Wenn die Hunde, sobald dein Freund sie aus der Hand gibt, wieder nicht leinenführig sind, sind die Methoden dines Freundes weder nachhaltig noch effektiv. Sie sind halt gehemmt, solange er sie an der Leine hat.
Das ist doch das große Problem - betrachte ich den Hund als Blackbox oder als soziales Wesen...?
Wenn dein Weltbild dir sagt, der Hund sei eine BlackBox, in die man Positiv und Negativ reingibt und heraus kommt ein Ergebnis, dann ist es kein Wunder, dass man an der Nachhaltigkeit egal von welcher Position zweifelt... und dass solche Gerüchte verbreitet werden, man müsse nur einen Reiz wählen, der stark genug ist, damit das Verhalten unterbrochen und nachhaltig gehemmt wird (ich zitiere nochmal sinngemäß die schon oft gefallene Aussage: "Ich müsste dem so sehr in die Seite boxen, ich würde dem die Rippen brechen")
Weiterhin lässt das dann die vermeintliche Schlussfolgerung zu, alle, die erfolgreich aversiv ein Problemverhalten erarbeiten, müssen ganz schön heftige Einwirkungen nutzen, damit eine Verhaltensänderung erzielt werden kann. Das ist der behavioristische Ansatz - ich hab selber so gedacht, wird ja in der Argumentation gegen Strafe von entsprechender Seite häufig angeführt.
Es gibt nur einen Haken: Es stimmt nicht!
Denn Hunde sind nunmal kein wissenschaftliches Modell, sondern zur Kommunikation befähigte hoch soziale Lebewesen. Ich bin inzwischen der festen Überzeugung, dass soziale Faktoren eine viel größere Rolle spielen, als reine lerntheoretische Faktoren. Beim korrigieren auf sozialer Ebene geht es nicht darum, dass etwas so unangenehm für die Tiere ist, dass diese einfach den unangenehmen Reiz vermeiden wollen, weil sie zB Angst haben, eingeschüchtert sind oder Schmerzen befürchten... Im Gegenteil, oft sind es nur ganz diffizile Andeutungen - je eingespielter die Gruppe, desto weniger intensiv müssen diese ausfallen... ja, bei gut eingespielten Teams reicht sogar ein Blick.
Hier geht es um den Verlust oder einen Zugewinn der sozialen Stellung (Nein! Ich rede NICHT von Rangordnungen, sondern vom Streben nach Harmonie in der Gruppe, dem Streben nach Beseitigung von Konflikten - nochmal: Beseitigen! nicht gewinnen) und ich würde sagen, soziale Anerkennung ist Hunden am Ende sogar wichtiger als Futter oder Spielzeug, denn nur die Gruppe sichert Überleben.
Alles anzeigenist das nun nicht Wortklauberei? ^^ich meine, ob es nun falsch oder unpassend ist, nen Hund zur Strafe zu vermöbeln
für mich gibts keine Situation, in der harte Strafen oder krasse Einschüchterung passend wären
das ist für mich nen NoGo und somit FALSCH
[...]
Dann nutzen wir anstatt vermöbeln halt "hart körperlich mit dem Hund umgehen und ihm bewusst Schmerzen zufügen"
Genau das meine ich damit. Aus dieser Ecke kommen einfach falsche Vorstellungen davon, wie das am Ende aussieht. Nein, wenn ich aversiv korrigiere, vermöble ich den Hund nicht, noch füge ich im Schmerzen zu. Das ist alles andere als eine harte Strafe (was ist überhaupt eine HARTE Strafe? sowas gibts in der Lerntheorie doch garnicht.)
Nur mit solch einem Vokabular, wie du es an den Tag legst, Maanu, arbeitest du über die manipulative Schiene. Hier wird mit den Ängsten unsicherer Hundehalter gespielt, indem man Dinge als etwas bezeichnet, die der guten Erziehung und der eigenen Moral des Durchschnittsdeutschen entgegenstehen, wie zB Gewalt, vermöbeln, Schmerzen zufügen.... Das sind Wörter - ...Dinge, die hier kein Mensch vertreten möchte und dennoch bringst du es in die Diskussion, als wäre das unweigerlich Bestandteil aller nicht-Rein-Positiven Methoden.
Das ist aber eine Einengung deiner Wahrnehmung und es ist schwer auf solch einer Grundlage tatsächlich eine sachliche Diskussion über Vor- oder Nachteile bestimmter Methoden zu führen.
Bewusste Provoktion, um den Leuten am Ende dann die Worte im Munde herumzudrehen und Schuldgefühle zu wecken - das hab ich in diesen bestimmten Gruppen schon mehr als einmal erleben dürfen.