Hallo, Jens,
also, ich habe 3 Hunde, und bin Vollzeit berufstätig (abgesehen davon, daß meine Tochter daheim ist, und mit den Hunden mal kurz Gassi geht tagsüber, aber die muß ja auch lernen für´s Studium etc.). Wenn ich abends nach Haus komme, gehört aber meine Zeit zu 100% meinen Hunden, genauso am Wochenende. Mal Kino hier, Party dort, is dann eben nicht mehr - irgendwann will der Hund auch DICH sehen, dem reicht es nicht, artgerecht ernährt und gassigeführt zu werden vom Sitter. Der muß sicher nicht jeden Abend 5 Stunden bespaßt werden, aber zumindest dabeisein beim gemeinsamen Abendessen oder Plaudern im Wohnzimmer, dabei durchgeknuddelt werden, mit dem Halter kommunizieren...... Zeit miteinander halt
Bei mir ist eben wie gesagt, meine Tochter (noch) daheim (immerhin sind die Hundis nicht alleine, auch wenn sie mit Sicherheit keine Vollzeit-Bespaßung liefern kann), ich kümmere mich abends dann um sie, und am Wochenende bin ich nur mit den Hunden unterwegs: mit Biene in der Rettungshundestaffel, und mit den anderen beiden Trailen.
Aber wenn ich so lese, daß Du in Deiner Freizeit unter der Woche 2mal und am Wochenende auch noch nen halben Tag unterwegs bist - hmmmmm.... Ich weiß nicht..... Ich muß derzeit ne kleine Hündin vermitteln von Freunden, die sich das auch etwas anders vorgestellt hatten - 3mal am Tag Gassi befriedigt halt die Bedürfnisse eines Lebewesens nicht so ganz, auch wenn´s Futter stimmt, da gehört mehr dazu..... Die lassen sich nicht ins Eck stellen, wenn Lernen ansteht, oder die Party winkt.
Überleg Dir gut, was Du in Deiner Freizeit mit dem Hund machen kannst, willst und auch wirst - oft nimmt man sich tausend Sachen vor, und dann kommt der Wocheneinkauf, ein Arzttermin, ne Erkältung oder der Geburtstag der Schwester dazu, oder ein Werkstatt-Termin mit dem Auto, die regelm. Zahnarztuntersuchung, nicht zu vergessen die Fahrtzeiten zur Arbeit und zurück, was auch immer - und hupps, ist schon wieder ne Woche rum, in der der Hund zurückstecken mußte. Dann kommt das Wochenende, wo man endlich Zeit für den Hund hätte - aber da ist erstmal Ausschlafen angesagt, nach all den Terminen unter der Woche - wenn Du verstehst, was ich meine. Der Alltag holt einen halt doch schnell ein...
Und dann ist da ein Hund, der nach Deiner Aufmerksamkeit lechzt und damit unglücklich ist, und da bist Du als Halter, der sich das mal ganz anders vorgestellt hat in seinem Idealismus, und hast auch noch ein schlechtes Gewissen, weil Du weißt, das sollte eigentlich anders laufen.
Das muß nicht so sein (ich kenn Dich schließlich nicht), aber wie gesagt, ich hab grad mit ner Hündin zu tun, die aus genau so einer Familie stammt, die sich vorher nicht im Klaren waren, was es bedeutet, sich dieses Lebewesen zu holen. Ich schreib das deswegen einfach hier rein, weil nur Du selbst das in Deinem Fall beurteilen können wirst - wie wichtig sind die Termien unter der Woche Dir, das, was Du am Wochenende machst - könnte man das gegen etwas austauschen, was Du gemeinsam mit dem Hund machen kannst etc. - all das seh ich ja nicht.
Vielleicht helfen Dir diese Überlegungen bei der Entscheidung. ;-)