Hallo ihr Lieben,
schon ganz lange schwebt mir dieses Thema im Kopf rum und genauso lange wollte ich dazu mal einen Fred erstellen. Nun mache ich es endlich mal und schon jetzt sorry für die Länge, denn ich möchte versuchen alles unter einen Hut zu bekommen und bin ein wahrer Experte im *ironie an* mich "kurz fassen" *ironie aus*. 
Also, jagen. Ja, wie komme ich darauf ? Natürlich. Weil mein Hund jagt, bzw. jagen gehen würde wenn ich ihn ließe, bzw. er könnte wie er wollte. Ares ist nun drei Jahre alt. Und zweimal ist er mir abgezischt. Einige denken jetzt vll "Hey, zweimal....das doch nicht schlecht für einen dreijährigen." allerdings ist er seitdem auch an der Leine und hatte somit keine Chance mehr hetzen zu gehen. Sonst wäre es wohl noch einige male mehr passiert.
Mein vorrangiger Gedankengang ist "Wird es mir möglich sein ihn iwann ohne Leine laufen zu lassen und trotz Wildsichtung unter "Kontrolle" zu behalten?" und wenn ja "Wie erreiche ich das?". Ich finde das ist ein ganz schwieriges hochkomplexes Thema, aber vll mache ich ja auch nur ein Riesending daraus.
Wie viele von euch wissen ist Ares ein DSH also eine Rasse die jetzt nicht unbedingt die geborenen Jäger sind (ich meine klar, jeder Hund hat Jagdtrieb, der eine mehr, der andere weniger und Ausnahmen bestätigen immer die Regel, aber die Rasse an sich ist ja nun kein hochspezialisierter Jäger) und eine Rasse der "Kadavergehorsam" nachgesagt wird.....*lol*.....ich glaube das muss ich Ares nochmal erzählen. 
Nun stehe ich also vor diesem Problem und frage mich was tun ? Schleppleinentraining. Ja, feine Sache. Machen wir. Nur scheint mein Hund iwie verinnerlicht zu haben an der Schlepp "nicht jagen, jagen nicht fein, Frauchen dreht am Teller".....iwann dann mal ohne Schlepp, weil iwann muss man's ja versuchen wenn's mit Schlepp so toll klappt, Hund "Schlepp ist ab, Hase ?? HASE !!!!!" ich rufe noch....Hund "Mein Nameee??? HASE, HASE, HASE !!!!!" und wech war er. Dazu kommt das man im Alter ja auch iwie immer schisseriger wird.
Mit unseren alten DSH's war das kein Thema, die ließen sich abrufen unnd wenn's dann drei - viermal doch nicht geklappt hat sind sie eben 200m hinterher und kamen dann zurück. Als Jugendliche habe ich mir iwie auch nicht so die Gedanken gemacht um Straße, Wildschwein etc. und unsere alten sind wirklich immer nur ein Stück hinterher. Ares läuft gerne mal 4-5 km und das geht gar nicht. Zumal ich 1000 Tode sterbe bis der "Sack" wieder da ist, obwohl er wirklich immer nur kurz weg war. Also zwei, drei Minuten. Aber wer sagt das sich der Zeitrahmen nicht verlängert?
Also...was tun ? Superrückruf. Ja. Völlig Banane. Nichts, aber auch wirklich gar nichts ist so toll wie sich bewegendes Wild. War dann auch schon mal im Wildpark, Hund angeleint Rehe laufen hin und her, mein Hund liegt tiefen entspannt vor dem Gehege, die Leute "Ohh, ist der aber artig!!" und ich dachte nur "Ja, ja..."BRAVER HUND"....altes Stinktier."
Gut, dann dachte ich mir (das denke ich auch immer noch - wir sind dran) das er wohl jagen geht weil es mit mir so spannend ist das er einfach ausflippen muss wenn er Wild sieht und endliiich mal was passiert. Also, machen wir jetzt mehr auf dem Spaziergang und wollen auch anfangen zu longieren (der Boden im Garten muss nur einmal antauen) und ZOS wieder verstärkt betreiben. Von wegen Ventile schaffen etc.
