ZitatAlles anzeigenIgnorieren bringt nur etwas in Situationen, wo der Hund unsere Aufmerksamkeit möchte. Wir bestrafen ihn also in dem er das Gegenteil von dem bekommt, was er eigentlich möchte.
Z.B. der Hund bellt, weil er mit uns Spielen will. Wir möchten das aber nicht, also ignorieren wir ihn. Er hat mit seinem Verhalten keinen Erfolg, also auch keine positive Verknüpfung/ Bestärkung.
Bestrafen kann man auch mit Blicken.
Wenn meine Hündin etwas Unerlaubtes tut bekommt sie eben "Nein" und einen drohenden Blick. Oder auch eine drohende Körperhaltung. Der Ausdruck ähnelt dem Knurren des Hundes: "Wenn du jetzt nicht aufhörst, dann werde ich handgreiflich (Hund würde beißen androhen)."
Die höchste Stufe ist, dann der tätliche Angriff. Wenn meine trotz Vorwarnung sich doch noch zum Katzenfutternapf schleicht (Ganz nach dem Motto, schnell fressen bis der Aufpasser sich vom Sofa erhebt.) krall ich mich entweder im Genick oder Rücken fest und zieh sie dort weg. Ähnlich dem Biss eines Hundes der seinen Gegner packt. Und absolut schmerzlos.
Danach noch ein Rüffel und ein böser Blick. Allerdings kann sie sich immer nicht dieses dämliche Lächeln ("Ätsch ich hab doch was erwischt.") verkneifen.
Wenn dein Hund fremde Leute anspringt kann man das keinesfalles ignorieren. Hingehen den Hund mit "Nein" o.ä. vom Menschen wegnehmen und erstmal 1 oder 2 kleine Übungen machen damit sich alles wieder beruhigt. Er darf einfach keinen Erfolg haben, welcher in dem Falle die Aufmerksamkeit der Leute wäre.
Wenn sie auf dem Sofa liegt einfach runterschicken. Wenn er das nicht macht schubs ihn runter oder mach dich einfach breit oder nimm ihn einfach am Halsband bzw. Bauch und heb ihn runter.
Sehe ich genauso!
Einíges ist selbst bestätigend, da hilft ignorieren rein garnicht! Bei Lucy als Welpe hat gewirkt: drohende Körperhaltung (vornübergebeugt + fixierend, eventuell + knurren), dann war Ende im Karton und sie ein Häuflein Elend. Von daher nur für schlimmste Vergehen.
Bei Grisu (jetzt 11 Wochen): fest mit dem Fuß aufstampfen und deutlich Pfui. Das hilft, da er weiß, dass ein Nackenstupser verbunden mit Knurren folgen würde. Es sollte so sein, dass man mit drakonischeren Strafen anfängt und langsam immer feiner korrigieren kann. Körperlichen Schmerz zufügen oder anbrüllen ist aber keinesfalls nötig. Grisu probiert im Gegensatz zu Lucy sehr viel mehr aus und ist auch wesentlich schwerer zu beeindrucken, aber Schmerzen würde kein souveräner "Alpha" einsetzen, um seine Ziele zu verdeutlichen.
Auch die Beschreibung von Dingsda sagt mir sehr zu: ich kannte ein Kleinkind (1,5 Jahre alt), dass auf Schreien, Beschimpfen etc. garnicht mehr (!) reagiert hat. Das war die erschreckenste Erfahrung meines bisherigens Lebens. Ich denke, es lässt sich auch auf Hunde übertragen: sie gewöhnen sich an Geschrei und Gewalt oder zerbrechen.