Hallo zusammen...
dieses Thema ist nicht mehr aktiv, oder?
Mein 1 1/2 jähriger Mischlingsrüde bekommt seit 8 Montaten Selgian 10 (23kg, 1 1/4tbl am morgen Selgian 10).
Er ist hyperaktiv (wurde unter Stress geboren und vom Tierheim konfisziert), kam als Welpe nie zur Ruhe. Musste eine Hundebox kaufen und ihn "Zwangsstilllegen", jeweils mit Ziemer zum knabbern.
Anfangs hatten wir nur das Problem, dass alles was er geklaut hatte, vor mir verteidigte. Ich erhielt damals Hilfe vom Tierheim mit Einzelstunden, jedoch wurden keine Problemchen sichtbar.
Dass er nie zur Ruhe kam, war enorm anstrengend und ich verabreichte ihm auch Bachblüten, da sprach er sehr gut darauf an.
Brav sind wir in die Welpen- und Junghundschule gegangen. Ignorierte ich meinen Knaben, biss er mich in die WAden oder in den Allerwertesten. Sie meinten nur, ich mache es falsch und ich merkte, dass die mit etwas schwereren Hunden keine Erfahrung hatten.
Ich wandte mich mich an eine Verhaltenstherapeutin, die wollte den Hund einschläfern lassen und meinte, wenn nicht, dann soll ich sofort Selgian einsetzen (hätte schon früher geschehen sollen) und ihn sofort kastrieren lassen. Sie meinte, dass ich das Medi mind. 1/2 Jahr geben muss, evtl das ganze Leben. Damals war er 9mt.
Mittlerweile hatte dann der V-Kynologe vom Tierheim Hundehalterkurse angeboten, v.a. für schwierige Hunde.
Ich liess ihn Rücksprache mit ihm meinen Hund kastrieren, thematisierte das Selgian. Er meinte, ich sollte noch warten.
Nach der Kastration wurde mein Hund ganz extrem. Er wurde eifersüchtig gegenüber anderen Hunden, hatte Reizüberflutung (war überfordert in vielen Situationen: Geräusche/Lärm, Geschwindigkeit, lärmende Kinder ect) und ging immer mit mir in Konfrontation. All seinen Frust den er hatte, liess er an mir aus und schnappte sehr heftig (darf man ja gar nicht schreiben).
Nochmals erhielt ich Einzelstunden, mein Hund musste sich das Fressen verdienen (pos.Konditionierung) und ganz ganz langsam veränderte sich sein Verhalten.
Mit der konsultierten Verhaltenstherapeutin verweigerte ich die Zusammenarbeit, da sie nicht mit meinem Trainer zusammenarbeiten wollte. Daraufhin verzeigte sie mich beim Veterinäramt.
Dann gab mir mein Trainer den Startschuss fürs Selgian, da ICH jetzt soweit wäre, richtig mit dem Hund zu arbeiten (ist ja auch eine Haltersache, wenn der Hund Probleme hat).
Die Weiteren Tabletten Selgian erhielt ich über den Tierarzt des Tierheimes.
Nun hat der aber nicht genügend Erfahrung mit Selgian, woraufhin er mir nicht sagen kann, wie ich das Medikament absetzen soll. Sofort oder ausschleichend.
Mein Trainer meint, dass ich jetzt mit dem Selgian aufhören kann, da der Hund super auf mich reagiert. Ich solle aber nachfragen, WIE man aufhört damit.
Ich bin sehr ambivalent ob ich aufhören soll oder nicht. Habe ich doch auch sehr viel schlechtes über Selgian gelesen.
Mein Hund erhielt dadurch eine innere Ruhe (die Rastlosigkeit hörte auf). Klar, ich wurde auch wieder gelassener, da er seit letzten November enorme Fortschritte macht.
Dennoch hat er immer noch Reizüberflutung: ist es dunkel und lärmig und dann kommt jmd auf uns zu, reagiert er unsicher. Er ist def kein aggressiver Hund, bellt aber aus Unsicherheit und ist auch ängstlich.
Nach wie vor muss ich bei Fahrradfahrer und Jogger aufpassen, ihn zu mir holen und ablenken (Fressen), da er sich bedroht fühlt und anbellt.
Ich finde mein Hund ist sehr intelligent, er lernt generell sehr schnell, hat Spass an Kopf- und Nasenarbeit. Er ist einfach ein süsser Verhaltenstrottel, dem ich das beibringen muss, was die Mutter nicht machte. Neben der positiven Konditionierung und den Vertrauens- und Beziehungsbildenden Übungen, mussten wir ihn auch fein Korrigieren.
Nun hoffe ich, dass mir jmd sagen kann, wie man Selgian absetzt.
Wer hat damit schon Erfahrungen gesammelt?!
Herzlichen dank für Eure Tipps und Hilfe.
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Pati