Alleine klappt es bei mir relativ gut, aber eben auch nur in bekanntem Gebiet und ohne Ablenkung. Was bin ich erst gestern auf ner relativ kurzen (und ruhigen) Runde stehen geblieben und immer wieder zurück gelaufen! Lernerfolg gleich null. Meiner weiß auch, dass er wieder zurück laufen muss, damit es weiter geht, rennt dann aber auch wieder rein. Ich denke, hier liegt irgendwo der Knackpunkt, da haben wir den Hunden vermutlich was falsches beigebracht. Ich weiß aber leider auch nicht, was.
Ja, die Crux liegt meist im Aufbau
1. sie sprintet vom ersten Schritt an in die Leine
2. ich bleibe wie angewurzelt stehen
3. irgendwann dreht sie sich um und läuft zu mir (je nach Aufregung kann das manchmal dauern)
4. ich markere (bei uns ganz schnöde "click") und werfe das Leckerchen ein kleines Stück schräg hinter mich
Mit dieser Methode lernt der Hund das in die Leine rennen, weil er dann ja gleich nach dem Zurückkommen ein Leckerchen bekommt... Was also muss der Hund tun, um zurückkommen zu können? Richtig - erstmal in die Leine rennen 
Klar, die Aufreger-Hunde kenne ich auch.
Mit nur Markern und Belohnen kam ich nicht besonders weit, das half dann auch nciht im aufregendem Gebiet.
Meine Hündin ist auch so eine Stresskandidatin, die von zu vielen Reizen schnell überfordert ist. Auch heute noch, aber ich kann sie jetzt gut händeln.
was @Michi69 geschrieben hat, dass du eventuell deinen ganzen Umgang überdenken musst, halte ich auch für realistisch.
Was ganz wesentlich bei uns war, ist die Erregungslage. Wenn mein Hund zu aufgeregt ist, kann er sich nicht auf die Leinenführigkeit konzentrieren. Ich muss also erstmal die Aufregung irgendwie runterfahren, damit das überhaupt geht.
Und das schaff ich nicht, wenn der Hund schon aus der Wohnungstüre geht und in voller Erwartung auf Toben und Action und Rennen und Adrenalin ist. Aufregend kann auch Frustration sein, bei solchen Hunden sowieso meist der Hauptauslöser für ein hohes Erregungslevel.
Also beginnt bei uns die Leinenführigkeit schon beim Weg aus der Wohnung.
Wenn ich die Wohnungstüre öffne und der Hund rausstürmen will, geht die Türe hier am Anfang erstmal wieder zu. Solange bis der Hund bei offener Türe warten kann und nicht erwartet, dass er sofort rausstürmen kann. dann lade ich ihn ruhig - am besten wortlos- ein, mir nach draußen zu folgen und achte hierbei schon auch auf langsame Bewegungen des Hundes.
Dann wohnen wir im 1. OG, also müssen wir Treppen herunter. Da erlaube ich auch kein runterflitzen, sondern die Hunde sollen auf jedem Treppenabsatz warten und erst auf meine Einladung weitergehen. Wenn es den Hund nicht aufdreht, kann ich auch auf jedem Absatz noch belohnen.
An der Haustüre dann dasselbe Spiel wie an der Wohnungstüre.
ich baue damit also sukzessive eine gewisse Frustrationstoleranz auf. Denn ich bin nicht der Meinung, dass man bei solchen Hunden Frust vermeiden sollte, um sie zu entspannen, sondern dass sie einen besseren Umgang mit Frust erlernen (Stichwort FrustrationstoleranZ)
Wie gesagt, um Fehlverknüpfungen zu vermeiden, wird bei mir - wenn überhaupt - im Aufbau nur die korrekte Position neben oder hinter mir und wenn der Hund zu mir schaut belohnt. Das zu mir schauen ist in dem Moment sehr wichtig. Belohnungen müssen aber so aufgestellt sein, dass sie den Hund nicht in seiner Aufregung wieder hochfahren... sonst mach ich mir das ganze selbst kaputt, weil es unfair ist, wenn ICH meinen Hund erst wieder hochfahre und ihn dann korrigieren müsste.
Läuft er vor mein Bein ist das schon der Moment, wo ich korrigiere. Würde ich erst korrigieren (zB mit Stehen bleiben) wenn der Hund vor mich läuft und die Leine spannt, lernt der Hund das Falsche - siehe oben.
Korrekturen waren bei mir so, dass ich erst weitergegangen bin mit dem Hund leicht hinter mir, wenn der Hund genauso wartend hinter mir stand, wie zuhause an der Wohnungstüre.
Das braucht manchmal ECHT verdammt viel Geduld und Zeit und man muss aufpassen, dass man selber dabei nciht ungeduldig wird.... je aufgeregter der Hund, desto ruhiger musste ich sein.
Klar, jetzt kann man sagen, mir reicht es, wenn der Hund nicht zieht, da darf er auch vor mir laufen.
Ja, richtig, aber erstmal muss der Hund wissen, was gewünscht ist und wenn der Hund die korrekte Beinposition verstanden und verinnerlicht hat, kann man ihm wieder mehr Freiraum nach vorn gestatten.
Aber auch nur, wenn er beim Vorlaufen sich auch selbst korrigieren kann, zB indem er dann sein Tempo ebenfalls verlangsamt und dir Blickkontakt gibt.
Wenn der Hund dann nicht von selbst wieder seine Position sucht, kann ich ihn mit einer (ebenfalls) wortlosen ruhigen Einladung wieder in die Position hinter mich bringen und weiterlaufen. Das hinter mich bringen wird hier (logo) NICHT belohnt, sondern erst, wenn der Hund wieder eine gewisse Zeit neben mir gelaufen ist.
so, das war jetzt ein Roman, wie ich es geschafft habe, relativ ruhige Hunde an der Leine zu bekommen.
Am besten ist es natürlich, dir zeigt ein Trainer, wie man das richtig macht. ein ruhiges an der Leine gehen ist in meinen Augen die Basis, damit der Hund sich später auch im Freilauf gut an dir orientieren kann.