Denn es ist schon ein Großteil meine Schuld, mich nervt es zwar einen Hund zu haben der immer angeleint sein muss, aber es ist auch bequem. Ich bin dermaßen maulfaul geworden, Hund ist ja gesichert das man seine Runde so ablatscht und des war's. Für den Hund ne suuuper Sache. :/
Also bin ich wieder aktiver geworden und siehe da, mein Hund..."Wat? Ansprache? Mit wem redet die denn? Mit mir? Ja !! Mit MIR!!!!" "Was kann ich tun? Vorsitzen? Pfötchen geben? Stehen bleiben? Bei Fuß laufen? Rumkommen? High Five?" und ständig Blickkontakt, Blickkontakt, Blickkontakt.
Ja, Tam den Schuh musst du dir selbst anziehen, von nichts kommt nichts.
Da sind wir also wieder dran, obwohl ich sagen muss das ich stark daran zweifle das das schon ausreicht um interessanter als das Reh zu sein.
Der nächste Punkt wäre, war/bin ich zu übervorsichtig? Sollte ich Ares mehr vertrauen? Mmh, ich weiß nicht, schwierig. Denn die Angst sitzt mir im Nacken.
Oft denke ich auch, ich die "alles richtig" machen wollte und mich bemüht habe wie blöde stehe nun da mit einem unableinbaren Hund während es vorher mit allen anderen Hunden (wo ich mir kaum Gedanken gemacht habe) immer alles super funktioniert hat.
Und diesbez. eine Sache die mir ganz schwer im Magen liegt, hätte ich ihn, von Anfang an, einfach machen lassen sollen? Also, natürlich versuchen das jagen zu unterbinden, aber wenn mal nicht geschafft so in Richtung "Shit Happens" ?
Wären Rehe dann für ihn jetzt schon uninteressanter? Oder wäre es ins Gegenteil umgeschlagen und er hätte dermaßen oft "Erfolg" gehabt das nun an ein "ableinen" nie mehr zu denken wäre? Gut, das wird mir niemand beantworten können, aber solch konfuses Zeug geistert mir schon durch die Gehirnwindungen.
Ich komme darauf weil meine Freundin (wir sind oft gegensätzlicher Meinungen) es so handhabt a la "Hund jagt gerade? Wayne, der kommt gleich wieder, der kommt immer." Sie ruft ihn auch nicht, hat in dem Moment auch keinen Sinn, aber sie versucht auch gar nicht ihn davon abzuhalten. Sie ist auch megastolz darauf das andere ihr Gemütsruhe bewundern wenn ihrer gerade mal wieder auf Abwegen ist.
Ich bin immer entgeistert, denn ich finde, auch wenn sie bisher immer Glück gehabt hat und er immer wieder kam, nicht vor ein Auto gelaufen oder auf ne Rotte Wildschweine gestoßen ist, was ist wenn? Allerdings ist es so das ihrer wohl immer weniger hetzen geht. Wo ganz tief in mir dann auch ein bisschen Neid (also, ich gönne es ihr von Herzen das alles gut läuft, aber verstehen kann ich es nicht) aufkommt.
Sie macht gar nichts und lässt einfach laufen (also von Anfang an, nicht nur auf das jagen bezogen) und hat damit Glück, ich mache und tue und die wesentlichen Sachen funktionieren nicht. Grrr!!! Warum?
Und dann kommt halt wirklich schon mal der Gedanke auf, mache ich vll zuviel, will ich zuviel? Sollte ich es einfach mega gechillt angehen lassen und dann luppt dat schon? Hat sie einfach recht und ich mache viel zu viel Theater um alles?
Allerdings bin ich schon ein bisschen unruhig wenn ich daran denke das wir wenn meiner dann frei laufen kann (ja, die Hoffnung habe ich durchaus noch
) wieder mehr zusammen laufen wollen und ihrer dann losbretzelt und Ares dann ja wohl höchstwahrscheinlich mitgeht. Ist dann auch nicht gerade "Anti Jagd Trainings förderlich". Aber gut, bis dahin fließt noch viel Wasser den Rhein hinunter.
Also, langer Fred kurzer Sinn. Was meint ihr ? Was hätte ich noch für Möglichkeiten, was kann ich noch machen? Was hat euch geholfen? Mache ich mich vll wirklich zu verrückt? Hat meine Freundin mit ihrer Gemütsruhe vll gar nicht so unrecht?
Ich weiß echt nicht mehr wo rechts und links ist, schraubt mir mal bitte den Kopp wieder gerade. 
Lg Tam