Beiträge von Miras_Mom

    Hallo Ihr Lieben


    Es tut fast gut hier zu lesen und das Gefühl, nicht alleine zu sein gibt Kraft. Mira ist mittlerweile 13,5 Jahre alt und seit einiger Zeit sind wir nur noch stille Leser.


    Sie ist ein kniehoher schwarzer Jagdhund aus Griechenland und am 1.1. würde sie 14 werden. Ein stolzes Alter für ne große Lady. Im Oktober wären wir 13 Jahre zusammen und uns verbindet viel. Die längste Beziehung meines Lebens. Wir haben einiges durch, wir zwei und nicht immer war alles einfach. Die letzten Jahre, in denen wir zu einer wirklich perfekten Einheit verwachsen sind, waren und sind unbeschreiblich schön. Sie jetzt begleiten zu dürfen ist Bürde und Geschenk zugleich. Oft erreiche ich die Grenzen meiner Kraft.


    Über die Jahre haben wir zwei gutartige Zahnfleischwucherungen vorne über dem Reißzahn operativ entfernen müssen. Bei der letzten Narkose (November 19) ist entweder etwas schief gelaufen oder Mira hat sie nicht vertragen. Der Herzschlag hat (kurz) ausgesetzt und sie musste reanimiert werden. Wir hatten eine merkwürdige Tierärztin, die uns einen Herzfehler diagnostiziert hat und bei jeder Medi-Abholung gefragt hat, ob wir tatsächlich noch eine ganze Packung wollen. Wir waren dann beim Herzspezialisten und es stellte sich als Fehldiagnose raus. Ich war eine Weile nicht so gut auf Tierärzte zu sprechen und die Heilpraktikerin und Qsteopathin könnten die ersten Alterswehwechen ganz gut abfangen. Die Knubbel und Warzen sprießten, wucherten aber nicht. Eine Narkose kam für mich mit 13 + nicht mehr in Frage.


    Alles fing vor ein paar Monaten an mit einem hängenden und geschwollenen Augenlid. Wir besuchten die Tierärztin bei der wir ganz früher waren und bekamen Antibiotika-Tropfen, die rein gar nichts veränderten. Wieder hin zum TA. Sie hatte dann die Idee, dass es eine Schilddrüsen-U-Fu sein könnte, weil einige der Symtome passten (Zehenschleifen, träge, Hecheln, Rotfärbung Fell). Diese Diagnose hatten wir auch schon mal und wurde irgendwann widerrufen. Wir haben dann Blut genommen und tatsächlich war der T4 an der untersten Grenze von niedrig aber noch grün (13 glaub...). Wir haben dann abgesprochen, dass ich Fortyron ausprobiere (600 microg – 2 x 300) und dann wieder komme um Blut für die ausführlichen Werte zu nehmen. Zwischendrin wurde das Auge immer schlimmer und wir fuhren zum Augenspezialisten, der alle erdenklichen Untersuchungen inkl. Ultraschall machte. Mit 3 Tropfenarten und einer Rechnung von knapp 280 € verließen wir guter Dinge die Praxis. Eine Diagnose gab es nicht, evtl. Nickhautvorfall meinte der Gute. Auch diese Tropfen und Spülungen halfen nicht und das Auge wurde schlimmer. Dazu kam ein gelegentliches lautes und intensives Würgen. Da sie seit einiger Zeit in den Entspannungsphasen inkontinent war und sich regelmäßig sauber leckte, begründete ich das Würgen mit aufgenommenen Haaren und hinterfragte es anfänglich nicht. Dazu kam häufiger ein merkwürdiges Naseschlecken und Rumgeknatsche.


    Der TA-Termin für die Blutentnahme stand an. Doch dazu kam es aber nicht. Die TA stellte das immer schlechter werdende Auge fest und begab sich sehr ausgiebig unter Hinzuziehung einer Kollegin auf die Suche. Sie wurden fündig. Ganz hinten im Rachen sitzt eine große nekrotische Wucherung, die bereits hintere Zähne bedeckt und offensichtlich auch Richtung Rachen und Kopfseite mit dem bösen Auge strahlt. Zu spät wurde alles logisch...


