Ach, ich habe das nicht als Angriff gewertet, so dünnhäutig bin ich nicht. Mich hats nur irritiert und amüsiert, dass Du -ohne die Prüfung zu kennen- offenbar keinen Sinn darin siehst...wg. "kein Zugewinn".
Erklärt habe ich es vorher ja grob.
Trials habe ich als Beispiel benutzt, weil das auch Prüfungen sind....und jeder weiß doch, wofür Prüfungen da sind, muss man nicht erklären. Es ist -meiner Meinung nach- nie sinnlos Leistungen, Wissen u.a. überprüfen zu lassen. Noch ein Beispiel: Mein "Jägerkram", die Ausbildung war richtig gut gemacht. Im Grunde wusste ich, das ich das alles kann. (Habe mir trotzdem im übertragenen Sinne in die Hose gemacht ), die drei Prüfungstage waren dennoch absolut wichtig, notwendig und sinnvoll.
Kommunikationsprobleme gibts ja einfach mal...macht doch nix.
Ich erkläre das gerne noch ein bissel ausführlicher. Ich dachte grob umrissen reicht.
Es ist letztlich nicht wirklich mit der Koppelgebrauchsprüfung zu vergleichen. Zum einen kann sie deutlich schwieriger/anspruchsvoller sein, aber natürlich auch leichter....wobei ich mir schwer tue, das in "schwer und leicht" einzuordnen, anders ist eigentlich treffender.
Der "Beweggrund" ist im Grunde allerdings derselbe. Es wird überprüft, ob der Hund genügend Leistung erbringt und die Fähigkeiten hat, um die geforderten Arbeiten am Vieh zu erledigen.
Mein Lübke, z.B. könnte das nicht.
Es ist absolut individuell, weil Betriebe eben einfach naturgemäß unterschiedliche Gegebenheiten, unterschiedliche Anforderungen und unterschiedliches Vieh haben.
Ob Geflügel, Schafs- oder Rinderbetrieb...oder ein Mix aus mehreren Tierarten, alles ist möglich. Der Hund muss eine unverzichtbare Hilfe sein.
Es muss beantragt werden, weil im Vorfeld schon geprüft wird, ob die Aufgaben/Arbeiten schwer und vielfältig genug sind.
Mal ein -natürlich- überzogenes Beispiel: Schreibe ich, "der Hund stellt die Schafe in die Ecke...fertig." ...reicht das selbstverständlich nicht und es wird nicht genehmigt.
Ich musste sehr akribisch aufschreiben und erläutern, was die Hunde bei mir für Aufgaben haben, welche Arbeiten sie zu erledigen haben und wieso das nicht ohne sie geht.
Dazu genaue Zeichnungen von den Örtlichkeiten und Standort(e), wie Adresse und co.
Wird es genehmigt, wird genau das alles vor Ort überprüft. Schwachsinn erzählen ist nicht, dann wirds direkt nix mit bestehen.
Und natürlich muss der Hund u.a. die beschrieben Aufgaben erfüllen.
Es gibt keine Punkte, aber natürlich eine Bewertung bzw. eine ganze Reihe von Kriterien, die erfüllt werden müssen.
Nur die Arbeiten erledigen reicht nicht...auch das "wie" ist mitentscheidend.
Der "Stil" vom Hund wird ausführlich bewertet. Ist er effizient, schaf/viehschonend, fair, durchsetzungsfähig usw. Natürlich keine vollständige Aufzählung. Die meisten hier wissen doch wohl, was ein guter Hund mitbringen und können muss, um die Jobs ordentlich -im Sinne des Viehs- zu erledigen.
Ebenso wird die Kontrolle des Menschen über den Hund bewertet, wobei eine gewisse Selbstständigkeit gegeben sein muss. Ein "Zombie-Befehlsempfänger" ist schließlich nur bedingt nützlich.
Und natürlich zählt auch die Kontrolle des Hundes übers Vieh.
Das Gesamtpaket ist entscheidend. Keine Punkte empfinde ich als sinnvoll, weil die Punktejagd damit unterbunden wird. Es geht einfach nicht nur darum, die Aufgaben (im Zweifel irgendwie) zu bewältigen, sondern -wie gesagt- auch die Art und Weise hat eine große Bedeutung.
Es kann immer mal passieren, dass Aufgaben nicht sofort gelingen, wie im richtigen Leben eben. Überraschungen gibt es immer mal, was während der Prüfung teils sogar gut ist, weil dann sichtbar wird, was der Hund in stressigen und/oder schwierigen Situationen für ein Verhalten zeigt.
Birgt sicher auch "Risiken", kein System ist perfekt, aber dafür gibts eben Richter, die natürlich nicht mal eben so Richter werden.
Es ist eine Prüfung, die ihre Bezeichnung verdient hat.
(ASCA-)Trials werte ich im übrigen nicht ab, falls das so rüber gekommen sein sollte. Die Hunde müssen schon was können, in der Profiklasse sowieso...es ist schon manches Mal sehr beeindruckend, was man dort sieht. Selbst in der Anfängerklasse (die noch recht leicht ist), kann man natürlich disqualifiziert werden oder zuwenig Punkte bekommen. Es sagt nur nicht zwingend was über die Arbeitsalltagfähigkeiten aus. Mir ist es ein bissel zu starr, auch wenn es sinnvoll ist bzw. sein kann, weil eben gleicher Parour, gleiche Bedingungen, um eine gewisse Vergleichbarkeit zu haben.
Farmtrial ist unterm Strich wahrscheinlich sogar schwerer, als RanchDog oder Koppelhundegebrauchsprüfung, weil man einen großen Parcour mit versch. Aufgaben und mit allen drei Tierklassen (Schafe, Enten, Rinder) in einem Lauf bewältigen muss.
Ich habe das gemacht (Steuerermäßigung hatte ich gar nicht aufm Schirm, müsste klappen...Danke @Sanne_Imaya ), weil ich die Prüfung sinnvoll, gut und letztlich "echt" finde.
Und es natürlich toll ist, dass meine Hunde ihr Können und ihre Fähigkeiten "im echten Leben" unter Beweis gestellt haben, offiziell geprüft wurden. Freut man sich doch immer drüber...ich jedenfalls.
Natürlich wusste ich vorher, dass sie das im Grunde können (ich war trotzdem nervös bin eben kein Profi) und das auch gut, das mit einer Prüfung zu untermauern ist das Sahnehäubchen. Und selbstverständlich wird jeder Mensch solche Dinge auch fürs eigene Ego machen...wer was anderes behauptet, labert Mist. Den Hunden ist ne Zertifizierung oder ne gut gelaufene Prüfung scheißegal.
Dadurch arbeiten sie nicht besser und auch nicht schlechter.
Ich bin jedenfalls mit meinem Hüte-We total zufrieden, soviel neues und spannendes...und alles hat gut geklappt.