Hallo,
wie ich bereits in meiner Vorstellung geschrieben habe ziehe ich demnächst auf einen alten Gutshof mit großen (größtenteils umzäunten) Ländereien und habe, nach einem Gespräch mit meiner Vermieterin (die Mutter eines sehr guten Freundes), nun wieder die Haltung eines Hundes ins Auge gefasst.
Nur vorweg (um eventuellen Posts in dieser Richtung zuvor zu kommen;) ):
Ich habe schon immer mit Hunden zusammen gelebt, bin mit einem Hund groß geworden, der als gefährlich und unberechenbar galt und dessen Vorbesitzer ihn eigentlich einschläfern lassen wollten. Er war vor mir in der Familie und meine Mutter musste ihn die ersten Wochen in der Wohnung festbinden, um zu verhindern, dass er meinen Vater anfällt (meiner Mutter gegenüber war er fast unterwürfig und liebevoll). Er hatte auch einen (sehr!) starken Beschützerinstinkt, den er auch mehrfach unter Beweis stellte.
Nach dem Tod dieses Hundes kamen weitere in den Haushalt, allesamt aus Tierheimen oder Rettungsstellen (alle angeblich unvermittelbar, aggressiv und/oder nicht für Familien geeignet).
Natürlich macht das alleinige Aufwachsen mit Hunden noch keinen 'Fachmann', noch macht es allwissend. Dessen bin ich mir aber durchaus bewusst und wäre/bin durchaus einer Hundeschule nicht abgeneigt (unverständlicherweise kenne ich viele Hundehalter, die sich nach dem Lesen eines Lehrbuches für zu erhaben zum Besuch einer solchen Schule empfanden ).
Zu meinem Anliegen, bzw, warum ich hier überhaupt schreibe:
Ich habe mich also mit der Wahl des richtigen Hundes und (da ich im Moment keinen Mischling mehr möchte) auch der richtigen Rasse befasst und habe nach meinen persönlichen Kriterien nun einige Bücher gewälzt und das Internet durchforstet und für mich eine kleine Auswahl getroffen. Dennoch möchte ich nicht auf das unerschöpfliche und hilfreiche Wissen eines Forum verzichten und wollte deshalb meinen Fall hier einmal vorstellen. Beginnen wir also
1. Was ich suche
Der Hunde sollte
* es vertragen und mögen, oft draußen zu sein (große Ländereien des Hofes) und nicht bei jedem Regentropfen in die Wohnung zurück gekrochen kommen, also eine robuste Natur haben
* nicht zu klein sein, einfach weil ich größere lieber mag und er auch eine Beschützer-/Wachrolle spielen soll (dazu unten mehr)
* selbstständig sein und auch mal gut alleine klar kommen ohne in Lethargie/Langeweile zu verfallen, da ich ihn nicht 24 Stunden am Tag betreuen kann (Studium)
* ein guter Wachhund sein und den Hof beschützen, ohne unnötig aggressiv gegenüber Fremden zu sein (gesundes Misstrauen darf sein!)
* sportlich verwendbar sein, zB für den Schutzhundesport oder Agility, ohne gleich durchzudrehen, wenn er mal einen Tag mal auf einen 3 Stunden Spaziergang verzichten muss
* nicht gleich daran zerbrechen, wenn ich mal lauter werde (ich würde ihn nie dirket anbrüllen oder gar schlagen, aber ich bin manchmal einfach etwas lauter... arbeite aber bereits an mir ) und kein Sensibelchen sein (ich erziehe zwar komplett gewaltfrei, aber keineswegs ohne Strafe)
Auf den Sport kann ich auch notfalls verzichten, zB wenn der Hund zu groß oder schwer für Agility ist.
2. Was ich bieten kann
* großes Freilaufgelände, auf dem im garantiert nie langweilig wird (wenn er sich auch etwas selbst beschäftigen kann)
* gute Familienanbindung, denn wir sind eine große WG und es ist immer jemand da, der sich um ihn kümmern kann (er wird also sehr wenig wirklich allein sein)
* kein Ekel vor Haaren/Sabber/Hundeverhalten (trifft auch auf alle anderen Mitbewohner zu, es lebt schon ein Hund im Haushalt)
* viel Platz, auch im Gutsgebäude selbst (auch eine riesige Dogge hätte hier keine Platzprobleme)
* Kompetenz, Wissen und die nötige Konsequenz, was die Erziehung und den Umgang mit dem Hund angeht (ich habe kein Problem, wenn der Hund auch mal testet wer der Stärkere ist)
* keine Probleme mit regelmäßigem Bürsten/pflegen eines längeren Haarkleides
* gesicherte Versorgung, auch finanziell
* Geduld und Hartnäckigkeit... notfalls auch sehr viel davon
3. Was ich nicht möchte
* einen Kläffer (klar, ist größtenteils Erziehungssache, bei manchen Rassen aber mehr oder weniger angezüchtet)
* einen reinen Jagdhund (kann und will ihm keine 'artgerechte' jagdliche Führung bieten, lasse mich aber natürlich gerne davon überzeugen, dass es nicht unbedingt nötig ist)
* einen Hund, der frisiert/geschoren werden muss (ich Vernachlässige ja schon oft genug das Schneiden meiner eigenen Haare... )
* unnötig 'hochgezüchtete' Aggressionen (was sich tatsächlich bei einigen Hunderassen abzeichnet, auch wenn bestimmt vieles wieder Erziehungssache ist...), er soll Bewachen und nicht töten (ums mal seeeehr übertrieben darzustellen)
4. Womit ich keine Probleme habe/hätte
* einem dickköpfigen Partner (freundlicher Widerstand hält geistig fit und jung )
* einem sogenannten 'Listenhund' (ich glaube immer noch an ein Hauptverschulden von Haltern und verantwortungslosen Züchtern)
* 'Anfeindungen' und/oder Vorurteile durch andere Menschen und Hundehalter (einfach schon zu oft erlebt, ums noch ernst nehmen zu können)
* wenn der Hund kein sog. Modehund ist
Zusammenfassend kann man sagen:
Ich suche einen großen, robusten und selbstständigen Familienhund, der auch Wachaufgaben wahrnehmen kann und wenn er dazu noch sportlich führbar ist umso besser.
Ich habe bereits einige Rassen näher im Auge, freue mich aber über jeden Vorschlag, jede Meinung und jede Diskussion, solange sie sachlich geführt wird und freundlich bleibt.
glg und in froher Erwartung
euer Toryn