    Mira bekommt seit dem Tag (7. Juni) morgens und abends Metacam für die Schmerzen und die Entzündung. Es ist merkwürdig: Seit dem Tag der Diagnose kann ich zuschauen wie alles schlechter wird. So als ob sie sagen würde: Jetzt weißt dus... und ich kann mich fallen lassen. Die Hitze ist das Schlimmste und ich versuche mit einem Klimagerät ein bisschen Kühle zu schaffen, die sie gerne annimmt. Fressen ist immer noch das Größte und sie bekommt mittlerweile mehrmals täglich was zu Essen auch wg. der schlechten Wirkung von Metacam auf den Magen. Gassi gehen wir ganz früh morgens ein kleines Spazierensteh-Ründchen. Sie ist fix und alle. Die Schwellung am Auge dehnt sich nach oben aus und wirkte heiß. Auf meine Anfrage, bekam ich jetzt Prednisolon (Cortison) und ich soll 5 mg morgens geben. Ich hab es heute abgeholt. Ich bin so ne Beipackzettelleserin und verstehe nicht warum ich das Medi so unterdosiert anwenden soll. Da muss ich noch mal nachfragen und bin etwas irritiert. Hat wer ne Idee dazu?


    Ich versuche so gut ich kann dem alten Mädchen zu helfen. Dank der THP kann ich ergänzend alternativmedizinisch unterstützen und scheue keine Ausgabe und Mühe. Ganz hinten im Kopf bleibt aber die Frage, ob ich das richtig mache. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, sie in diesem schwachen Zustand und den bereits offensichtlichen Zeichen bei Gluthitze in eine Tierklinik zu karren, sie in Narkose zu legen und ihr das Gesicht aufzuschneiden. Die Anzeichen, dass es ihr nicht gut geht werden aber auch stärker. Sie trinkt nur sehr selten, da ich mehrfach nass füttere und etwas Wasser dazu gebe, mache ich mir hier noch keine Gedanken.


    Ich schreibe so ausführlich, ich hoffe nicht zu ausführlich, um Euch zu fragen, wie Ihr damit umgehen würdet, wie Euer Weg in einer solchen Situation wäre. Die Zeit zu gehen ist noch nicht da und ich hoffe beurteilen zu können, wann sie gekommen ist. Ich habe zu oft dieses grausame Gefühl sie hängen zu lassen. Versteht wer was ich meine...


    Bevor es ein Buch wird, Ende. Danke für eure Zeit und vielleicht das ein oder andere Wort


    Nicole & Mira

    Guten Morgen und vielen lieben Dank für die Rückmeldung.


    Ich werde das so machen, auch um die Leber zu entlasten. Miras Output ist immer fest und gut verdaut, was ja eigentlich nicht für BS spricht. Hab selbst damit zu tun und kann ein Liedchen davon trällern. Was ich auch noch nicht einschätzen kann ist wie sich die Futterumstellung auf den recht hohen Fructosamin-Wert auswirkt. Mein Plan ist Putenbrust, Fisch, Gemüse, Reis, Kartoffeln, Hüttenkäse, Kokos-, Lein- oder Lachsöl (wechselnd natürlich) zuzubereiten und erst mal auf 3 Portionen zu füttern. Zwischendrin reiche ich mal ne Maiswaffel und Wasser mit Gemüsebrühe (sie trinkt nicht viel). Als Nahrungsergänzung gebe ich das Extrakt aus Mariendistel, Artischocke und Löwenzahn. Hab das in Kapselform für mich und verteile den Inhalt einer Kapsel über den Tag.


