Beiträge von Noctara

    Aber wenigstens ist mein Weltbild wieder gerade gerückt... ich war schon geschockt über die "Vielen" bösen Meinungen :hust:


    Zum Thema zurück:
    Wenn ich meinen Hund vorher schon aufs Jagen einstimme, dann ist sie viel leichter zu stoppen über positiv aufgebaute Signale, wenn tatsächlich was vor ihr flüchtet. (das war vor nem Jahr noch nicht denkbar)
    Wenn aber zufällig Wild hochgeht, während sie sich grad nicht aufs Jagen konzentriert, half bisher weder ein positives Signal, noch ein aversives... wir suchen auch noch den Gral der Hundeerziehung...
    ich lege aktuell zumindest sehr viel Hoffnung in den DRR.

    okay, habs gemerkt... hab scottishborders im laufe der Diskussion ständig neu zitiert und wollte was dazu schreiben, hab gesehen dass schon neue Posts standen und habs dann aber wieder verworfen ... da kam es mir so "viel" vor :ops:

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    Also DAS hat hier noch keiner behauptet - oder ich habe es überlesen. Kannst du das nochmal zitieren? (Falls ich es überlesen habe, mein ich jetzt..)


    ja, kann ich ... okay, nicht viele - einer ... hab aber nur in den letzten 4 Seiten gesucht:

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    Darum arbeiten auch die Leute hier mit ihren 'Vollblutjägern' anders. Hund sprintet los zum hetzen, kriegt eins drübergebrezelt mit ner Schleuder und tut das nicht mehr. Effektiv, ohne die Tücken eines ERG. Meideverhalten, denn 'was ich gejagt hab, hat mir wehgetan'. Hund kann frei laufen und wird nicht erschossen weil er wildert.


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    Und doch, es funktioniert, und nein, auch bei hochmotivierten Spaniels reichen 2 Treffer. Ohne erlernte Hilflosigkeit. Es geht NICHT um ERGs!!

    Zur Rassebrille: Viele behaupten ja hier, dass Hunde bestimmter Rassen (meist eigenständig, sehr viel Jagdtrieb, wenig "will to please") nur über aversive Reize wildrein werden.
    "Der ist so schwierig, da geht das nicht positiv" Das ist engstirniges Denken!

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    Noctara: Nicht böse sein, aber das war alles??

    Zu dem "das war alles?" schreib ich dir gleich mal ne PN... Damals hab ich versucht den Hund zu deckeln ... damit hab ich nur erreicht, dass sie ruhig auf den Moment meiner Unachtsamkeit gewartet hat.

    Also, wenn hinter einer Straße 5 Rehe rennen und mein Hund will dahin und reagiert nicht mehr auf Stop/Lauern und den Clicker, dann hilft auch unsere konditionierte Drohung nicht mehr und ich kann ihr sonstwas hinterherschmeißen...
    Wenn die Impulskontrolle aufgebraucht ist, dann ist sie aufgebraucht, egal ob ein Keks fliegt oder eine Leine.

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    Noctara, den Podenco zu sehen wie er ist, mit seinen Eigenschaften und Eigenarten hat nichts mit "Rassebrille" zu tun. Podencos kann man nunmal nur bedingt mit anderen Hunden vergleichen.

    hm.... doch... finde ich schon. Denn auch Podencos haben Motivationen und Lernen am Erfolg, so wie andere Hunde auch... zwei Vorraussetzungen, die man nutzen kann um ein Verhalten zu modifizieren.

    Setzt doch nicht die Rassebrille auf! Auch Podencos sind in erster Linie Hunde und trainierbar.
    Ich übe mit meiner Huskydame momentan auch Lauern und Schleichen am Wild... Huskys sind ja auch nicht gerade für ihre Jagdhundeeigenschaften bekannt ;)
    Und ich sehe, dass sie mich sehr wohl respektiert und auch gewillt ist, mit mir zusammenzuarbeiten, wenn was für sie bei rausspringt. Aber die Impulskontrolle ist eben endlich und nicht jedes Verhalten, was ich von ihr verlange, macht für sie auch Sinn. Entweder gestalte ich also das Training so, dass es auch für den Hund sinnvoll ist, mitzuarbeiten ... oder ich kämpfe ständig gegen seine Motivation an und habe dann immer das Risiko, dass er sich doch mal selbst belohnt für unerwünschtes Verhalten...
    Denn sobald ich einmal nicht schaffe, unerwünschtes Verhalten zu sanktionieren, wirkt die ausbleibende Strafe verstärkend... variable Verstärkung= der Hund wird das unerwünschte Verhalten häufiger zeigen...


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    Die arbeitenden Jagdhunde müssen sich doch aber auch im Griff haben.. Sogar während sie jagen.

    Wäre jedenfalls wünschenswert... wie sieht es aber in der Realität wirklich aus? Der Vorteil bei der Jagd: Man kann den Hund wunderbar mit Jagdverhalten belohnen für erwünschtes Verhalten... wenn Nichtjäger darauf zurückgreifen, fällt das unter Wilderei.

    Ich finde es ganz kompliziert, einem Hund beizubringen, "etwas sein zu lassen" Wie bringt man ein Nicht-Verhalten bei? Das geht meiner Meinung nach einfach nicht... Hunde verhalten sich immer irgendwie.


    Vielleicht lernt der Hund durch eine negative Konsequenz, dass der eine Keks da auf dem Boden doof ist, vielleicht lernt er, dass einem Ball im Park hinterherhetzen unangenehm ist... vielleicht lernt er auch, dass er Kitty Morle von drei Blocks weiter nciht jagen sollte, weil das eine unangenehme Konsequenz nach sich zieht... aber lernt er wirklich, wie er sich in Situation X verhalten soll? Welches Verhalten wird denn gestraft? Das Hinterherhetzen? das hinschauen? das Bewegen? Vielleicht auch das Schnüffeln oder Blinzeln? Vielleicht hat er aber auch grad das Ohr zu seinem Menschen gedreht? Vielleicht wollte er grad abdrehen, weil er das Prozedere schon kennt und wird dafür gestraft?


    Ich finde es besser, wenn man dem Hund sagt, wie er sich stattdessen verhalten soll... man möchte ein Abbruchsignal, weil der Hund jagt? gut, warum bringt man ihm nicht bei, stehenzubleiben oder zu schleichen?
    Man will nicht, dass der Hund was frisst, was auf dem Boden liegt? Dann könnte der Hund es doch alternativ bringen oder wieder ausspucken.


    Ich hab selbst ne Jagdrakete. Mein Abbruchsignal ist ein Stop - Umgebungs scannen und beschleichen. Und notfalls hab ich noch den doppelten Rückruf. Da ich aber weiß, dass es wirklich jagdmotivierten Hunden sehr schwer fällt, den Blick abzuwenden oder sich gar von der Beute zu entfernen, versuche ich meinen Hund mit Alternativverhalten festzutackern und kann sie dann aus der Situation abholen.