Wie alt ist Lotte denn?
Wenn du dich ernsthaft für Antijagdtraining interessierst: das Buch von Pia Gröning wird da immer mal wieder empfohlen, wobei ich persönlich es nicht kenne. Antijagdtraining ist eine Mischung aus Aufmerksamkeitstraining, Impulskontrolle, alternativer Auslastung und Gehorsam, so ganz grob.
Meine Hündin würde gerne hetzen, hat aber keinen extrem starken Jagdtrieb, mein Rüde hat kaum Jagdtrieb. Ich persönlich gestalte Antijagdtraining so: oft in möglichst wildreichem Gebiet oder zur Dämmerung in Parks (--> Kaninchen) spazieren gehen, Hund falls nötig über die Schleppleine absichern. Ich zeige meinen Hunden das Wild, falls sie es nicht von selbst bemerken, warte, bis sie ansprechbar sind (falls sie es zu Anfang nicht sind), sobald ich ihre Aufmerksamkeit habe, gibt es Futter von mir. Bei meinem Rüden habe ich das von Welpe an so gemacht, mit dem Ergebnis, dass er sich über jedes Reh sehr freut und zu mir rennt um sein Futter abzuholen. Bei meiner Hündin hätte das alleine nicht geholfen, da ist die Lust am Hetzen stärker. Deshalb dazu allgemein auf Spaziergängen: es darf generell nicht gestöbert werden, der Weg sollte nicht verlassen werden, es muss ein bestimmter Radius um mich herum eingehalten werden. Dazu viel Arbeit am Rückruf und Platz auf Distanz/aus der Bewegung. Außerdem gestalte ich Spaziergänge sehr aktiv, versuche immer spannend zu bleiben für die Hunde.
Und eben arbeiten an der Impulskontrolle, z.B. mit Dummy, Ball oder Reizangel.
Zur Reizangel: von Jägern mit Vorstehhunden habe ich gehört, dass die Reizangel beim Welpen so eingesetzt wird, dass der Hund lernt, durch hetzen kommt er nicht zum Ziel. Der Hund fängt dann an, verschiedene Strategien auszuprobieren, beim Vorstehen wird er belohnt.
Ich selbst mache es anders: der Hund muss im Platz warten, während ich mit Reizangel um ihn herum fuchtele, auf Kommando darf er sich dann drauf stürzen. Auf Kommando Platz muss er dann aus dem hetzen ins Platz gehen.
Bei einem Ballverrückten Hund funktioniert es ähnlich mit Ball: der Hund darf immer und ausschließlich nur noch auf Kommando hinterher. Man wirft den Ball ab und an mal auf Spaziergängen, ohne Kommando darf der Hund nicht durchstarten. Erfordert Vorarbeit und zu Anfang Absicherung des Hundes. Auch abrufen, bzw. ins Platz rufen, während der Hund dem Ball hinterher rennt sind gute Übungen. Man fängt natürlich jeweils nicht mit der höchsten Schwierigkeitsstufe an, sondern steigert langsam.
Den Dummy nutze ich persönlich nur für Suchspiele. Wenn man richtig Dummy-Arbeit macht, kann man diese aber sicherlich auch zum Antijagdtraining packen, da der Hund nur auf kommando und in Zusammenarbeit mit dem Menschen agiert.