    Seit gestern bilde ich mir ein, dass sie mehr schmatzt. Überwiegend ist es dieses wohlige Schmatzen vom Einschlafen, aber vermehrt. Ich werde das über den Tag beobachten. Wahrscheinlich bin ich gerade überaufmerksam. Verfressen ist sie wie immer... Ihr hättet sehen müssen als ich ihr gestern nach dem Abendessen anstelle eines Rinderohrs ne Maiswaffel gegeben hab. Der Blick ... :see_no_evil_monkey:

    Hallo Ihr Lieben


    Ich bin gerade etwas besorgt und weiß nicht genau, was die nächsten Schritte sind. Ich berichte einfach mal... Mira ist 12 Jahre alt, kastriert, schlank aber nicht dünn und war bis Mitte der Woche ein altersbedingt gesunder Hund für mich. Am Montag war sie plötzlich immer beim Einschlafen tagsüber inkontinent und guggte dann immer ganz erschrocken was da passiert ist. Ich bin gerne mal überbesorgt und rief Nachmittags bei meiner TA an. Ich sollte dann Urin bringen und vorort haben wir Blut genommen (vor dem Abendessen, aber nicht nüchtern. Stressig war es auch.) Urinschnelltest war unauffällig, Labor hab ich leider nicht vorliegen, aber da nichts erwähnt wurde gehe ich von unauffällig aus. Am Freitag habe ich das Blutbild bekommen und mich nach einem Gespräch mit der Arzthelferin, die mir Diabetes und Probleme mit der Bauspeicheldrüse uasgerichtet hat, etwas eingelesen. Ich hab es unten am Ende meines Beitrages mal reinkopiert. 2 Leberwerte, Fructosamin und der CK-Wert sind erhöht, ein Leberwert kurz vor der Grenze.


    Die Inkontinenz hörte noch in der selben Nacht auf... Ich hatte meine Gelenktabletten (Grünlipp, MSM, Bierhefe, Glucosamin,...) in Verdacht und gebe die nicht mehr. Sie ist hinten etwas steif und ganz selten knickt sie hinten ein. Wir haben eine tolle Osteopathin und sie kann nichts gravierendes feststellen. Das ein oder andere Lipom hat sie und immer wieder mal Probleme mit der Analdrüse. Das Sekret ist so fest, dass sie es nicht selbst rausdrücken kann. Sie hatte mehrfach Abszesse und daher lasse ich nun hin und wieder ausdrücken. Medis nimmt sie keine. Herzsschall aus 2020 war altersbedingt ok.


    Die TA hat ein Bauchspeicheldrüsen-Medi (ich vermute mal Enzyme - ich selbst muss Kreon einnehmen) angekündigt. Im Blutbild ist der Lipase-Wert aber ok und ich versteh das nicht. Wie gesagt, steht hier eine weitere Absprache mit der TA aus. Meine Fragen hab ich per Mail gestellt und hoffe auf rasche Antwort.


    Ich habe bisher sehr fleischlastig (gute Dose) gefüttert und reduziere das. Ich habe Vollkornreis weich gekocht und zusammen mit Möhren + etwas Öl dazu gegeben. Dazu gebe ich Mariendistel, Artischocke, Löwenzahn - Extrakt. Was mir - und ihr noch viel mehr - schwer fällt ist keine Rinderohren, Ziemer, etc mehr zu geben. :face_screaming_in_fear: Montag gehe ich Fleisch, Hüttenkäse, etc. einkaufen und optimiere die Ernährung. Bisher füttere ich 2 mal + Diverse Leckerlies / Kausachen. Sollte ich öfter füttern? Ich habe gelesen, dass Kreon auch bei Hunden wirkt. Hat wer Erfahrungswerte?


    Habt Ihr Tipps, wie es weitergehen sollte? Schall, Kotprobe, weitere Blutwerte...? Über Rückmeldungen bezüglich des Blutbildes freue ich mich besonders. Sehe ich richtig, dass wir keine Entzündungswerte haben?


