Beiträge von Sheigra

    Das mit der Hundefreundlichkeit bei CalMac kann ich bestätigen. Wir hatten 2017 zwar keinen Hund dabei, aber mir fiel das auf den Fähren von Ullapool nach Stornoway und von Tarbert nach Uig positiv auf.

    Das Problem sind wohl eher die Zwei- als die Vierbeiner. :winking_face:

    Auch in Schottland dürfen die Farmer auf Hunde schießen, die Schafe hetzen. Bei meinen Begegnungen mit freilaufenden Rindern war ich immer froh, keinen Hund dabei zu haben. Andererseits - dazu braucht man nicht nach Schottland, das Erlebnis kann man auch in den Alpen haben.


    Busse: Citylink Busse nehmen keine Hunde mit. Das habe ich gerade erst auf der Rückfahrt erlebt: In Oban stieg eine Frau ein, die einen sehr kleinen Hund in einer Tasche hatte. Ob es der Fahrer des Citylink Busses nicht gemerkt hat oder es nicht merken wollte, weiß ich nicht. In Tyndrum mussten wir umsteigen. Der Fahrer des Anschlussbusses war strikter, die Frau durfte nicht mit. Bei Stagecoach, D&E, Westerbus usw. weiß ich es nicht, habe bei meinen Fahrten aber noch keinen Hund im Bus gesehen.


    walkman, ich weiß nicht, ob du die Campingplätze jetzt schon buchen musst. Mit meinem Zelt habe ich immer ein Plätzchen gefunden. Stellplätze mit Stromanschluss sind ggf. schneller weg als solche ohne. Tipp: Schau im Internet nach den Ferienterminen (England und Schottland haben ggf. unterschiedliche Zeiten) und nach bank holidays. Da ist mit mehr Andrang zu rechnen. Andererseits seit ihr ja mobil und könnt weiterfahren zum nächsten CP. Wenn ihr in die Nähe von Gairloch kommt: Sands Campsite ist toll! Da kannst du aus dem Campervan fallen, die Dünen runterrollen und bist direkt am Sandstrand. Achmelvich (bei Lochinver) ist auch super. Und in Durness stehst du praktisch an der Nordkante Schottlands. Die Campsite im Glen Nevis ist gut als Ausgangspunkt für Wanderungen. Die in Ullapool würde ich meiden, und lieber nach Ardmair ausweichen.

    Falls du auf die äußeren Hebriden willst: Ich habe irgendwo gelesen, dass bei CalMac schon beim Einchecken kontrolliert wird, ob man eine Buchung für die Unterkunft hat. Ob das stimmt, weiß ich allerdings nicht.

    Wetter - die Briten baden in Schottland im Meer. Sogar im Februar (selbst gesehen - da waren zwei Frauen im Bikini bei Ganavan im Meer baden). Die können alles an Wetter ab. :cold_face: :winking_face:

    walkman, die Schotten, mit denen ich bisher zu tun hatte, waren überaus hundefreundlich. Allerdings machen es die "health & safety" Vorschriften nicht einfacher. Mit Hund kommst du nur in gelegentliche Pubs, und zum Einkaufen kenne ich nur Mountain Warehouse, die Hunde ausdrücklich willkommen heißen. Sehenswürdigkeiten kannst du mit Hund vergessen; selbst in Gärten sind Hunde nicht überall erlaubt. Lobenswert: Die Inverewe Gardens lassen jetzt auch Hunde rein. Dass du die Hunde immer unter Kontrolle hast, setze ich mal voraus. Wandern mit Hund ist klasse, aber auch hier muss der Hund immer unter Kontrolle stehen.


