Hallo Leute!
Ich wollte euch mal um einen Rat bitten, denn laut Erfahrungen gibt es für jedes große oder kleiere Problem mit dem Hund einen Grund und vielleicht (bzw hoffentlich) eine Möglichkeit für den Hundebesitzer, etwas dagegen zu unternehmen.
Folgendes:
Wir haben einen Dobermann (vermutlich Mischling, wissen es aber nicht genau, da er erst mit knapp drei Jahren von meinem Freund adoptiert wurde). Er ist jetzt ca fünf Jahre alt. Physisch und verhaltenstechnisch ist er aber vermutlich ein typischer Dobi: super liebenswert zu allen, die er kennt. Eher zurückhaltend bis misstrauisch zu Fremden, gewöhnt sich aber mittlerweile sehr schnell an neue Personen.
Er ist körperlich wie geistig sehr aktiv und augeweckt und ein echter Rennwagen. Meine Lieblingsbeschäftigung mit ihm zur körperlichen Fitness für ihn und mich ist eigentlich das klassische Radfahren. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, ihn dazu zu bewegen, dass Fahrräder keine bösen Metallmonster sind, ist er seit einiger Zeit nun auch begeisterter 'Radler' und läuft ca. 4 bis fünf Mal die Woche mit mir für (je nachdem 1 bis zwei Stunden incl. Pause am See).
Hier ist aber auch schon ein Problem, das bisher noch nicht das große Drama war, aber mir trotzdem nicht ganz so gut bekommt. Und zwar wohnen wir in Berlin, jedoch in einem etwas ruhigerem Bezirk mit viel Grün und Wald um die Ecke. Das heißt, der Bezirk ist sehr familien- und hundefreundlich (was ja an sich erstmal super ist und der Grund war, warum wir hier wohnen). Weil hier aber so viele Hunde unterwegs sind, ist mir das schon sehr extrem aufgefallen. Während im Gegensatz zum normalen Spaziergang andere Hunde (vermehrt Rüden) nur vereinzelt mal aggressiv auf Neo reagieren, aber im Grunde ein sehr friedliches Miteinander herrscht (abgesehen vom Nachbarshund), scheint Neo, wenn er neben mir am Rad läuft, sich in ein Zielobjekt fast aller Hunde der Nachbarschaft zu transformieren. Manche eher spielerisch, andere höchst aggressiv. Neo zeigt sich da eigentlich fast immer eher unbeeindruckt, es sei denn, der Gegenuber ärgert ihn etwas zu viel. Allerdings hört er neben dem Rad eigentlich sogar besser auf mich als beim Spazieren und lässt sich in extremeren Situationen schnell wieder von mir nach vorne korrigieren. Dennoch ist letzte Woche ein Vorfall passiert, der eigentlich fast zu erwarten war, aber ich dachte, solange ich meinen Hund im Griff hab, wird nix passieren. Aber dem war in dieser Situation nicht:
Wir waren auf dem Weg in einem unserer Hundeauslauf-Wäldchen. Dort sind immer viele andere Hunde (meistens nicht angeleint). Ich fuhr auf ein junges Pärchen mit ihrem Hund zu (war irgendwie ne Border Collie Mischung, denk ich). Ich klingele immer von weitem schon einmal, damit die Leute sich nicht erschrecken oder so. Sie haben mich gehört. Der Mann ruft seinen Hund und hält ihn zurück. Ich fahr trotzdem relativ langsam vorbei. Plötzlich kurz bevor ich an ihnen vorbei bin, reißt sich der Border los und will auf Neo losrennen, der aber rechts neben mir am Rad läuft und läuft mir geradezu ins Rad. Neo und ich sturzen natürlich.
Die ganze Sache ist relativ glimpflich verlaufen. Neo und ich haben jeweils eine Schürfwunde davongetragen, der andere Hund hat sich soweit wir sehen konnten, nicht verletzt.
Aber bei dem Vorfall läuten bei mir die Alarmglocken.
Das Ding ist, ich würde gerne Mal wissen, was der Auslöser dafür ist, dass mein Hund am Rad quasi eine Zielscheibe für andere Hunde ist. Liegt es ganz einfach am Jagttrieb der anderen Hunde? Mache ich mit meinem Hund etwas falsch? Wenn ja, hat jemand vielleicht nen guten Rat? Ich meine, ich will hier nicht die anderen Hundebesitzer verurteilen, daß die ihre Hunde manchmal nicht richtig im Griff haben, daher wäre ich wirklich sehr dankbar für alle Ratschläge!
Danke danke!
Gruß
Lena und Neobeo