Ich studiere ja selbst auch Tiermedizin und sehe mich auch immer wieder mit dem Problem konfrontiert, was irgendwann auf uns zukommen wird:
Der Trend geht zum Beispiel dahin, dass sich Laien immer mehr Informationen aus dem internet holen. Der Threadstarter postet die Symptome und dann wird von den Usern fleißig rumgerätselt... User X hatte dann dieselben Symptome beim eigenen Hund und empfiehlt dann Medikament Z mit entsprechender Dosierung. Am nächsten Tag steht der Threadstarter dann bei seinem TA auf der Matte, verlangt das Medikament Z. Sein Tierarzt weigert sich dann vielleicht, weil er die ganzen Wirkmechanismen aus Pharmakologie noch im Kopf hat und um die Nebenwirkungen und Gegenindikationen weiß.
Das passiert immer wieder. Da kommen dann medizinische Laien in die Praxis, die sich bei Google eine Diagnose rausgesucht haben und stempeln den Tierarzt hinterher als schlecht ab, weil er nicht derselben Meinung war. Es wäre doch viel angebrachter mit dem Tierarzt des Vertrauens auf menschlicher Ebene zu agieren. Denn nichts anderes steht dahinter: Ein Mensch, der mindestens 5 1/2 Jahre in dicken Lehrbüchern gebüffelt hat, assistiert hat und selbst noch regelmäßig auf Weiterbildung fahren muss, der auch mal etwas nicht weiß oder an etwas nicht gedacht hat.
Ein weiteres Problem neben der emotionalen Sache ist auch der wirtschaftliche Faktor des Patientenbesitzers. Man bekommt im Studium auch immer wieder gesagt, dass man trotz allen Möglichkeiten die man ausschöpfen könnte darauf achten muss, den Besitzer nicht in ein finanzielles Chaos zu schicken. Die einen wollen eben die beste Medikation und Diagnostik, die anderen beschweren sich schon über den einfachen satz der GOT...