    Zum Wohnmobil: Bitte nutze nur Campingplätze oder ausdrücklich als Stellplätze gekennzeichnete Plätze. Das im Netz viel propagierte "Wild campen ist erlaubt" ist schlicht und einfach falsch. Wild campen ist nur erlaubt, wenn du nicht motorisiert unterwegs bist, also z.B. für Wanderer. Auf einem Parkplatz übernachten ist dort, wo es nicht ausdrücklich verboten ist, zwar erlaubt, aber nur fürs Übernachten. Stellst du einen Campingstuhl raus, bist du schon beim Campen und das ist verboten. Auf Forstwegen, Zufahrten (die sind nicht immer als solche erkennbar), in passing places - verboten! Nach zwei Jahren Pandemie und vor allem entlang der "NC500" sind die Anwohner verständlicherweise genervt und weit weniger tolerant als noch vor 5 Jahren. Es wird kontrolliert und geahndet; im Rahmen der "Selbstjustiz" wurden schon Campervans mit nassem Toast auf dem Dach dekoriert (die Möwen freuten sich) oder Reifen zerstochen oder einfach mit Krampen versehen. Auf Parkplätzen findet man immer öfter Schilder mit "no overnight parking" oder "no overnight parking for Campervans and Caravans" o.ä., oder einfach Parkplätze mit einer Höhenbeschränkung in der Zufahrt.

    Hier zwei Links zum Thema Campervan und wild campen:

    Campervan und Outdoor Access Code Scotland


    Überfüllt:. Ab Ostern ist Saison. Im Mai sind drei public holidays. Das heißt, es wird voll.

    Straßen: Ich habe im Februar bereits viele, viele Schlaglöcher gesehen (und gespürt - im Bus rumpelt das ganz gut). Da der Winter danach nochmal zurück kam, hat sich das bestimmt nicht gebessert. Ersatzrad, Kontaktdaten vom Pannendienst - das kann nicht schaden. Diese potholes sind Reifenzerfetzer.

    Vor 5 Jahren war das ja sogar im Hochsommer entspannt.

    Ja, es hat sich einiges getan in den letzten Jahren. Bestimmte Ort in Schottland tauchen in Filmen, Serien und Werbespots auf, Besucher fahren hin, stellen die Bilder ins Netz (mache ich ja auch), und dann nimmt die Sache Fahrt auf. Nicht nur in Schottland; solche "überrannten" Plätze gibt es wohl weltweit.

    Man denke nur an "die" Stelle im Glen Etive, die in "Skyfall" vorkommt. Dort ist nur ein etwas größerer Passing Place, aber selbst dort parken Leute ihre Autos in dem bisschen Vegetation daneben. Oder sie parken im Passing Place (was verboten ist) und stellen die Szene aus Skyfall nach. Den Quiraing habe ich in GoT wiedererkannt, Outlander machte das Finnich Glen (da war ich bis heute nicht) bekannt usw.

    Dann die "NC500" (von Kritikern gerne als "WC500 - die längste Outdoortoilette Schottlands" bezeichnet), die für einen Wohnmobil-Ansturm im Nordwesten sorgte.

    Die Pandemie und "Staycation" sorgten dann für den Rest.

    Ich hoffe, dass sich das irgendwann normalisiert, aber bis dahin weiche ich für die Hotspots auf die Zeit von November bis Februar aus und mache in der Saison meine Wanderungen abseits der Straßen.

    In Ballachulish gibt es einen Fotografen, der Workshops anbietet. Ich sah ein paar Fotos von ihm in der Tourist Information, irgendwann vor ein paar Jahren. Zurück im Hotel, suche ich nach ihm und werde fündig. Per Mail frage ich an, ob er morgen Vormittag eine 1to1-Tuition durchführen kann. Prompt kommt die Antwort: Ja, geht klar, er holt mich um 9 Uhr am Hotel ab. Ha, das wird bestimmt interessant!


