Beiträge von Sheigra

    kurz vorm Tobsuchtsanfall gings irgendwie ^^ läuft!

    Das kenne ich. Im Urlaub wollte Photoshop sich auf dem Notebook aktualisieren, fand keine Verbindung zum Adobe-Server, und hat mich auf eine 6-Tage-Testversion gesetzt. Keine Chance, sich mit meiner Benutzerkennung Zugang zum Server und zu meinem bezahlten Abo zu verschaffen. Daheim habe ich dann ewig lange im www gesucht, zig Möglichkeiten getestet, geschimpft wie ein Rohrspatz, und plötzlich funktionierte es wieder. Keine Ahnung, woran es lag.

    Bei den Fotos, die ich bei einem meiner ersten Besuche dort machte, habe ich Leitungen und Masten in der Bildverarbeitung entfernt. Dieses Mal war außerdem ein hässlicher Bauzaun rund um das Castle, da habe ich nichts entfernt.

    Wenn man weiter nach links ins Gelände geht (von der Straße aus gesehen), kann man so fotografieren, dass das Stromzeug gar nicht auffällt. Da waren beim letzten Besuch aber die Angler unterwegs.

    Für den nächsten Tag habe ich mir einen Besuch beim Kilchurn Castle vorgenommen. Jedenfalls bei dem Viewpoint, von dem aus man das Castle auf der anderen Seite des Loch Awe so schön sehen kann. Mit dem Zug fahre ich nach Dalmally. Mit Hilfe einer online-Karte (simonlikesmaps.com) habe ich mir eine Route geplant, die mich von der viel befahrenen Straße fern hält. Erst ein Stückchen single track road, dann abbiegen in einen Forstweg, immer schön bergauf, dann auf dem Forstweg bergab, und schon bin ich da. Der Weg mündet genau gegenüber des viewpoints in die Straße. Schnell rüber, und dann geht die Schlammschlacht los. Die Wiese oberhalb des Loch Awe habe ich erst einmal ohne Schlamm erlebt - da war sie gefroren. So viel Glück habe ich heute nicht, aber wozu gibt es Wanderstiefel? Die Wanderhosen sind sowieso schon dreckig, also spare ich mir die Gamaschen.


    An dem Ort, an dem ich fotografieren will, sind Angler zugange. Die will ich nicht stören, also gehe ich an eine andere Stelle, die Felsen und Bäume hat, die als Vordergrund herhalten können. Da sind schon vier andere Besucher, zwei davon mit Kameras und Stativen, aber wir werden uns einig und arbeiten und sozusagen am Ufer entlang von einem interessanten Ort zum nächsten. Ich habe Glück: Nach meinem letzten Bild kommt Wind auf, und die schönen Spiegelungen sind weg.

    Die Farben waren wirklich so knallig im Morgenlicht, da musste ich sogar etwas Sättigung rausnehmen.










    Der Rückweg ist derselbe wie der Hinweg, und ich muss gar nicht lange auf den Zug zurück nach Oban warten. Den frühen Nachmittag verbringe ich damit, durch das Städtchen zu bummeln und Kaffee zu trinken, und später mache ich mich wieder auf den Weg nach Ganavan, zu den Stränden. Dieses Mal mit Warnweste und zwei Stirnlampen im Gepäck, für den Rückweg. Fotos folgen!

    Nachdem ich mich von Karl dem Fotografen verabschiedet habe, hole ich mein Gepäck aus dem Hotel, setze mich ins Café und warte auf den Bus. Der ist pünktlich und nimmt mich mit bis zur bus station in Oban. Von dort folge ich den Anweisungen auf google maps zu meiner Unterkunft. Das kleine self catering apartment liegt ziemlich weit oben am Hang, aber ich bin doch - trotz Koffer - schneller dort als gedacht. Und positiv überrascht bin ich auch noch, weil es mit so viel Liebe zum Detail eingerichtet ist.

    Ein wenig Verpflegung ist da, aber ich gehe doch noch zu Tesco und decke mich für die beiden nächsten Tage ein.

