Optimum erreicht? Nee, ganz sicher noch nicht...*grins*
Mein Picard ist so ein "Gebrauchthund" mit schlechter Vorgeschichte, vieles was er so mit seinen Vorbesitzern mitgemacht haben muss hab ich auch erst im Lauf der Zeit durch sein Verhalten sozusagen erfahren.
Urkan ist jetzt 3, bekommen hab ich ihn als er 1,5 war, wir haben ihn in Frankreich am Atlantik geholt, die Leute haben mir ne Menge über ihn verschwiegen, dazu kamen noch die Sprachprobleme, mein französisch ist leider mehr als dürftig.
Vertrauen aufbauen hat ne ganze Weile gedauert, er war anfangs recht ängstlich und ich musste ganz klein bei ihm anfangen, dazu war er auch noch unterernährt.
Mittlerweile klappt in der Wohnung fast alles super, draussen gibts noch gut zu tun, er war vorher meist streunenderweise allein am Strand unterwegs und braucht beim Gassi seiner Meinung nach keine Gesellschaft^^
Es geht bei ihm alles nur sehr langsam vorwärts und ich hab auch sicher immer wieder Fehler gemacht, da nützt auch Erfahrung mit meinen vorherigen Hunden wenig.
Manchmal war ich kurz davor aufzugeben, am schlimmsten war, dass er mich als ich ihn erst einige Tage hatte gebissen hat, als ich ihm völlig gedankenlos (blöd, ich weiss) ein Spielzeug weggenommen habe, das konnte ich bei jedem meiner vorigen Hunde immer problemlos, hab gar nicht dran gedacht, bei ihm erstmal vorsichtig zu sein. Der Schock war um einiges schlimmer als die Verletzung, ich hab ihn sofort auf den Rücken geschmissen, da blieb er auch von selber erstmal liegen, dann bin ich raus und hab echt Rotz und Wasser geheult...
War nicht einfach meine Unsicherheit danach in den Griff zu bekommen.
Aber auch das ist Geschichte, jetzt kann ich ihm alles wegnehmen, wenns is.
Mir ist bei ihm klar, dass er wohl nie ein perfekter Hund werden wird, aber ich denk damit kann ich leben, Picards sind ja schon von Haus aus etwas eigen^^
Tja, hier die Probleme, kann aber länger werden:
Momentan arbeiten wir noch am alleinebleiben, davon hält er gar nix *g*
Er flippt noch aus wenns klingelt, bellt aber zum Glück nicht mehr bei Fremden im Haus oder vorm Haus.
Er rennt nicht mehr einfach so 2-3 km weg und kommt erst nach ner Stunde wieder, das ist jetzt wenn dann nur noch 1km und dauert selten länger als 20 min *g* Da hat verstecken und gehen etwas geholfen.
Er hat deutsch und alle wichtigsten Kommandos gelernt, die er sogar oft befolgt^^
Er geht endlich ohne permanentes Ziehen recht gut an der Leine und sogar bei Fuss klappt ansatzweise, auch daran arbeiten wir noch. Da hat ein Geschirr ne Menge geholfen.
Ziemlich blöd: wenn er sich wehgetan hat, darf da niemand ran, auch ich ned, da schnappt er, aber immerhin geht Bürsten, Waschen und Zecken entfernen mittlerweile. Für alles übrige muss er dann Maulkorb anziehen, dann bin ich stressfrei.
Aber leider haben wir ein neues Problem seit einiger Zeit: er wurde leider schon etwa 3 Mal von ein und demselben anderen Rüden angefallen, als ich ihn an der Leine hatte und seitdem reagiert er auf jeden anderen Rüden äusserst aggressiv, solange ich ihn an der Leine habe. Das schaukelt sich langsam etwas auf, ich denke er spürt da auch meine Unsicherheit, ich verkrampf mich schon jedesmal wenn uns Hunde entgegenkommen... ein Teufelskreis. Und er ist ja auch ein ziemlicher Brocken, der dann kaum zu bändigen ist, da muss ich mir noch was einfallen lassen
Aber ich versuch dann auch immer daran zu denken, wieviel wir schon geschafft haben. Er hatte ja am Anfang vor allem und jeden Angst und jetzt gehen sogar Sachen wie Ubahn, Bus und Tram völlig entspannt.
Puh, das ist jetzt lang geworden, danke fürs Lesen, falls jemand bis hier durchgehalten hat *g*
LG
Tina und Urkan