    Wird es auch. Karl ist pünktlich da, und nach ein paar Formalitäten wie Name, Anschrift, Notfallkontakt, bestehende Einschränkungen (ich frage ihn, ob das Alter auch dazu gehört ;) ) geht die Fahrt los. Erstes Ziel: Lagangarbh, beinahe am Ende des Glen Coe. Ich kenne die Location, bin also gespannt darauf, von einem Profi neues darüber zu lernen. Erst mal ist er ganz begeistert, dass ich a) Ahnung von meiner Ausrüstung und b) Ahnung vom Fotografieren habe, und noch dazu dieselbe Kamera wie er. Da können wir uns gleich auf die Feinheiten konzentrieren. Bracketing - ich weiß zwar, dass es das gibt, habe es aber noch nie eingesetzt. Polfilter - seit ich meinen vor Jahren in Elgol geschrottet habe, habe ich keinen mehr. Und so weiter - Aufbau, Linien, Licht, Technik... Mir raucht bald der Kopf, und ich habe das Gefühl, das Geld gut investiert zu haben! Karl leiht mir seinen Polfilter und seinen Lee-Filterhalter (in meinen Cokin-Filterhalter passt der Polfilter nicht rein).


    Hier Lagangarbh:




    Den nächsten Stopp kenne ich noch nicht. Er beinhaltet ein wenig "rough parking" und längeres Rumgesumpfe. Aber es lohnt sich! Buachaille Etive Mòr und River Coupall, mit Polfilter und Bracketing und Langzeitbelichtung.




    Achnambeithach und Loch Achtriochtan müssen wir auslassen, da dort die Rettungskräfte unterwegs sind. Nächster Stopp: Parkplatz des Clachaig Inn. Wir gehen zu dem Wasserfall, den ich zwei Tage zuvor von der anderen Seite des River Coe fotografiert habe. Hier leiht mir Carl außer Filterhalter und Polfilter sein 14-30mm Objektiv. Tolles Teil, aber mein persönliches, selbst auferlegtes Kaufverbot für Kamerazeug ist noch in Kraft... ;)






    Und zuletzt gibt es noch einen Stopp auf dem Signal Rock Parkplatz mit Blick auf den River Coe.




    Dann geht es zurück nach Ballachulish, bezahlen, fachsimpeln, Gepäck holen. Bis zur Abfahrt habe ich noch Zeit, also setze ich mich ins Café der Tourist Information und trinke einen Milchkaffee. Nächster Stopp: Oban.

    Der Donnerstag fällt ins Wasser, wettertechnisch gesehen. Die Vorhersage ist zwar gut, behält aber nur bis zum späten Vormittag Recht.

    Morgens nehme ich den Bus von Ballachulish zum anderen Ende des Glen Coe. Noch ist das Wetter gut: Wolken, wenig Wind, gelegentlich kommt die Sonne durch. Ich gehe auf der ehemaligen Straße (jetzt Schlaglochpiste mit Durchfahrtverbot) in Richtung Kingshouse Hotel. Irgendwo muss es hier links ins Gelände gehen, zu einem schönen Wasserfall, der den Namen "The Cauldron" trägt. An der höchsten Stelle des Wegs diesen verlassen und durch den Sumpf gehen, las ich in einer Beschreibung. Nun gut: Gamaschen an, Stöcke raus, und ab in den Matsch. Ich höre den Wasserfall, bevor ich ihn sehe. Vorsicht ist geboten: Hier gibt es die Wahl zwischen Matsch und vereisten Felsen. Aber ein paar schöne Fotos gibt es. Der "Klassiker", also das Bild, das die Suchmaschine ausspuckt, wenn man "The Cauldron Glen Coe" eingibt - der gefällt mir nicht. Ich mache zwar ein Testbild, aber irgendwie spricht mich das nicht an. Mir gefällt das hier besser:




    Nach einigen Fotos packe ich mit kalten Fingern meine Sachen in den Rucksack und sumpfe zurück zum Weg. Die Gamaschen lasse ich an, die brauche ich später noch, aber die Stöcke kommen wieder an den Rucksack. Vorbei am Kingshouse Hotel gehe ich auf dem West Highland Way und mache ein paar Bilder.