    Dann laufe ich raus nach Ganavan - da gibt es Strände, und bei dem schönen Wetter bestimmt einen schönen Sonnenuntergang. Unterwegs stelle ich fest, dass ich mir doch besser die ganze Strecke in Google Earth angeschaut hätte. Die Abschnitte, die ich dort sah, hatten einen Fußweg. Aber eben nicht durchgängig, wie sich jetzt herausstellt. Und die Abschnitte ohne Fußweg liegen in zwei unübersichtlichen Kurven ohne Möglichkeit, in die Vegetation auszuweichen (Abgrund mit Mauer auf der einen Seite, Felswand auf der anderen). Bei Tageslicht ja noch ok, es ist auch nicht viel Verkehr, aber nach Sonnenuntergang, ohne Beleuchtung, ohne Reflektoren... Zweifel an meiner Idee kommen auf.

    Aber gut, erst einmal ein wenig Sonnenuntergang am ersten der drei Strände.






    Dann beeile ich mich, zurück zum Dunollie Castle zu kommen, wo abseits der Straße ein Fußweg nach Oban führt.


    Bis ich dann in Oban bin, ist es schon dunkel, und ich beschließe, zum McCaig's Tower zu gehen und die Aussicht zu genießen:




    So langsam wird mir kalt, und mein Magen knurrt vernehmlich. Ich gehe zurück in mein Apartment und genieße den Rest des Abends auf dem Sofa, eingekuschelt in eine warme Decke.

    Mit dem Interisland Flieger nach Barra (weil die kleinen Flieger cool sind und die Landebahn dort auf dem Strand) und dann zu Fuß und mit Fähre nach Norden, über die Uists und Harris and Lewis nach Ullapool und da am liebsten noch weiter hoch...

    Der Hebridean Way wurde vor ein paar Jahren eröffnet und führt vom Süden Vatersays bis nach Stornoway. Von dort kann man über die "Bridge to Nowhere" bis zum Butt of Lewis weiterlaufen. Das steht bei mir noch auf dem Programm! Den Flieger nach Barra würde ich auch gerne nehmen, aber dann habe ich das Gaskartuschen-Problem. Keine Ahnung, ob ich die in Castlebay kaufen kann; in den Flieger dürfen sie bestimmt nicht. Dann lieber die Fähre von Oban. Vielleicht auf dem Rückweg mit dem Bus von Nis über Stornoway nach Castlebay und dann mit dem Flieger zurück. Mal sehen, was mir dazu noch einfällt.

    Von Ullapool aus kann man den Cape Wrath Trail weiter nach Norden gehen. Anders als der Hebridean Way ist der CWT kein ausgeschilderter Weg, sondern so eine Art Vorschlag, wo man da gehen könnte. Den wollte ich eigentlich 2020 machen (also den nördlichen Teil davon; die Strecke von Glenfinnan über Inverie zum Cluanie Inn habe ich 2010 schon gemacht), aber da kam mir die Pandemie in die Quere. Bevor ich mich nochmal an den CWT mache, muss ich erst noch viele, viele Stunden in die Muckibude. So fit wie 2019 bin ich lange nicht mehr...

    Das habe ich in Schottland auch so erlebt (und im Schwarzwald, im Harz, und überall, wo man länger wandern kann). In der Nähe eines Parkplatzes oder in einem Naherholungsgebiet sind viele Menschen unterwegs; geht man ein paar Kilometer weiter, hat man seine Ruhe. Ausnahme: Berge, die "man gemacht haben muss" und die verkehrsgünstig gelegen sind. Da sind dann schon mal mehr Leute unterwegs.

    Beispiel aus Assynt: Der kleine Stac Pollaidh ist sehr bekannt. Zu Recht, denn die Aussicht vom Ridge ist unbeschreiblich schön. Eine Single Track Road führt vorbei, direkt am Beginn des Wegs ist ein Parkplatz, und entsprechend viel los war schon anno 2019, als ich zum letzten Mal dort war. Fährt man auf der kleinen Single Track Road noch viele Kilometer weiter, einmal um die Berge südlich des Stac Pollaidh herum, kommt man zum Sgurr an Fhidhleir. Ein winzig kleiner Parkplatz, zu Beginn kein gut erkennbarer Weg, aber dann ist es dort viel, viel schöner zu gehen, und die Aussichten vom Gipfel sind traumhaft.