    Ganz liebe Grüße und einen schönen Sonntag



    Probenmaterial: EB/S/Blut für Serum

    Probenentnahme: 07-02-2022

    Klinische Chemie


    Parameter Ist-Wert Normwert

    Fructosamine (PHO) 410.4 µmol/l + < 374

    AP (PHO) 28 U/l < 108

    GLDH (PHO)         11.6 U/l + < 6

    ALT (PHO) 54.9 U/l < 55 GANZ KNAPP UNTER REFERENZ

    AST(PHO) 37.8 U/l + < 25

    CK (PHO) 253.0 U/l + < 90

    Bilirubin ges(PHO) 1.6 µmol/l < 3.4

    Glucose (PHO) 2.2 mmol/l - 3.05-6.1

    Gesamteiweiβ (PHO) 65.8 g/l 54-75

    Albumin (PHO) 37.6 g/l 25-44

    Globuline 28.2 g/l < 45

    A/G-Quotient 1.3 . > 0.59

    Harnstoff (PHO) 7.2 mmol/l 3.3-8.3

    Kreatinin (PHO) 57.0 µmol/l 35-106

    Natrium (POT) 152 mmol/l 140-155

    Phosph.-anorg(PHO) 1.5 mmol/l 0.7-1.6

    Calcium (PHO) 2.3 mmol/l 2.3-3.0

    Kalium (POT) 5.3 mmol/l + 3.5-5.1

    Eisen (PHO) 18.5 µmol/l 15-45

    DGGR-Lipase (PHO) 118.5 U/l < 120

    Bitte beachten Sie:
    Die ermittelte Glucose Konzentration ist nur aussagekräftig, wenn als Probe Natrium Fluorid oder in der Praxis abzentrifugiertes

    Serum eingesetzt wurde. --> ich hab das per Mail angefragt und warte auf Rückmeldung


    SDMA (Symmetrisches Dimethylarginin)

    SDMA (PHO) 0.39 µmol/L < 0.65

    Thyroxin-Bestimmung (T4)

    T4 basal (LIA) 1.7 µg/dl 1.3-4.5


    Blutbild (Durchflusszytometrie/mikroskopisch)

    Erythrozyten 7.78 T/l 5.5 - 8.5

    Hämatokrit 0.53 l/l + 0.44-0.52

    Hämoglobin 183 g/l 150-190

    Leukozyten 7.9 G/l 6.0-12.0

    Segmentkernige 66 % 55-75

    Lymphozyten 26 % 13-30

    Monozyten 4 % 0-4

    Eosinophile 4 % 0-6

    Basophile          0    % 0

    Stabkernige          0    % 0-4

    Hypochromasie neg. neg.

    Anisozytose neg. neg.

    Thrombozyten 398 G/l 150-500


    Differentialblutbild (absolute Zahlen)

    * Segmentkernige 5.2 G/l 3.0-9.0

    * Lymphozyten 2.1 G/l 1-3.6

    * Monozyten 0.3 G/l 0.04-0.5

    * Eosinophile 0.3 G/l 0.04-0.6

    * Basophile 0.0 G/l < 0.04

    * Stabkernige 0.0 G/l < 0.5

    Retikulozyten-Bestimmung - Durchflusszytometrie

    Retikulozyten (abs.) 69.2 /nl < 110.0                                                                       

    CHr 25.2 pg > 20.1

    Zitat

    Nu ist es rum... Wie wirst du den Hund vermitteln?


    Seine Familie wird ihn wie vereinbart zurück nehmen und vermutlich weiter vermitteln. Sie sind sehr bemüht und es war eine ganz klare Absprache zwischen uns die wir auch verschriftlicht haben. Er war hier somit quasi auf Urlaub von den Kindern mit Option auf Übernahme, wenn es passen sollte. Ich hätte es mir gewünscht, aber ich weiß, was ich mir und meiner Hündin zutraue und was nicht. Das bekommen wir beiden Mädels nicht gewuppt. Man muss es sich manchmal eingestehen, dass man einer Lage nicht gewachsen ist und dass ein Träumchen wie ne Seifenblase zerplatzen kann. :|


    Erfahrene Rudel-Halter werden mich sicher belächeln und die Erfahrungen der letzten Tage nicht als so gravierend betrachten. Ich lebe hier aber alleine und bisher recht zufrieden mit meiner Hündin, habe keine Familie die mich unterstützt, muss die Brötchen und das Fleisch verdienen und ja... es erschien mir unkompliziert(er) unter den gesteckten Voraussetzungen, die im Nachhinein aber gar nicht vorlagen.


    Für den Bub ist nichts gewonnen und nichts verloren. Er wird sich noch etwas mit den Gruselkindern auseinandersetzen müssen und er wird sicher jemanden finden, der sich auf ihn einlassen kann.


