Ich denke, es ist schon wichtig, auch über die "Nachteile" einer Rasse zu informieren.
Ich habe damals Bücher über Aussies gewälzt und da klang alles so einfach. Ein sportlicher Hund, Allrounder, nicht so arbeitsgeil wie ein Border...also der perfekte Sporthund....
tja, nur leider brachte Copper wirklich alles an Rasseeigenschaften mit, mit denen ich anfangs echt überfordert war.
Denn in den Büchern wird nicht vor eventuellen Problemen gewarnt, sondern alles schön geredet.
Mitlerweile "verstehe" ich meinen Hund. Weiß, warum er manchmal tickt, wie er nunmal tickt. Aber es hat lange gedauert, gewisse Eigenarten nicht als Erziehungsfehler sondern als stinknormale Rasseeigenschaft zu sehen.
Hätte ich damals schon Aussie-Besitzer gekannt (damals waren die im Sport noch nicht verbreitet), hätte ich mich auf das ein oder andere einstellen können.
Umso wichtiger finde ich es, gerade bei Ersthundbesitzern, auf die Gefahren hinzuweisen. Denn ist das Kind erstmal in den Brunnen gefallen...
Sicherlich gibt es auch Ausnahmen. Coppers Schwester ist ein regelrechter Couchpotatoe. Aber dies darf man keinesfalls als Aushängeschild der Rasse sehen.
Ich persönlich gehe bei einer Rasse lieber erstmal vom Schlimmsten aus. Dann erlebe ich zumindest in DER Hinsicht keine Überraschungen. Und da rede ich nicht nur vom Aussie, Border & Co.
Bei Breandán bin ich auch erstmal davon ausgegangen, einen jagdgierigen, Fremden gegenüber eher reservierten Hund zu bekommen. Umso schöner, dass diese typischen Rasseeigenschaften nicht so extrem durchkommen. Aber ich habe mich darauf eingestellt und hätte damit keinerlei Probleme gehabt.
Es gibt einfach gewisse Rassen, die als "Spezialisten" gezüchtet worden sind. (Hütehunde, Herdenschutzhunde, Malinois & Co, etc) Und dann gibt es Rassen, die als Gesellschaftshunde/Schoßhündchen etc gezüchtet worden sind oder sich im Laufe der Jahrzente durch die Zucht einfach von ihrem Ursprung entfernt haben und somit nicht so "anspruchsvoll" sind.
So, wie ich Ersthundbesitzern im Normalfall eher vom Hütehund abraten würde, würde ich diesen Leuten auch von Terriern abraten. (Gerade der Jack Russel wird ja immer als der ideale Spielkamerad für Kinder vermarktet)
Und auch, wenn mich jetzt vielleicht einige Leute gerne verhauen würden:
Ich bin mitlerweile einfach der Meinung, dass Hütehunde auch Hütehunde bleiben sollten. (u.a. ein Grund, warum mir nach Copper kein Aussie mehr ins Haus kommt)
Ich habe Border in Schottland beobachtet, wie ausgeglichen sie auch beim "Einkaufsbummel" in der Stadt waren. Derartig ausgeglichen sieht man diese Hunde in Deutschland eher selten.
Ich denke, dass man mit Hundesport sicherlich einiges kompensieren kann, aber wirklich "glücklich" und somit ausgeglichen werden die Hunde erst in ihrer ursprünglichen Berufung. (Ausnahmen wie Coppers Schwester gibt es natürlich immer)