Ich hab zwei Malis - und ich schließe mich an: Ihr überfordert das Baby und nach müde kommt blöd und das ist das, was sie euch zeigt, inklusive des Stresspinkelns.
Dass sie mehr beißt und wütend wird, das ist rassetypisch. Ich hoffe, ihr habt euch mit dem übergroßen Aggressionspotential dieser Rasse ebenso auseinandergesetzt? Die brauchen tatsächlich ein anderes, verständiges, ruhiges aber sehr bestimmtes, belohnungsbasiertes aber für die Grenzen deutlich klareres Handling, als die normalen Begleithunde.
Der Malinois ist ein Spezialist - euer sportliches Programm hättet ihr mit fast jedem Hund machen können, der anatomisch gesund ist. Ihr habt euch nen sehr sensiblen, sehr triebigen, sehr feinen aber keinen Fehler verzeihenden Kämpfer geholt. Ist euch das wirklich bewusst?! Malis sind anders, als andere Hunde und ich erlebe es immer wieder, dass sich das viele, selbst wenn sie andere Gebrauchshundetypen vorher hatten (ich lasse mal die Leistungs DSH außen vor, die kommen dem noch am nächsten meiner Erfahrung nach) mehr als überrascht sind, wie ein Mali so ist.
Sie muss nur eines: Ruhe lernen. Ihr geht zu lange raus - diese Hunde haben keinen Reizfilter, sondern die sind von all den Eindrücken schnell überreizt.
Hier gibt es für Welpen kein langes an der Leine gehen. Die kommen zum Lösen kurz (!) raus und einmal am Tag gibts ne halbe Stunde etwas gemeinsam erleben. ZB Menschen und Hunde gucken während man mit dem Welpen auf einer Bank sitzt. Oder über eine einsame (!!) Wiese laufen. Oder mal mit einem ausgewählen Althund Kontakt - bitte achtet dringend darauf, dass der Hund nicht mit Fremdhunden Kontakt hat, die ihn überlaufen oder sonst ruppig sind - wenn euer Hund erwachsen wird, wird sich das sonst nämlich in eine Artgenossenaggression umwandeln. Malis geben nicht auf, wenn etwas unangenehm ist - sie kämpfen dagegen. Das ist die Rasse. Mit etwas Glück habt ihr da ein weichgespülteres Modell erwischt - aber sicher kein nervenstarkes, denn eure Beschreibung zeigt da etwas anderes.
Mein Tipp: Sucht euch schnell einen Mali erfahrenen Trainer, der euch begleitet und anleitet. Keinen Trainer mit einer möglichst hübschen Homepage, sondern einer, der wirklich Erfahrung mit Malis hat.
Natürlich ist auch ein Mali nur ein Hund, aber ein Hund mit tatsächlich anderen Ansprüchen an seine Halter.
Ihr solltet den Hund nicht so lange im Stress weiter leben lassen, denn das macht viel am Nervenkostüm kaputt. Viel Erfolg!