    Bald biegt der WHW nach rechts ab, und ich gehe nach links an die A82, überquere diese und folge der Single Track Road ins Glen Etive. Nach kurzer Zeit erreiche ich die Stelle, an der der Spaziergang zu einer Schlammschlacht wird: Das Areal vor dem Wasserfall am River Coupall ist übelst versumpft.

    Kaum habe ich mein Stativ aufgebaut, fängt es an zu regnen. Wtf??!! Das war nicht vorhergesagt! Ich packe ein und warte ab. Es hört nicht auf. Ich gehe ein Stück am Fluss entlang, um aus dem Matsch rauszukommen und um in Bewegung zu bleiben, und der Regen lässt nicht nach. Dann gebe ich auf und gehe zurück. Als ich auf dem WHW in Richtung Kingshouse unterwegs bin, wird es heller und der Regen hört auf. Ein Blick auf die Uhr: Ich habe noch genug Zeit bis zur Abfahrt. Also wieder über die A82, durch den Sumpf, und bevor der nächste Schauer anfängt, habe ich ein paar Bilder im Kasten.




    Dieses Mal hört der Schauer nicht auf, sondern wird zum Dauerregen. Ein Besuch im Hotel für einen Kaffee lohnt sich nicht, dazu habe ich nicht mehr genug Zeit. Ich gehe weiter zur Bushaltestelle und stehe eine gefühlte Ewigkeit (so etwa 10 Minuten) im Wind, im Regen und in der Kälte herum. Zum Glück ist der Bus geheizt!


    Während ich so auf den Bus warte, überlege ich, was ich mit dem Freitagvormittag anfangen soll. Mein Bus nach Oban fährt erst um 13.00 Uhr. Viel Zeit, eigentlich, aber zum Wandern nicht genug. Das Wetter soll recht gut werden. Dauerregen wäre eine Ausrede dafür, die Zeit im Hotel totzuschlagen, aber bei schönem Wetter? Hm. Da habe ich eine Idee. Mehr dazu im nächsten Beitrag.

    Dienstags fahre ich mit dem Bus nach Ballachulish. In Fort William muss ich umsteigen - es wird knapp, da der Inverness-Bus verspätet ankommt. Nachmittags rolle ich dann mit meinem Koffer ins Hotel. Mein Zimmer ist schon fertig, und nachdem ich mein Gepäck abgestellt habe, mache ich einen Spaziergang rüber nach Glencoe. Dieses Mal habe ich Glück und bekomme noch einen freien Platz im Cafè von "Crafts & Things".


    Am nächsten Tag steht ein längerer, aber nicht anspruchsvoller Spaziergang an: Ich will der alten Glencoe-Straße so lange folgen, wie es geht. Von einer früheren Wanderung (ich glaube, das war 2012) weiß ich, dass das nicht durchs ganze Tal möglich ist, ohne auf der A82 zu gehen. Das will ich auf keinem Fall; was vor 11 Jahren noch irgendwie machbar war, ist heute lebensgefährlich. Kein Standstreifen, kein Radweg, viel Verkehr, viele große Fahrzeuge - die A82 ist die Hauptverkehrsader an der Westküste. Mal sehen, wie weit ich komme.


    Zuerst gehe ich ganz entspannt ins Dorf Glencoe. Von Ballachulish bis dorthin gibt es einen Fußweg. Hinter dem Ortsausgang von Glencoe beginnt der "Orbital Track", ein relativ neu angelegter Fußweg, auf dem man auch die kleine Single Track Road vermeiden kann, die vom Dorf zur A82 führt. Am Clachaig Inn verlasse ich den Orbital Track und besuche erst einmal einen Wasserfall. Ok, ganz nett, aber im Gegenlicht. Es lohnt sich nicht, die Kamera auszupacken. Da auf der Single Track Road nichts los ist, laufe ich auf dieser weiter. Gegen Ende der Straße ist noch ein Wasserfall, ein schöner sogar, aber auch der im Gegenlicht. Den merke ich mir für den Rückweg vor. Als ich so dastehe, sehe ich am anderen Flussufer einen Mann laufen. So flott wie er unterwegs ist, gibt es dort einen Weg, der nicht auf meiner alten Karte eingezeichnet ist. Den merke ich mir auch für den Rückweg vor.


