@leiderHundelos
Danke für Deinen Beitrag. So macht diskutieren doch Spaß!
Ich verstehe Deine Argumente absolut, auch wenn ich denke, das man schon unterscheiden sollte und zwar zwischen Hauskatzen, Strassenkatzen und den "Wildlingen", die in der Tat -wie schon von mir erwähnt- natürlich so gut wie nie in Siedlungen zu finden sind, auch wenn sie sicher ihre Strategien haben, um zu überleben, wie viele Wildtiere eben auch.
Mit "Wildlinge" (um es zu vereinfachen) meine ich -richtig- verwilderte Hauskatzen, teils schon in x-ter Generation, denen bemerkt man das sogar schon als Kitten an. Erinnert mich gerade lebhaft an eine Einfangaktion, die Mutter war schon mühsam eingefangen, die Kitten noch nicht. Die Kitten waren geschätzt maximal vier Wochen alt und absolut nicht mit "unseren" Hauskatzen zu vergleichen, wirklich sehr, sehr wehrig. Kleine Häufleins nix, die nur aus Minikrallen und Winzzähnen bestanden und die für ihr Alter erstaunlich gut einsetzen konnten.
Und trotz dieses jungen Alters war Menschennähe selbst nach Wochen für diese Katzen der pure Stress, was ich schon bemerkenswert fand. Gefundene (Jung-)Wildtiere, die vom Menschen aufgezogen wurden, legen teils ihre Scheu ab (und können dann nicht mehr ausgewildert werden) und teils eben nicht....sicherlich ist entscheidend, wie die weitere Aufzucht geschieht.
Bei dieses Katzen haben die Bemühungen nix genutzt....und vermittel "sowas" mal.
Da bleiben -im Sinne der Katzen- nur einsame Höfe und ähnliches, die leider nicht auf Bäumen wachsen, weil die aus Siedlungen -selbst wenn es engagierte Halter sind- einfach abhauen. Solche Katzen machen sich die menschliche Nähe ggf. zu nutze, wollen aber sonst nix mit denen zu tun haben. Macht das ihr Leben schwieriger? Auf jeden Fall! Solche Katzen sind einfach nicht so umsorgt, wie Haus- oder Strassenkatzen. "Richtige" medizinische Versorgung kannst Du da knicken.
Natürlich stimmt es, dass es gerade bei den Katzen eine riesige Bandbreite an Typen gibt. Nicht umsonst haben "Rassekatzen" an sich einen "schlechten" Ruf, was die Selbstständigkeit angeht a la "Die sind zu blöd für alles." Sehr viele begrüssen das, ich gebe zu, ich finde das sehr schade, weil es doch einige Katzen gibt, die nur noch eine Karikatur sind...und mit einigen ihrer Artgenossen eigentlich nix mehr gemein haben, weil die einfach "nix mehr können", ausser "hübsch aussehen". :/ Na ja, ist wohl eher ein anderes Thema.
Eine klare Grenze wird man nicht ziehen können, schätze ich. Ich weiß, dass in Notzeiten erlaubt ist, bestimmtes Wild zu füttern, neben der generellen Pflicht zur Hege. Macht es Wildtiere dadurch weniger zu Wildtiere? Ernstgemeinte Frage! Ich finde das gar nicht so einfach und klar zu beantworten.
Um Wildtiere wird sich teils bewusst "gekümmert" und teils unbewusst, in dem die Kulturfolger (wie eben Fuchs, Waschbär, Schleiereule und co.) die Nähe von Menschen bzw. ihren Behausungen aufsuchen, weil es ihr Überleben vereinfacht. Selbst "medizinische Eingriffe" (Impfköder z.B.) im weiteren Sinne (wird ja nix in ne Kleintierpraxis geschleppt ) finden statt. Und durch Abschuss wird natürlich auch selektiert. Kranke, "verkümmerte" Tiere, und Jungtiere zum Beispiel.
Echte Wildnis und Natur haben wir in dem Sinne bei uns gar nicht, überall wird eingegriffen und Rahmenbedingungen hergestellt....eine klassische Kulturlandschaft, zu der -bisher- die Katze an sich dazu gehört.....um mal wieder zum Thema zu kommen.
Ich habe das zwar auch schon geschrieben, mich verblüfft das trotzdem weiterhin, auch wenn ich den Ärger wirklich verstehen kann und ja auch teils selbst erlebt habe, den Katzen anrichten können. Ich bin nichtsdestrotz froh, dass Katzen -noch- so viel Verständnis im überwiegenden Teil der Bevölkerung finden, weil wenigstens die noch machen können, was sie wollen, ohne dass es viel Gebrüll gibt. Findet "ihr" das echt so doof? Ich gönne "der Katze" das aus vollem Herzen. Überall muss man sich anpassen, erlebt Einschränkungen und Anfeindungen (auch gerade mit Hund.....ich selbst weniger, dünn genug besiedelt ....aber viele haben damit doch Probleme), Katzen haben da noch Narrenfreiheit, es wird hingenommen und akzeptiert...wenn auch nicht überall.
Ich weiß z.B., dass es in manchen Gemeinden schon Einschränkungen bezüglich der Katzenanzahl gibt...ich glaube es sind zwei bis drei (oder so) pro Haushalt. Natürlich lässt sich das schlecht(er) kontrollieren, aber selbst Hunde sind nicht grundsätzlich alle gemeldet, ob "so" und/oder steuerlich...und es kommen genügend "damit durch"....bei Katzen ist das noch viel leichter, weil eben kleiner und kein Mensch (beim Freigang) in der Nähe ist.
Die Katze, der "Outlaw" unter den Haustieren.