Ich sehe das genauso, solch ein Macho-Gehabe darf nicht geduldet werden. Allerdings sollte man aus solchen Begegnungen auch nichts besonderes machen, damit steigt die Erwartungshaltung des Vierbeiners auf "Action", die Einwirklungsmöglichkeiten des Menschen verringert sich.
Ich schlage vor, mit dem (wahrscheinlich jetzt gerade erst erwachsen gewordenen) Hund Abbruchsignale einzuüben bis zum Gehtnichtmehr (Obedience zur mentalen Auslastung!), bei Befolgen gibt es immer (ca. 1.000 mal !!!) eine tolle Belohnung, üben - stets freundlich, aber ohne Zweifel zu lassen, dass wir es bitter ernst meinen - bitte zuerst ohne Konfrontation, z. B. mit Spielzeug oder Leckerlis (Beute) oder befreundeten Hunden. Ich würde den Hund nicht ins Platz sondern in Sitzposition bringen und großkotziges Getue durch energisches körperliches Raum nehmen (möglichst nicht sprechen oder gar schreien, höchstens grummeln = knurren), also wegdrängen mit dem eigenen Körper und hochgezogenen Augenbrauen (die ganze Palette der Körpersprache und Mimik, wir sind not amused at all!!!), alles natürlich an der Leine, die allerdings möglichst locker durchhängen sollte (mit Impuls arbeiten, nicht mit Gewalt). Sobald der Hund Anstalten macht zu überholen, zu ihm hindrehen und ihn bei der Kehrtwende quasi über den Haufen rennen, wenn er nicht ausweicht (genau so, wie er es mit den anderen macht!!) ohne sein Getue (erhobene Rute o. ä.) besonders zu beachten. Timing ist hier ganz wichtig! Guckt er dann verdutzt hoch, loben ohne Ende und einen kleinen Leckerbissen aus der Tasche "zaubern". Vielleicht mal verabreden mit einem anderen Hundehalter, es soll ja welche geben, die Verständnis haben ... ganz wichtig: nicht in verschiedene Richtungen weitergehen, denn dann hat der Hund sein Ziel erreicht: den anderen vertrieben (Erfolgserlebnis, was die Versuchung zur Wiederholung steigert)! Lieber noch ein Stück gemeinsam mit den angeleinten Hunden laufen und sich unterhalten, ohne die Hunde zu beachten. Sobald sie sich beruhigt haben, kann man in freundlicher Grundstimmung (denn es ist ja nichts besonderes vorgefallen) wieder getrennte Wege gehen (Hund weiterhin nicht beachten). In diesem Alter kriegt man das noch hin, ein halbes Jahr weiter kann es schon zu spät sein und dann habt Ihr einen Stänkerer und Pöbler für die evtl. restlichen 10 Jahre und das kostet alle Beteiligten sehr viel Energie. Mit diesem Roman zum Sonntag verabschiede ich mich aus dem schönsten Bundesland der Welt.