    Dann der heikelste Teil des Morgens: Ich muss die A82 überqueren. Gut, dass es recht ruhig ist: Ich brauche nicht auf eine große Lücke zu warten sondern kann gleich rüber. Dort ist ein kleiner Parkplatz und der erste Fotostopp für diesen Tag: Loch Achtriochtan. Das ist im Morgenlicht schön beleuchtet, und so früh am Tag ist außer mir noch niemand unterwegs.




    Weiter geht es auf einem kleinen Pfad, der parallel zur Straße läuft. Die Aussichten zurück zum Loch Achtriochtan sind schön. Wenn man nicht weiß, dass ein paar Meter daneben die verkehrsreichste Straße der Region verläuft, auf der Busse, Lkw, Pkw, Campervans und der gelegentliche Schwertransport unterwegs sind, ist es beinahe idyllisch.




    Hier nochmal die Szene mit Straße (wie schon gesagt: es ist heute ein ruhiger Tag!):






    Bald führt der Pfad vorbei an einer Farm, über einen Zauntritt, und dann verläuft der Weg unterhalb der Straße. Oben sind zwei Parkplätze (auf einem davon steht in der Saison ein Dudelsackspieler), aber hier unten sind nur ein paar Spaziergänger. Ein paar Wanderwege starten hier, aber die stehen heute nicht auf meinem Programm.






    Auf einem "Pausenfelsen", ein Stück abseits des Weges, mache ich meine Mittagspause. Dann gehe ich noch ein Stück weiter, bis ich vor der A82 stehe. Hier endet der sichere Weg für Fußgänger; die Straße ist hier zwischen Felsen eingeengt, was sie für Fußgänger gefährlich macht. Ich drehe um - im Herbst bin ich wieder hier, vermutlich mit Auto, dann kann ich mir den Pass of Glencoe und den Wasserfall beim "Meeting of Three Waters" in Ruhe anschauen.


    Auf dem Rückweg: Achnambeithach, das Haus am Loch Achtriochtan. Zwei Tage später parken dort zahlreiche Fahrzeuge der Lochaber Mountain Rescue; Medienberichten zufolge suchen sie nach einem Wanderer, der irgendwo zwischen dem Buachaille Etive Mòr und dem Spidean nam Biann unterwegs war. Ein großes, anspruchsvolles Gelände; über den Ausgang der Suche habe ich nichts mehr gelesen. Heute aber ist es noch ruhig und friedlich.








    Als ich gehe, fährt der nächste Rabbie's-Bus auf den Parkplatz. Vom Wanderweg aus habe ich mindestens fünf davon gesehen; die Touren sind wohl auch außerhalb der Saison sehr gefragt.

    Und wieder: Ich überquere die A82 unfallfrei. Dieses Mal suche ich den Weg, auf dem der Wanderer von heute früh ging. Kein Problem, ihn zu finden. Es scheint ein neuer Weg zu sein, der vom Signal-Rock-Parkplatz aus losgeht. Von hier aus habe ich einen schönen Blick auf die Wasserfälle:




    Die 24mm meines Immerdrauf-Objektivs reichen hier nicht; selbst mit dem 20mm-Objektiv, das ich noch im Rucksack habe, komme ich an meine Grenzen. Der nächste Besuch dort (mehr darüber später) überzeugt mich davon, im Herbst das 16-35mm samt Adapter für die Nikon Z6 mitzunehmen.