    Bei meinen langen Touren ist das auch so. In der Nähe eines Parkplatzes sehe ich andere Wanderer, dann wieder stunden- oder tagelang keine.

    Meine Tagesetappen plane ich seit meiner Knieverletzung (vor 10 Jahren) so, dass sie nicht länger als 20km sind, wenn ich den großen Rucksack (i.d.R. zwischen 13 und 17kg, je nach Jahreszeit und Verpflegung) trage. Manchmal mache ich auch schon nach 10km oder so Feierabend - schwieriges Gelände, blödes Wetter, blödes Knie, oder einfach nur ein genial toller Platz für ein wildcamp. Das ist das schöne an Solotouren zu Fuß und dem outdoor access code.

    Sheigra: Bist Du da eher zu Fuß unterwegs?

    Mal so, mal so. Letzten Oktober war ich drei Wochen in der Gegend, hatte drei verschiedene Unterkünfte, einen Mietwagen und habe (Halb-)Tagestouren zu Fuß gemacht. Für Roadtrips kann ich mich nicht mehr begeistern, davon haben wir in den 1990ern ein paar gemacht.

    Im Frühjahr 2019 war ich in Wester Ross zu Fuß unterwegs, viele, viele Tage am Stück (aber ohne Hund). Nachzulesen hier: "Eiskalt dem Sommer entgegen" - ein Reisebericht

    Und wenn alles gut geht, bin ich Ende April wieder mit Zelt und Rucksack unterwegs (Shira ist dann wieder im Wellness-Urlaub bei meinen Eltern); geplant ist eine Tour in der Gegend Glen Kinglass - Loch Etive - Glen Coe - Blackwater Reservoir - Rannoch Moor für ca. 10 Tage.

    Oh. Das mit den überfüllten Wegen klingt nun doch ganz schön schlimm. Wie muss ich mir die denn in der Regel vorstellen? Sind das eher breitere Wege, wo auch zur Seite viel Platz ist, sodass man sich mit nem nervigen Hund auch mal vom Weg weg bewegen kann, um andere weiträumig vorbeizulassen? Oder ist das eher so, dasss überall Hecken, Zäune, Mäuerchen und andere Hindernisse oder Beschränkungen sind?


    Nachdem was du beschreibst, kann ich mir jetzt auch vorstellen, dass wir Skye eventuell ganz auslassen. Mal sehen, meine Frau plant normalerweise die Grobziele, ich dann dort die Wanderungen.

    Das hier ist der nagelneue Weg am Old Man of Storr:

    Storr by Marion Woell, auf Flickr

    Das war im Februar, früh um halb neun. In der Mittagszeit war dort deutlich mehr los. Und in der Saison soll es zugehen wie auf einer Ameisenstraße. Das mit dem "weiträumig" ausweichen kann - egal wo - zu einem Problem werden, wenn da ein Abhang im Weg ist. Oder Sumpf. Mauern und Zäune sind eher die Ausnahme; das Gelände ist meist frei davon. Aber die Natur setzt so ihre Grenzen.

    Der Weg vom Glen Brittle (Parkplatz Fairy Pools) zu den Pools wird aktuell ausgebaut, sagte mir der Fotograf, mit dem ich einen Vormittag unterwegs war. Vermutlich wird der auch so breit und frei von Stolpersteinen wie der am Storr.


    Ansonsten ist es wirklich abhängig von der Tour. Zum Loch Coire Mhic Fhearchair führt ein schmaler Bergpfad. Streckenweise kann man ins Gelände ausweichen, aber nicht immer. Nach meiner Erfahrung nehmen andere Wanderer aber auch Rücksicht (es sei denn es sind zu viele davon auf einmal da). Wir waren im Herbst 2019 zu dritt mit zwei Hunden auf dem Sgurr an Fhidhleir. Dort trafen wir auf genau zwei andere Wanderer. Auf dem breiten Ridge konnte man sich gut aus dem Weg gehen. Anders im Glen Coe, auf dem Buachaille Etive Beag. Dort gab es nicht viele Möglichkeiten, einem prollenden Labbi auszuweichen.

