die nötigsten 4 Murmeln zum Überleben hat, weiß dass ein geschorener Pudel nicht leidet. auch wenn man ihm Herzchen in den Hintern rasiert.


    Da benötigt es keine "Einsicht"- ich stelle keine Qualzucht aus, ich halte keine Qualzucht. Da würde ich mir auch nicht von einem halbwissenden ATA ans Bein p***en lassen wegen eines geschorenen Hundes oder eines Merle-Hundes. Ich kann nichts für die Zucht/haltung von Qualzuchten.

    Das Rasieren hat doch nichts mit Qualzucht und dem Qualzuchtparagraphen zu tun, sondern mit der Tatsache, dass dabei die die Tasthaare an der Schnauze entfernt werden. Die Tasthaare gelten als Teil des Tastorgans und fallen damit nach diversen Rechtsauslegungen unter das Amputationsverbot.
    Herzchen in den Hintern darf man rasieren soviel man will, das hat damit nichts zu tun.

    Die Frage ob man neue Rassen (und wenn ja, welche) braucht wird sicher nie zu einem einheitlichen Konsens führen, weil die Menschen und ihre Vorstellungen einfach zu unterschiedlich sind. Ich empfinde z.B. meine Toller als ideale Familienhunde, die man völlig problemlos neben Kindern, Job, Haushalt ect. halten kann. Mit 2-3 vernünftligen Trainings in der Woche sind die total zufrieden. Ein Standardgolden oder Standardlabrador wäre mir viel zu langweilig. "Noch weniger" wäre für mich unvorstellbar. Jemand anders mag das wieder ganz anders sehen und soll meinetwegen seine Traumrasse genau so bekommen können. Solange die Hunde da nicht drunter leiden ist das ja erstmal nicht verwerflich.


    Das Hauptproblem im Etablieren einer neuen Rasse sehe ich ja in der Infrastruktur. Wenn man die alten Fehler nicht wiederholen will, sollte man mit einer Ursprungspolulation anfangen, die nicht nur auf 10-30 Hunden beruht, wie bei vielen bisherigen Rassen, sondern beispielsweise mit 100 Hündinnen und 100 Rüden aus 4 verschiedenen Rassen, wobei die jeweiligen Hunde einer Rasse dann wiederum aus möglichst unterschiedlichen Linien kommen müssten. An diese Ausgangshunde muss man erst mal herankommen und sie unterbringen. Da großangelegte Zuchtanlagen wohl kaum in Frage kommen, gerade wenn man Familienhunde züchten will, bräuchte man 50 bis 100 gleichgesinnte Züchter und Deckrüdenbesitzer, die das stemmen. Dann fallen mit meinen 100 Zuchthündinnen schätzungsweise 300 Würfe in der ersten Generation, ich muss also an die 2000 Welpen so unterbringen, dass ich ihre Entwicklung verfolgen kann, Gesundheitsuntersuchungen und Wesenstest plus je nach Zuchtziel Überprüfung der Arbeitseigenschaften machen kann und dann züchterisch auf die passenden Hunde wieder zugreifen kann.
    Ausserdem brauche ich eine Vereinsstruktur, mit Vorstand, Wurfabnahmeberechtigten, qualifizierten (!) Wesensrichtern, evt. Leistungsrichtern, HD/ED-Gutachtern etc. etc. Und wenn es um viel Arbeit geht, wird es in den Vereinen oft ganz schnell eng mit ehrenamtlichen Mitarbeitern.
    Wenn ich mir unsere Toller anschaue, da sind wir mit knapp 140 Zuchthunden im DRC sicherlich an der unteren Grenze dessen, was man für eine neue Rasse bräuchte und niemals könnten wir das alles alleine stemmen, das funktioniert nur, weil der DRC alle Retrieverrassen betreut und man so auf 12 000 Mitglieder kommt. Und selbst da sind einige Funktionen dünn besetzt.


    Insofern kann ich den Wunsch nach neuen Rassen verstehen und in der Theorie ist da sicherlich auch viel möglich, in der Praxis sehe ich da eher schwarz. Das wird wohl eher immer wieder auf kleine Ein-Mann-Projekte hinauslaufen und sobald die Sache größer wird, kommt es zu Streit und Abspaltungen etc.