    Ich folge dem Weg zum Parkplatz. Von dort gibt es einen weiteren Weg zum Clachaig Inn, und dann bin ich wieder auf dem Orbital Track und damit schon beinahe im Hotel. Dort angekommen, glühen meine Füße. Das war zu viel Schotter und Asphalt heute!

    Sonntags stehe ich im strömenden Regen an der Bushaltestelle in Portree. Der Bus ist zwar pünktlich, aber nicht geheizt. Die Fahrt nach Inverness zieht sich, und ich bibbere vor mich hin. Die Aussichten aus dem Fenster (graue Wolken vor grauem Hintergrund mit Regenschlieren auf dem Fenster im Vordergrund) zeigen mir, dass die Umplanung eine gute Idee war.

    In Inverness angekommen, gehe ich zuerst in das Hotel und gebe mein Gepäck in Aufbewahrung. Dann suche ich mir einen Coffeeshop, mit Heizung und heißem Kaffee. Dort mache ich es mir bei einer großen Tasse Kaffee bequem. Zum Bummeln habe ich keine Lust - es regnet. Und die Geschäfte, in denen ich früher gerne bummelte, gibt es nicht mehr. Ich drehe noch eine Runde durch den Buchladen, checke die Möglichkeiten für ein Abendessen (zu teuer), hole mir im Supermarkt was zum Futtern (Nudelsalat mit Blattspinat, Pinienkernen, Parmesan und viel Knoblauch - gut, dass ich nicht im Schlafsaal bin!) und erkläre den Tag für beendet.


    Am Montag will ich nach Elgin. Dort war ich noch nicht; ich kenne nur die Umgehungsstraße. Auf dem Weg zur Bushaltestelle gehe ich durch den Bahnhof und stelle fest, dass dort ein Zug nach Elgin steht, der in fünf Minuten abfährt. Schnell zum Automaten, Ticket gekauft, und rein in den Zug.

    Elgin ist ganz nett. Sonnig war es, und die Kathedrale (oder das, was davon noch übrig ist) ist sehenswert. Nachdem ich dort viel Zeit verbracht habe, bummele ich ich noch ein wenig durch das Städtchen und fahre am späten Nachmittag zurück nach Inverness.










    Am Tag nach dem Besuch im Fairy Glen, es ist ein Samstag, sitze ich schon morgens um 7 Uhr im Bus. Ich will zum Storr, aber samstags ist der einzige Bus, der vormittags dorthin fährt, der Bus, der um sieben in Portree startet und einmal rund um die Trotternish-Halbinsel fährt. Mit dem Tagesticket kein Problem, und so komme ich zu einer Rundfahrt im schönsten Morgenlicht. Der Quiraing wird von der noch tief stehenden Sonne angestrahlt, am Himmel ist keine Wolke zu sehen - perfekt! Dann kommt uns ein Streufahrzeug entgegen. Hä? Was macht ein Streufahrzeug hier? Die Trotternish Ridge südlich des Quiraing hat eine frische Schneedecke, muss ich feststellen. Schnee auf dem Storr - das hätte ich nicht gebraucht. Insgeheim hatte ich sogar daran gedacht, bis zum Gipfel zu gehen, nicht nur bis zum Aussichtspunkt. Aber mal abwarten, noch bin ich nicht dort.