    Euch noch mal von Herzen danke, dass ich kurz die Ehre hatte im Mehrhundehalter-Thread zugegen zu sein. Ich nehme erst mal die gerechtfertigten Rüffel an und trolle mich zu den verwöhnten Einzel-Diven-Haltern.

    Ja, sicher war ich auch zu blauäugig. Ich hab zwar auch mit sehr viel gerechnet aber zwischen dem Gesagten, dass es ein Hund sei, der "lediglich" den aufdringlichen Kindern droht und den entdeckten Tatsachen der ersten 3 Tage, nämlich dass es ein Hund ist der so viele Baustellen hat wie ich sie gar nicht zählen kann, liegen Galaxien. Es ist ja nicht nur dass er Probleme mit dem allein sein hat. Aber ich zieh mir den Schuh gerne an, zu viel rosa gesehen zu haben und wollte dazu dem Hund und der Familie helfen.


    Ich darf aber nicht aus Mitleid mit dem Hund einen so großen Fehler machen, der uns langfristig so krass beeinträchtigt und nicht einen Funken bereichert. Das ist ja nicht der Sinn der Übung ... Mira ist total verzweifelt und läuft nur noch mit geklemmten Schwanz.


    Och je, ich bin über 40 und tappe immer noch in solche Geschichten rein wie ein Teeny. Asche über mein Haupt :( :

    Zitat


    Hör auf Dein Bauchgefühl und "verpflichte" Dich nicht aus Mitgefühl, wenn der Hund nicht zu Euch passt. Es ist keine Schande, seine eigenen Grenzen zu erkennen :gut:


    Das werd ich machen und es verschärft sich auch gerade. Er kann ja gaaaanz viele Stunden alleine sein und ist dann total brav und bellt nicht. Soviel dazu, dass ich gerade ne halbe Std. einkaufen war und Tablet-Recorder hab mitlaufen lassen. Er bellt die ganze Zeit und bekommt sich nicht mehr ein. Meine Hündin heult ihn ganz verzweifelt an, dass er aufhört und ist ganz neben der Spur. Das kann ich mir nicht leisten. Habe Mira mühevoll das alleine sein antrainiert und bin einmal mehr entsetzt. Hier ist Feierabend mit Thema Zweithund. Ich muss es mir eingestehen und bin erst mal geheilt. :verzweifelt:

    Deine Katze hat doch sicher eine lebensbedrohliche Allergie auf alles außer handgewolftes Pferdefleisch, oder? ^^ Versuch das doch mal an den Nachbar zu bringen.


    Wir haben hier auch einen der meinem Hund immer ein Lecker durch den Zaun schiebt. Bei dem reichte eine deutliche Ansage auch nicht aus, weil sich der Hund ja immer so dolle freut ... :headbash: Die Allergie hat gewirkt!

    Zitat

    Ehrlich gesagt halte ich es für falsch, ihm einen Einzelplatz zu geben, denn mit nur einem Hund, der explizit der Prinz bleiben soll neigt man doch zum Verhätscheln. Sprich er wird vermutlich noch eher zu einem Tyrann.


    Ja, da hast du vermutlich Recht, mit einem souveränen Ersthund kann es natülich auch klappen. Oder aber er käme zu wirklich erfahren Leuten die wissen wie sie ihn handhaben können und eben nicht auf ihn eingehen, wenn er frust-bellt oder mit dem Spieli wegrennt und ihn dazu geduldig aber konsequent zu einem glücklichen Hundeleben führen. Wie hier richtig geschrieben wurde, kennt er das alles überhaupt nicht. In meinem Single-Haushalt mit einem eben nicht sehr souveränen Ersthund sehe ich die Felle aber bereits früh davon schwimmen. Ich hab gar kein gutes Bauchgefühl ...

    Meine Griechin hatte damals auch Angst draußen zu pullern und löste sich in den ersten Tagen nur in der Wohnung. Wir gingen immer wieder die selben Wege, die sie sich vertraut machte und so klappte es sehr schnell mit dem Sauber werden. Kacken tut sie heute noch nur abseits der Wege, was für mich natürlich total ok ist.


