Den Linksverkehr an sich finde ich nicht schlimm - die anderen fahren ja auch alle auf der linken Seite. Bei der Ausfahrt aus Tankstellen, Parkplätzen und dergleichen besteht die Gefahr, dass man - eine leere Straße vorausgesetzt - auf die falsche Seite fährt (ist mir noch nie passiert). Ein Post-it auf dem Lenkrad ("links!!!") könnte dabei helfen. Bei den häufiger frequentierten Ausfahrten stehen mehrsprachige Schilder, die auf den Linksverkehr hinweisen.
Übel finde ich in Schottland die Schlaglöcher (Anfang 2018 war es richtig schlimm) und die scharfen "Abbruchkanten" der Straßen. In den Highlands ist meist nichts mit Standstreifen oder befahrbarem Grünzeug neben der Straße. Ich bin schon beim Wandern an einigen Straßen entlanggelaufen und fand die mehr als handbreit hohen scharfen Kanten (Modell Reifentöter) fies. 2016 habe ich mit einem Mietwagen eine Reifenpanne gehabt, nachdem ich bei der Ausfahrt aus einem passing place durch ein Schlagloch geholpert bin. Im Februar 2018 waren mein Mann und ich in Schottland, als zwei Tage vor unserer Rückreise ein Foto in einer schottischen FB-Gruppe erschien, wo ein Mann der Länge nach in einem Schlagloch lag und nur die Stiefelspitzen rausschauten. An der Stelle mussten wir zwei Tage später vorbei (A82 südwärts, irgendwo mitten im Rannoch Moor). Ich hielt mit Argusaugen Ausschau und sah tatsächlich eine frisch asphaltierte Stelle von etwa 1x2m. Im April 2018 war ich im Nordwesten alleine unterwegs und bin mit meinem kleinen Miet-Fiat fast jeden Tag Schlagloch-Slalom gefahren. Fahrspaß ist anders... Und nach dem vielen Schnee in diesem Winter dürfte es im Frühjahr wieder interessant werden.
Noch ein Fahrspaß-Killer sind Single Track Roads mit Autos, die nicht schneller als 20 mph fahren, den Verkehr hinter ihnen nicht vorbeilassen indem sie einfach einen passing place ansteuern, und nicht rückwärts fahren können, wenn ihnen ein anderes Fahrzeug entgegen kommt. Parkplätze, die so voll von übernachtenden Campervans sind, dass für einen Kleinwagen kein Platz mehr ist. Passing places, die als Parkplatz verwendet werden (ist aus gutem Grund verboten!).
So ein "Roadtrip" war vor zwanzig Jahren schön und entspannt machbar. Aber in den letzten Jahren? Nee, mir macht das keinen Spaß mehr. Sogar mein Mann, der wirklich gerne Auto fuhr, war nur noch genervt. Dazu kommt noch ein Mangel an Unterkünften, bezahlbar oder teuer (bedingt durch Personalmangel, neue Vorschriften, höhere Kosten usw.). In der Saison (also von Ostern bis Ende September) sollte man vorbuchen, auch Stellplätze für Campervans. Das oft propagierte "Wildcampen" mit motorisiertem Untersatz wurde jahrelang geduldet, hat aber seit Covid und "staycation" so zugenommen, dass es verstärkt kontrolliert und geahndet wird, vor allem an den Hotspots wie z.B. im Glen Etive, in den Trossachs, und vor allem entlang der "NC500".