    Einige Zeit später hält der Bus an der Haltestelle "Old Man of Storr Car Park". Oha. Hier hat sich einiges verändert. 2011 war hier eine Fichtenplantage, 2012 wurde begonnen, diese abzuholzen, 2013 standen nur noch ein paar vereinzelte Bäume davon, und seitdem war ich nicht mehr hier. Aber es ist nicht nur der fehlende Wald. Der kleine holprige und immer überfüllte Parkplatz liegt jetzt ein Stück weiter nördlich und ist auf drei Ebenen aufgebaut. Mit Parkscheinautomaten und einem Kontrolleur. Dazu eine Rangerstation, Fahrradständer und ein großes Toilettenhaus. Ich gehe etwas verloren auf dem riesigen Parkplatz herum und suche den Zugang zum Wanderweg. Kein Schild zu sehen, aber der Kontrolleur ist gerade dabei, ein paar Autos aufzuschreiben. Er erklärt mir, dass ich durch das Tor am Ende des Parkplatzes muss. Dann plaudern wir über die Veränderungen der letzten Jahre, und er sagt, dass der Weg im Sommer aussieht wie eine Ameisenstraße: Ein Besucher hinter dem anderen, bergauf wie bergab. Wie gut, dass ich im Februar hier bin!


    Der Weg ist neu angelegt und gut befestigt. Der alte Trampelpfad könnte die vielen Besucher gar nicht verkraften. Ein gutes Stück weiter oben liegt Schnee auf den Felsplatten, mit denen der Weg befestigt ist. Noch ist er matschig und kein Problem; in der Sonne wird er sich nicht lange halten. Anders ist es hinter dem Old Man, im Sanctuary. Dort liegt ordentlich Schnee, und darunter ist Eis. Im Schatten bleibt das auch noch eine Weile liegen. Nachdem ich zweimal ausgerutscht bin und mich nur mit Hilfe meiner Trekkingstöcke (an sich sind die auf diesem Weg überflüssig) halten konnte, drehe ich um und gehe zurück. Die beiden letzten Stürze auf Eis brachten mir einen gebrochenen Ellbogen und geprellte Rippen ein - nichts davon brauche ich nochmal. Der Storr wird noch ein paar Jahre länger hier sein, und ich komme wieder. Anders als im Fairy Glen gibt es hier schöne Motive und vor allem eine Herausforderung: den Gipfel. Der ist noch fällig, irgendwann.


    Hier die Bilder der Wanderung, die kürzer ausfiel als geplant:
















    Wieder unten angekommen, beschließe ich, dem Bridal Veil Wasserfall noch einen Besuch abzustatten. Anders als zwei Tage zuvor habe ich heute perfekte Bedingungen: Kaum Wind, viel Wasser, blauen Himmel, und den verschneiten Storr im Hintergrund.





    Zu meiner Überraschung habe ich den Wasserfall ganz für mich alleine. Damit hätte ich nicht gerechnet. Um so mehr freue ich mich darüber, im Sonnenschein zu fotografieren und anschließend die Ruhe zu genießen. Zum gemütlichen Sitzen in der Sonne ist es allerdings zu kalt und zu matschig, also mache ich ich auf den Rückweg zur Bushaltestelle. Ein wenig muss ich noch warten, bis der Bus nach Portree kommt, und beobachte dabei die Teilnehmer an einer Rabbie's Tour: In wenigen Tagen kreuz und quer durch Schottland in einer kleinen Gruppe, die "Been there - done that"-Liste abhaken.


    Das schöne Wetter hält nicht lange: Noch während ich auf den Bus warte, ziehen Wolken auf, und abends schüttet es wie aus Eimern.

    Vorhergesagt sind zwei Tage Dauerregen und Sturm, überall an der Westküste. Ich habe zwei Nächte in einem Hotel mitten in der Landschaft gebucht, will wandern und fotografieren. Aber ehrlich: Bei Sturm und Regen oder Graupel quer bis über die Knöchel im Matsch rumlaufen, die Kamera vor lauter Regen nicht auspacken können - habe ich dazu Lust? Nein. Ich nehme Kontakt mit dem Hotel auf und frage, ob es möglich ist zu stornieren. Die Anzahlung behalten sie, der Rest geht in Ordnung. Dann buche ich ein Hotel in Inverness und ein Busticket dorthin. Dort drüben ist das Wetter nicht ganz so grottig. Fotos folgen!