Cattledogfan
Jep, es ist ein Wurf mit Midna geplant. Es ist nicht wirklich "mein" Wurf, sondern ein "s bar l"-Wurf, auch wenn die Welpen bei mir geboren und aufwachsen werden...ist eine Teamsache. Sandra hat zu dem Zeitpunkt nicht genügend Zeit dafür und möchte die Chance auf gute Nachzucht nicht versäumen. Die Kombi mit Puck ist schon sehr vielversprechend.
Für Rindertrials habe ich Midna noch nicht gemeldet. Sie hat mit gut einem Jahr mal Rinder gearbeitet, weil ich neugierig war. Das hat sie richtig gut gemacht und war schon echt cool. Ich habe mein Hauptaugenmerk dann erst mal auf Schafe gelegt, weil ich die eben daheim habe und mir wichtig war, dass das gut klappt.
Wir haben dann vor ein paar Wochen mit Rinderarbeit begonnen. Gar nicht wg. Trials, sondern weil ich der Meinung bin, dass ein Hund aus ner Leistungszucht auch die Leistung erbringen können sollte und das geht natürlich schlecht ohne Training/Ausbildung an allen Tieren, also Schafe, Enten/Geflügel und Rinder...die Rinder fehlten noch.
Ich fahre nicht gerade dauernd zu Sandra zum Training, dafür fehlt die Zeit, aber ohne Training ist auch murks bzw. zwischendurch Training finde ich auch bei "fertigen" Hunden wichtig, weil sich doch mal Fehler einschleichen....außerdem machts Spaß.
Ärgerlicherweise hat Midna vor ein paar Wochen einen deftigen Tritt vor den Kopf bekommen. Das Rind bekam direkt ne "Antwort" und sie hat weiter gearbeitet, ist seitdem dennoch etwas verhalten, daran arbeiten wir gerade. Arbeit eingestellt hat sie nicht, was auch hätte passieren können bzw. offenbar nicht soo selten ist. Ist halt blöd gelaufen, besser ist es natürlich, wenn die ersten paar Male ohne Tritte ablaufen...aber gut, passiert und ist nicht so dramatisch. Midna ist Midna, Arbeit einstellen ist nicht ihr Ding...auch wenn die Eleganz dann flöten geht.
Wenn ich mal den Vergleich mit der Hündin meiner Tochter ziehen darf, sie hat auch mit Rinderarbeit begonnen und macht das toll! Für sie wäre am Anfang ein Tritt sicher erstmal genug Grund gewesen zu "sagen": Jo, mach Deinen Kram mal alleine". Smiley ist einganz anderer Typ, als Midna, wenn auch nicht weniger zuverässig, nur eben anders...ihr fehlt manchmal noch etwas "wumms".
Ist aber auch ein echter Spätzünder, hat spät begonnen zu arbeiten (dann richtig gut) und ist mit drei quasi gerade in der Pubertät.
Trials sind für mich reines Vergnügen, dafür übe ich nicht wirklich.
Natürlich sind Trials keine Alltagsarbeit. Idealfall ist natürlich ein Hund (wenn man Bock auf Trials hat), dass der Hund im Alltag im Betrieb super ist und auf Trials ebenso.
Meistens ist es aber so, dass dem Hund das eine oder andere besser liegt. Wobei man für Trials -wenn der Hund denn dafür geeignet ist- gezielt üben kann, um "mehr" raus zu holen.
Hund im Alltag packt den Betrieb oder eben nicht....das zu üben ist schon schwieriger....meiner Meinung und Erfahrung nach.
Orca zum Beispiel (übrigens ne Jamie-Nachzucht) ist daheim im Betrieb super! Auch wenn wir anfänglich unsere Meinungsverschiedenheiten hatten. Sonderlich gut trainierbar ist er nicht....da ist es gut, dass er so gut veranlagt ist.
Mal ein bissel "böse" gesagt: Mit nem "ferngesteuerten" Hund (der exakt hört) kann man auch mit nem nicht sonderlich gut veranlagtem Hund auf nem Trial gut abschneiden, vor allem, wenn man vorher fleissig geübt hat....wobei man auch das würdigen kann und sollte, solange das Training fürs zu hütende Vieh ordentlich abläuft.
Im Betrieb ist das einfach kacke, also ein Hund, dem ich permanent sagen muss, was er zu tun hat und zu lassen hat. Ich zumindest will da nen Hund, der bewusst meine Kommandos übergeht, weil er mitdenkt und demzufolge mitarbeitet....oder so easy wie mit Midna....da muss ich daheim fast gar nix sagen, sie kennt ja ihre Aufgaben.
Vieles kann man ja auch gar nicht üben, zum Beispiel der Umgang des Hundes mit Mutterschafen, mit jungen Lämmern, abgehauene Schafe, die sich im Wald verschanzen und die unzähligen, schrägen Sachen, die im Betriebsalltag passieren können....sowas kann man nicht trainieren. Meine -tauglichen- Hunde haben das alle "in sich", können die einfach. Gut für mich.
Ein guter Trialhund ist nicht zwingend ein guter Alltagsarbeiter und ein guter Alltagsarbeiter nicht unbedingt ein guter Trialhund.
Ich hoffe man kann mir folgen...ich finds schriftlich schwer zu beschreiben, was ich meine.
Mal schauen, wann mich ein Hund eines Besseren belehrt, bisher bin ich der meinung, dass ein guter Alttagsarbeiter auf nem Trial zumindest ne solide Leistung abliefert bzw. abliefern kann, auch ohne gezieltes Trialtraining. Midna und Smiley sind da bisher gute Beispiele.
Natürlich gibts Leute, die viel und sehr gezielt für Trials trainieren, es gibt aber genau so welche, die kaum bis gar nicht dafür üben.
Midnas Bruder war z.B. letztes Jahr bei nem Trial...der war irgendwie zwei jahre vorher das letzte Mal da (oder so) und hat nur Rinder gestartet und fast volle Punkte kassiert. Lebt auf nem Rinderbetrieb. Das war ein sehr schön anszusehender Lauf, ganz ohne Trialtraining....und sooo selten ist das dann nicht.
Massiv zu trainieren oder oft vor Ort sein, ist im übrigen kein Garant für hohe Punkte oder gute Läufe, dazu gehört dann doch ein bissel mehr.
Sandra selbst ist das beste Beispiel, auch sie vergeigt Läufe....und dabei kennen ihre Hunde die Tiere und das Gelände in- und auswendig, zumindest, wenn sie bei sich selbst startet. Gibt ja noch andere Trialausrichter. Sind ja alles keine Roboter, sondern Lebewesen.