In einem Hunderudel scheint es nach Stand des Wissens eher so zu sein, dass ein ranghoher sich die Privilegien rausnehmen kann, die ihm wirklich wichtig sind. Das kann ein bestimmter Liegeplatz, ein bestimmtes Futter oder Aufmerksamkeit durch andere sein. Zurechtgewiesen wird da eher nur nach grobem Fehlverhalten, z.B. bei sehr unhöflichem Benehmen oder wenn das Rudel in Gefahr gebracht wird oder wenn ein wichtige Ressource streitig gemacht wird. Ein Rudelchef ist souverän, ruhig und hat es nicht nötig, ständig andere zu unterdrücken oder zurecht zu weisen. Die anderen wissen, dass es das beste für sie ist, sich am Chef zu orientieren. Z.B. behält er in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf und weiß, wie man gut jagt.
Kein Hund befielt einem anderen Fuß oder Sitz. Als erstes durch eine Tür zu gehen ist für viele Hunde deshalb toll, weil auf der anderen Seite tolle Sachen auf sie warten, dass hat meiner Meinung nach rein gar nichts mit Chef-Position einfordern seitens des Hundes zu tun. Wenn ein Mensch dagegen darauf besteht als erstes durch die Tür zu gehen, vermittelt er dem Hund, dass es für ihn wichtig ist, das zu tun und da er es durchsetzen kann, bestärkt sich der Mensch damit in der Chef-Position. Das hat rein garnichts mit der Tüt zu tun, sondern nur damit, wichtige Dinge durch zu setzen. Genausogut kann man beliebige andere Dinge nehmen, die einem wichtig sind.
Meiner Meinung nach hat Chef sein vor allem damit etwas zu tun, dem Hund vermitteln zu können, dass man selbst immer am besten weiß, was zu tun ist. Z.B. um an Futter zu kommen oder in neuen Situationen angemessen zu reagieren.