So zum Anschluss an den Menschen (und nach drei Tagen hat Mulan den speziell an dich sicher noch nicht):
- Thailand-Urlaub vor zig Jahren, Junghund (fröhlich und nicht ängstlich) ist bei einem Paar untergekommen, dass länger dort rumgereist ist, war schon mehrere Wochen mit denen unterwegs. Wir kamen ins Gespräch (weil Hund halt), am nächsten Tag wiedergetroffen, die Frau recht am Boden, Hund war weg. Ist irgendwem hinterher gelaufen und ward nicht mehr wiedergefunden.
- Hund meiner Mutter aus dem Auslandstierschutz. Schmusig, nicht ängstlich, kam im Garten auch immer freudig, war aber auf Spaziergängen in den ersten Monaten auf Rat des TH nur angeleint. In scheinbar sicherer Umgebung (hoch umzäunter ex-Bolzplatz) dann mal abgeleint. Das Loch im Zaun haben wir nicht gesehen, der Hund sehr schnell. Der Hund hatte keine Angst, kein spezielles Ziel, der ist einfach losgetrabt. Und die Menschen waren vergessen, zu denen er seit einigen Wochen bereits eine wirklich zugetane Beziehung hatte. Wir müssten hinterher rennen und es hat eine Weile gedauert, bis wir ihn eingefangen hatten.
Eigene Erfahrungen mit Hunden vom Züchter:
- Smilla mit rund 6 Monaten am Strand auf Sardinien. Es war sehr früh am Morgen, niemand da, ich mit Lucy und Grisu und halt Smilla, die seit rund 4 Monaten bei mir lebte. Ich am Strandzugang alle abgeleint, nachdem klar war, hier ist sonst niemand. Plötzlich rannten Wildschweine auf uns zu, Grisu eskalierte, Smilla war weg!
In einem fremden Land, ohne sich wirklich auszukennen (wo Mulan übrigens auch gerade ist).
Ich habe panisch alles abgesucht, gerufen etc. Letztlich habe ich sie auf dem Campingplatz an unserem Wohnmobil wiedergefunden.
Im Leben nicht hätte ich in dieser friedlichen Strand-nix-los-alle-Hunde-gutdrauf-Urlaubssituation damit gerechnet!
- Enya kam mal an einen Schafzaun, rannte los. Rufen zwecklos und die rennt sonst nienicht weg!!! Ich also voller Angst hinterher, bis dann ein Forstauto auf uns zukam, Enya auf dem Beifahrersitz. Der Mann meinte, Enya sei sofort in sein Auto gesprungen, vermutlich recht erleichtert, als er gehalten hat. Kann man aber auch nicht von ausgehen, je nach Hund (Smilla hätte das im Leben nicht getan) und auch nicht, dass der Mensch so nett ist, die Waldwege auf der Suche nach dem Besitzer abzufahren.
Nur mal hierauf bezogen:
Zitat von KayaFlatSie laufen vielleicht wohin, wo sie was interessiert. Sie kommen vielleicht noch nicht zuverlässig zurück, wann sie es sollen, aber sie laufen doch nicht los, mit dem Ziel den Anschluss aufzugeben und sich komplett selbständig zu machen.
Junghunde können verloren gehen, weil sie z.B. nach einer Jagd auf Spur nicht mehr zurück finden oder aus anderen Gründen.
Dass sie absichtsvoll weglaufen, halte ich für einen ziemlich kruden Mythos. Was sollen sie denn allein? Die wissen doch selbst, dass sie Anschluss an die Gruppe brauchen.
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