Beiträge von Lucy_Lou

    Ja, von der Theorie her sehe ich es wie du. Ich hoffe nur, ich reagiere in der Situation dann auch wirklich richtig (bin also fähig, die angemessene Reaktion zu erkennen). Ganz allgemein mache ich mir bei Lucy wenig Sorgen, dass sie den Welpen nicht akzeptiert. Aber man weiß es im Voraus natürlich nie. Welpen und sehr kleine Rassen ignoriert sie meist. Werden diese aufdringlich, ist sie sehr tolerant. Ich denke, beim Welpen ist es auch keine Frage. Da sollte ich zusehen, dass Lucy sich nicht zurück gesetzt fühlt und ich sie nicht weniger/anders beachte als vor dem Welpen-Einzug. Mir hat nur zu Denken gegeben, dass ich mich nicht in der Lage fühle, die Rangordnung zwischen Lucy und Luna einzuschätzen... Woran macht man das fest?
    War es schwierig für eure Hunde, als ein Zweiter einzog??

    Ich stelle diese Frage besonders deshalb, weil in etwa 2 Monaten ein zweiter Hund bei uns einzieht. Die gängige Meinung scheint ja zu sein, dass man das ranghöhere Tier bevorzugt behandeln sollte oder zumindest mal nicht das rangniedere Tier. Aber wie genau erkennt man denn die Rangordnung? Ich habe zur Zeit Luna, die Hündin meiner Mutter (Lucys Schwester), zur Ferienbetreuung hier. Luna ist wesentlich nervöser, aufmerksamer und klebt mir quasi am Bein. Meine Lucy hat in den meisten Situationen die Ruhe weg.
    Zur Beurteilung der Rangordnung: Lucy markiert grundsätzlich drüber, wenn Luna irgendwo hin pinkelt. Aber Lucy geht, wenn Luna sie wegdrängt, z.B. um direkt an meiner Seite zu sein. Ist es Lucy dann in dem Moment nicht so wichtig? Wenn Lucy auf dem Weg zu mir ist, schneidet Luna ihr gerne den Weg ab, sie will mich für sich allein. (Luna ist generell ein 1-Mensch-Hund, der vermutlich am liebsten ohne weitere Menschen oder Tiere mit ihrer Bezugsperson allein leben würde). Lucy schaut mich dann an, reagiere ich nicht, geht sie wieder. Lucy ist ganz sicher die souveränere. Z.B. wenn ein unbekanntes Geräusch zu hören ist, auf das Lucy reagiert, reagiert Luna mit. Umgekehrt passiert das nie (Lucy orientiert sich in keinster Weise an Lunas Reaktionen). Aber Luna hätte wohl in den allermeisten Fällen auch auf das Geräusch reagiert, wenn von Lucy keine Reaktion ausgegangen wäre.
    Luna reagiert aggressiv auf einige fremde Hunde, wovon Lucy sich Gott sei Dank so gar nicht beeindrucken lässt. Was sagt das aus?? Vertraut Luna nicht darauf, dass wir Zweibeiner die Situation im Griff haben? Was sonst? Sie orientiert sich auf jeden Fall nicht an Lucy (und auch nicht an mir oder meiner Mutter) in dieser Situation. Lucy macht Luna kein Spielzeug oder Futter streitig, umgekehrt schon eher. Aber spricht nicht auch gerade Souveränität für ein Alpha-Tier?? Ich weiß es einfach nicht... Ich wüßte vor allem nicht, wie ich regieren sollte, wenn Luna auch bei mir leben würde. Wenn Luna Lucy z.B. von mir abdrängt?? Zuerst durch die Tür gehen oder zum spielen auffordern ist denke ich gleich verteilt.


    Es geht mir weniger um die momentane Situation (obwohl ich da auch gerne Tips annehme), sondern mehr darum, woran ich was erkenne und wie ich bestenfalls reagieren sollte, wenn der Welpe einzieht (und erwachsen wird).

    Ich wette, da gibt es schon sehr viele Threads zu hier...