    Versuche geregelte Abläufe aufzubauen, am Anfang gerne in gewohnter Umgebung, überfordere sie nicht, mach aber auch klar (nicht körperlich, natürlich!) was geht und was nicht geht. Das "knibbeln" z.B. - das geht gaaaaaar nüscht! Nein sagen (wie ich lese ist nein ja bereits besetzt), Weggehen und die Situation auflösen, wären hier meine ersten Schritte. Ich habe Mira anfangs auch zu sehr geschont, weil das aaaaaarme Hundi aus dem Tierschutz sooooo viel mitgemacht hat und das hat sich als falsch erwiesen. Heute habe ich eine verwöhnte Primadonna, die aber aufgrund ihrer sanften ruhigen Art ein wirklich ganz toller Hund geworden ist.


    Das "Knibbeln" seh ich gerade bei meinem Pflegi, der seit Samstag bei mir ist. Der hat mir gestern weil ich ihn von meinem Kissen runter holen wollte so in die Hand "geknibbelt", dass ich heute nen blauen Fleck habe. Ich kenn das von meiner Hündin gar nicht und war erst mal sehr erschrocken. Ich konnte die Situation nur auflösen, in dem ich aus dem Raum gegangen bin und ihn beim Reingehen noch mal neu abgelegt habe. Der junge Mann kommt allerdings nicht aus dem TS und ich hätte erwartet, dass ihm die Grundzüge des Zusammenlebens bekannt sind.


    Viel Spaß mit Deiner griechin und gib ihr Zeit anzukommen. Das wird schon!

    Danke für die aufmunternden Worte. Es tut gut wenn einem gerade so viel durchs Köpfchen geht. Es erscheint mir Benny gegenüber nicht gerecht, ständig wechselnde Bezugspersonen zu haben und daher denke ich bereits sehr früh darüber nach, ob ich dieser Aufgabe gerecht werden KANN oder ob er woanders nicht vielleicht besser aufgehoben wäre. Im Moment macht er hier ja quasi Urlaub vor dem Kinderterror.


    Benny ist ja schon 4 Jahre alt. Es war mir klar, dass ein zweiter Hund kein Welpe sein darf, weil das Wuselige nicht zu mir und meiner sehr ruhigen Hündin passt und sie damit überfordert wäre. Ich hielt die Augen nach einem Second-Hand-Hund offen, der ein "normales" Hundeleben hatte und die Beschreibung passte auch, zumal mir einleuchtete dass kein Hund dieser Welt das Verhalten dieser Kinder ertragen würde. Das war dann aber wohl nicht alles.


    Habe heute morgen wieder mit seinen Haltern gesprochen und meine Erfahrungen geschildert. Dort hatte man wohl die Hoffnung, dass er mit klaren Ansagen - die er dort nicht bekommen hat - besser einen Platz im Rudel findet. All meine Schilderungen, von nicht Ohren guggen können bis Aufmerksamkeit erbellen und Zähne einsetzen waren bekannt. Die ohren sahen schon so aus als er dort ankam. Na dann ... bestimmt nur zu erwähnen vergessen ...


    Mira ist ja ein Strandhund aus Griechenland, war die ersten 8 Monate ihres Lebens unterwegs und es war am Anfang sicher nicht einfach und auch sie hat Schlechtes erlebt und ist auf keinen Fall als souverän zu bezeichnen. Auch nicht nach vier Jahren stetiger Arbeit und einem sicheren, stabilen Umfeld. Ich glaube aber, dass dieser Bub sehr viel Schlimmeres mitgemacht hat und nur als Einzelhund so zu erziehen ist, dass er ein einigermaßen normales Leben führen kann. Man muss quasi bei Null anfangen und das beim beschriebenen Beagle-Eigensinn. Davon bin ich halt gar nicht ausgegangen und daher sehr erschrocken über meine Erkenntnisse der letzten 72 Stunden.


    Aber natürlich soll er seine Chance haben, auch wenn in mir tausend Alarmsirenen schreien. Danke für Eure Anteilnahme und dass ich mich hier ausschreiben darf.