Ich habe Mira aus dem Tierschutz. Sie wurde in Griechenland geboren, lebte dort von Touries am Strand. Mit etwa 7 Monaten kam sie zu mir, das war Mitte Oktober 10
Probleme die aufgetaucht sind, die ich nicht haben wollte sind:
Auf eine Jägerin war ich nicht vorbereitet und wollte auch keine. Ich werde sie wohl deswegen nie sicher frei laufen lassen können. Dazu nutzt Mira jede sich bietende Gelegenheit auszubüchsen. Wenn meine Wohnungstür offensteht, rennt sie ins Treppenhaus und zickt dort rum, sie versucht sich draußen aus Halsband und Geschirr zu winden, lasse ich sie in überschaubarem Gebiet mal laufen ist sie sehr schnell auf Abwegen. Sie kommt zwar wieder, aber dann wann sie es will. Wir trainieren seit ich sie habe (3 Monate) an der Schlepp, aber sie hat immer wieder Weglauf-Erfolge und bestätigt sich dadurch. Es wurde nicht besser, sondern schlechter. Sie interessiert sich draußen kein Stück für mich - egal was ich tue.
Es gibt nichts Schlimmeres für sie als alleine eingesperrt zu sein. Sie sucht Löcher wo keine sind, sabbert und gerät in Stress. Ich kann nicht mal einkaufen gehen, ohne dass sie dabei ist. Sie heult und sabbert dann halt im Auto. Auch das habe ich mir ganz anders vorgestellt.
Sie ist kein Kuschelhund und zieht sich gerne zurück. Bei diesem Punkt bin ich noch nicht sicher ob ich es gut oder schlecht finde. Sie ist eher wie ne sanfte Katze und schmust net, wenn es ihr nicht danach ist
Meine Gefühlslage:
Ich denke oft, dass sie mir ne Nummer zu schwierig ist und mache mir Sorgen, wie wir das alles in den Griff bekommen. Ich glaube aber daran, dass wir uns einspielen und es irgendwann mehr in meine Wunsch-Richtung geht. Nicht schön ist das Gefühl, dass sie sich weiter von mir distanziert, weil sie sich häufiger zurück zieht und sich langsam wegduckt oder weglatscht wenn ich sie puscheln will.
Was ich mir fürn Erst Hund gewünscht hatte:
Einen der abrufbar mit mir Wald und Feld erkundet, ein Hund der gerne mit mir zusammen ist, ein Hund der Frauchen draußen anlächelt, wenn sie mit ihm spielen will. Einen kuscheligen, treuen und zuverlässigen Mitbewohner und Wegbegleiter...
Wie sich das Zusammenleben weiter entwickelt hat:
Wir haben viel gelernt. Sie vermutlich mehr als ich. Aber es ist lange nicht so, wie es sein sollte.
Mit entsprechendem Leckerchen klappts mit den "Grundübrungen" an der Leine ganz gut und auch zuhause weiß sie, sich zu benehmen. Ich habe sie gerne bei mir und habe viele tolle Seiten an ihr entdeckt, die die weniger tollen etwas in den Hintergrund drängen. Sie kennt leider meine Schwächen und wir arbeiten weiter daran, dass ICH stärker werde.
Aktuell:
Jeder Tag ist anders. Mal läufts gut, mal schlecht, mal habe ich Kraft, mal nicht. An Regentagen wie diesem ist es schwerer als an Sonnentagen. Wenn ich arbeite fahre ich täglich 40 km um Madame in die HuTa zu bringen und abzuholen. Wir üben weiter an der Schlepp und ich werde sie vorerst nicht mehr laufen lassen. (und ganz aktuell steht sie wedelnd neben mir und holt sich nen Ohrenkrauler + Keks ab. Das reicht schon um mich lächeln zu lassen)
Was Ich daraus gelernt habe:
Nie wieder Hundi adoptieren ohne vorheriges Kennenlernen durch Gassi-gehen und Zeit miteinander verbringen. Die beschriebenen tollen Eigenschaften der Tierschutz-Orga stimmten alle, aber die negativen stellte ich erst fest als sie schon in meinem Leben war. Ich kannte sie im Vorfeld nur über Photos, Mails und Telefonate mit der Pflegefamilie. Ein Überraschungs-Ei ;-)