Danke dragonwog manchmal tut es gut, so eine Einschätzung zu hören.
nochmal zum Thema Wegtreiben:
Meine Hündin (das ist die besagte "Laika" )
Das ist mein zweiter *jagdlich totaaaal unmotivierter Hund*
Die fand das auch frech, dass der Kerl gerade und freudig aufgeregt auf uns zugerannt kommt und hat (etwas softer als im Lixon-Video) den Rüden auch rempelnd abgefangen. Das führte dazu, dass der Kerl anfangs auf Rückruf eher zögerte, weil die Hündin meist eher bei mir war und dann begann das Kerlchen zu fixieren.
Wegbekommen hab ich es, indem ich dem Mädel eine Alternative gegeben habe ("Beschäftige dich mit mir, du bekommst deine Aufmerksamkeit trotzdem") Daraufhin hat sich der Rüde eher her getraut und die Hündin akzeptiert das Herankommen jetzt auch ohne Wegtreiben.
Was möchte ich damit aber sagen?
Die Hündin fand das Verhalten des Rüden sehr ungehobelt. Vielleicht sollte man drüber nachdenken, ob ein aufgeregtes-beinahe Umrennen des Menschen nach dem Abruf wirklich geeignet ist... wenn andere Hunde der gut harmonierenden Hundegruppe schon sagen: DU BIST FRECH - warum freuen wir Menschen uns so darüber, wenn die Hunde aufgeregt fordernd beim Menschen ankommen? ist das nciht eigentlich total paradox?
Das Wegtreiben hat nicht dazu geführt, dass der Rüde schneller rangekommen ist, ABER: es hat jedes Mal dazu geführt, dass der Rüde sein Verhalten abgebrochen hat (vorausgesetzt, er hat mitbekommen, dass er vom Mädel fixiert wird) und ist ins kurvige Schnüffeln und Beschwichtigen gefallen.
Ich selbst nutze das Wegtreiben dann auch mal ganz gerne, wenn die Hunde in Entfernung irgendwelche Scheiße (im wahrsten Wortsinn) ausfressen oder gar wegen irgendeinem anderen Reiz den Rückruf ignorieren. Solche Dinge kündige ich idR nach dem Ampelprinzip an und bei "rot" folgt die Konsequenz.
Und da wären wir wieder beim Thema "Leine dran, nachdem der Hund gerufen wurde" - klar, hätte ich sie ranmachen können, aber da ich weiß, der Hund lässt sich im Zweifel auch bei einigen Dingen abbrechen, war doch alles okay. klar, sind die Anforderungen schwerer, aber hey: das Leben ist manchmal nicht einfach.
Wenn ich ein gutes "Abbruchsignal" habe, ist es nicht so schlimm, wenn der Hund den Rückruf mal nicht befolgt. Dann hab ich noch Möglichkeiten die Situation anders zu lösen... Was genau ich aber anwende aus der großen Kommunikationskiste - dafür muss ich meinen Hund gut kennen und wissen, was am besten wirkt oder in seiner aktuellen Motivationslage wirken könnte.
So und da sind wir wieder bei der Frage: ist es schlimm, wenn ein Hund Beschwichtigungssignale zeigt? Ich finde nicht, wie schon geschrieben wurde: wie soll der Hund sonst sein Befinden kommunizieren?