    Mein Hund läuft fast immer frei, hört aber auch. Seinen Hund ungefragt zu anderen hin zulassen ist sicher nicht in Ordnung. Gerade mit einem Junghund kann es da hilfreich sein, erstmal weniger frequentierte Gebiete aufzusuchen und genau zu schauen, mit wem er näheren Kontakt hat. Schlechte Erfahrungen in dem Alter können sich unter Umständen negativ für das restliche Leben auswirken. Was ich immer am schlimmsten finde ist, wenn ein anderer Hund meinen Hund ohne höfliche Begrüßung direkt über den Haufen rennt, auch wenn es spielerisch gemeint ist, und der jeweilige Besitzer dann auch noch meint, sein Hund sei ja so gut sozialisiert da freudig interessiert an jedem anderen Hund. Was haben unhöfliche Umgangsformen und Nichteinschätzenkönnen der Stimmungslage des anderen Hundes mit gut sozialisiert zu tun???

    Zitat

    Das ist ein ganz natürlicher Vorgang. Der Jäger, in Deinem Fall der Hund, will damit seinen Eigengeruch überdecken.


    Für uns natürlich absolut ekelig, für den Hund jedoch ganz toll.


    LG
    Ulli


    Habe ich vor kurzem was interessantes zu gelesen ("Das andere Ende der Leine"):


    "... wenn ich ein verletztliches Beutetier wäre und riechen würde, wie sich ein 40 Kilo schweres totes Eichhörnchen auf mich zubewegt, würde ich nervös werde."



    Die Autorin favourisiert die Theorie, dass Hunde einfach den Geruch mögen, da sie unter anderem als Aasfresser, den Geruch mit etwas positivem verbinden. So wie wir Menschen z.B. blumige Parfums mögen (im Gegensatz zu Hunden...)

    Wie hat sie gelebt, bevor du sie bekommen hast? Gibt es Hunde, mit denen sie sich versteht?


    Ich persönlich finde nicht, dass ein Hund jeden anderen mögen muss und an der Leine sind viele Hunde etwas "zickig". Ist sie denn ängstlich/unsicher bei Hundebegenungen oder versucht sie eher dominant zu sein? Für mich klingt es am ehesten danach, dass dein Hund schlecht sozialisiert wurde oder dir vielleicht auch noch nicht genug vertraut, um sich bei Unsicherheit an dir zu orientieren. Drei Wochen ist ja nicht lang.
    Ich würde versuchen, den Hund frühzeitig bei Hundebegegnungen abzulenken: Leckerlie oder Spielzeug und einen Bogen um den entgegenkommenden Hund machen. Der Hund soll sich auf dich konzentrieren und den anderen Hund bestenfalls ignorieren. Schön wäre es, wenn du in eine Hundeschule oder geführte Gassi-Gruppe gehen würdest, so dass man unter Anleitung mit gut sozialisierten Hunden am Sozialverhalten von deinem Hund arbeiten kann.


    Dass dein Hund nicht von hinten von einem Fremden am Schwanz angefasst werden will, kann ich sehr gut nachvollziehen. Wer macht denn sowas??

    Mich würde interessieren: woran machst du fest, dass nie ein gutes Team daraus werden kann?
    Mit etwas Einfühlungsvermögen in die menschliche Psyche kann man den Halter vielleicht doch noch in die richtige Richtung lenken. Oder die beiden über eine Hundesportart zusammen bringen. Ich denke, in den meisten Fällen, wenn der Halter gewillt ist mit zu arbeiten und sich auf den Hund einzulassen, kann auch ein Team draus werden. Bei einigen dauert es halt etwas länger. Aber vielleicht sehe ich das auch etwas zu optimistisch?!

    Zitat

    Hund soll ja satt und müde sein, ok, satt ist kein Problem, aber wie bekommt ihr ihn, nachdem er mindestens schon 10 Stunden geschlafen hat, wieder müde? Um meinen Hund müde zu kriegen, müsste ich ihn 3 Stunden mit anderen Hunden toben lassen, aber dann bräuchte ich ja gar nicht mehr ins Bett zu gehen.
    :kaffee3:
    Hatte da vielleicht an Radfahren oder so gedacht?
    Wie macht ihr das?


    Mein Hund kann eigentlich immer schlafen :p


    Bei Lucy habe ich es auch langsam aufgebaut, mache aber vor dem Alleine-lassen nichts besonderes mit ihr. Wenn sie sehr aufgedreht ist, tobe ich mit ihr (Fußball-spielen wirkt Wunder) oder Clicker und mache Suchspiele, wenn sie unausgelastet wirkt. Meist ist bei Lucy beides eher nicht der Fall, dann gehe ich, ohne viel Aufsehens zu machen. Ein Kong z.B. ist aber sicher auch nicht verkehrt, da ist der Hund erstmal in Weilchen beschäftigt und danach hoffentlich müde. Es kommt sicher auch sehr auf den Hund an.