    Auswirkungen des Brexit, nach meiner Erfahrung dieses Jahr und letztes Jahr: Personalmangel, auch (oder vor allem) rund um den Tourismus. Will man Abendessen im Restaurant, muss man angeblich mehrere Tage im voraus buchen (nicht getestet da Selbstversorger). Weniger Unterkünfte, auch dank neuer Vorschriften für die Betreiber derselben. Die Preise, noch nie niedrig, sind stark gestiegen. Leere Supermarktregale habe ich allerdings noch nicht in echt gesehen, nur im Internet.


    Skye: Bucht alles vor. Campingplatz, Stellplatz, was auch immer. Skye ist voll. Ganz ehrlich: Ich würde es meiden und mir die Gegend Gairloch - Ullapool - Lochinver näher anschauen. Der Assynt ist klasse, da kann Skye nicht mithalten. Und Wester Ross hat auch tolle Landschaften, in denen weniger andere Besucher einem vor der Linse stehen. Die Wanderung zum Loch Coire Mhic Fhearchair in Torridon ist einzigartig schön, am Loch Maree gibt es den Beinn Eighe Mountain Track und den Forest Track, im Glen Torridon kann man rund um den Loch Coulin laufen, oder man fährt bis nach Diabaig (Achtung: fiese, enge, unübersichtliche Single Track Road ab Torridon, man sollte sicher im Rückwärtsfahren sein!) und läuft zur Craig Bothy. Kaffeestopp am Bealach na Gaoithe ("Pass des Windes") mit Wellen in der Kaffeetasse. Die Strände bei Red Point. Weiter oben, im Assynt, stehen Berge einzeln in der Gegend rum, nicht in einem Massiv. Kennst du den Film "Edie - zum Träumen ist es nie zu spät"? Der spielt rund um den Suilven. Wenn es ein einfacherer Berg sein soll (selbst mit Hunden erprobt): Sgurr an Fhidhleir. Oder Stac Pollaidh mit vielen anderen Wanderern teilen. Nach der Bergwanderung noch einen Strandspaziergang an einem der vielen Sandstrände dort oben.

    Hach, ich könnte schon wieder den Rucksack packen!


    Auf dem Storr-Parkplatz bekommst du definitiv Stress, wenn du dort stehst. Der Parkplatzwächter sagte, dass er mehrmals am Tag dort kontrolliert, und eine Rangerstation ist auch auf dem Platz. Ob andere Parkplätze auch so überwacht werden, weiß ich nicht. Besagter Parkplatzwächter ist auch für den Quiraing zuständig; für den Parkplatz an den Fairy Pools gibt es bestimmt auch einen.


    Fairy Pools: Da würde ich nicht dem Campervan hinfahren, sondern laufen. Stellt das Fahrzeug bei Sligachan ab (an der Dunvegan-Straße ist ein recht großes layby) und lauft entlang des Allt Dearg Mòr (auch hier: tolle Wasserfälle!) über den Pass Bealach a' Mhàim ins Coire na Creiche (das ist dort, wo die Fairy Pools sind). Dort könnt ihr entweder kurz nach der Passhöhe ins Coire gehen (an einem Cairn links abbiegen) und die Fairy Pools von oben erreichen, oder ihr bleibt auf dem Weg, quert weiter unten zu dem neu ausgebauten (vermutlich breiten und unverkennbaren) Weg und geht mit den vielen anderen Besuchern bergauf. Weiter oben (dort wo ihr vermutlich wieder alleine seid) kommt ihr an ein Scree-Feld. Auf der anderen Bachseite ist ein Cairn, und auf dessen Höhe haltet ihr euch links. Der Pfad wird bald sichtbar und bringt euch zurück zum Pass. Ist eine tolle Wanderung, die nur bei den Fairy Pools überlaufen sein dürfte.


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