    Hund: wo siehst du da die Fehlverknüpfung? Wenn mein Hund alleine-bleiben positiv mit einem Kong verbinden würde, würde ich das z.B. nicht als Fehlverknüpfung sehen. Ich denke auch nicht, dass hier jemand nur dann lange Spaziergänge macht, wenn Hund alleine bleiben muss.


    Ich finde, deine Ausführungen sprechen eher für eine verantwortungsvolle Rassezucht oder zumindest mal nicht dagegen:


    - bei einem guten Züchter bekommen nur geeignte Menschen einen Hund. Das schließt dann auch aus, dass der Mensch sich nicht mit Rasseeigenschaften beschäftigt hat und den Hund nicht artgerecht auslastet. Bei einem Mix aus dem TH kann auch z.B. Border drin sein oder Weimaraner, auch wenn man es nicht auf den ersten Blick sieht. Die Hunde sind dann mindestens genauso gefährdet nicht ausgelastet zu sein und überforderte Besitzer zu haben.


    - wer sich einen Hund holen will um sein Image aufzubessern scheint da im Moment eher nach einem Hund aus dem Süden Ausschau zu halten. Selbst bei uns im Dorf ist das zur Zeit "in". Gerade über den Jagdtrieb vieler dieser Hunde macht sich da erstmal niemand Gedanken. Entweder man lässt den Hund dann machen oder er frisstet sein Leben an der Leine. Vorgestellt hatte man sich ja eigentlich einen sehr dankbaren Hund, der alles für einen tun würde, denn man hat ihn schließlich gerettet :kopfwand:


    - um als Bestie hingestellt zu werden braucht es keine Rasse. Mein Berner-Mix ist groß und schwarz, das reicht schon ;)


    - Hinterhofzucht hat für mich rein garnichts mit verantwortungsvoller Rassehundzucht zu tun. Hier bedarf es vor allem Aufklärungsarbeit zum Leid der Elterntiere und Gesundheits- und Wesensproblemen, die so ein "Rassehund" da mit sich bringt. Viele denken doch, zu einem guten Züchter, der auch Papiere ausgibt, geht man nur, wenn man selbst züchten oder ausstellen will. Sonst ist ein "Rassehund" wie der andere. Wie gesagt, Aufklärungsarbeit...
    Auch ist es sicher nicht so, dass Mischlinge gesünder oder wesensfester sind. Man kann Wesen und Gesundheit auch wesentlich schlechter einschätzen, als wenn der Hund vom guten Züchter kommt. Es ist doch jedesmal ein Glücksspiel mit einem Mix, ob es passt oder nicht. Und die wenigsten Menschen sind bereit, sich wirklich auf ihren Hund einzulassen.


    - Tierversuche wird es auch ohne Beagle im gleichen Umfang geben, nur wird der Ausschuss vermutlich höher sein


    - das Mischlinge oft als schlechter dargestellt werden, liegt daran, dass für uns der Gegenwert in Geld doch eine immense Rolle spielt. Nicht falsch verstehen, ich habe meinen Mix geschenkt bekommen und behandel sie bestimmt nicht schlechter, als ich es bei einem teuren Rassehund täte. Aber ich denke, dies ist etwas grundsätzliches, was man durch Abschaffung der Rassehundzucht bestimmt nicht in den Griff bekommt.



    Was für mich am ehesten gegen eine Rassehund spricht ist, dass Menschen mit den verschiedenen Rassen genaue Vorstellungen verbinden (klar). Aber dann kommen so Sachen, wie der Aussie ist der perfekte Familienhund, der Border lernt von selbst die tollsten Tricks und der Yorkie ist der perfekte Schoßhund. Von guten Züchtern würden diese Menschen wohl keinen Rassehund bekommen, aber es gibt ja massenhaft Vermehrer und schon hat jeder den "Rassehund", den er will. Verantwortungsvolle Zucht hin zu gesunden, wesensfesten Tieren halte ich dagegen für absolut unterstützenswert.