Zitat
1. Welche sanfte Methode gibt es denn dann für's Leinenführigkeitstraining?
Bei Grisu nach dem Prinzip, sich niemals in die Richtung bewegen, in die der Hund gerade zieht und den Hund in den Himmel loben, wenn er auf korrekter Höhe neben einem läuft. Der Hund hat keinen Grund zu ziehen, wenn das einzige Ergebnis ist, dass die Luft weg bleibt. Man sollte nie vergessen: Hund zieht + er kann sich in die Richtung bewegen in die er gerade zieht, ist ein Erfolgserlebnis. Es ist die Belohnung dafür, dass er zieht, er will irgendwo hin, er zieht, er kommt dahin. Jedesmal, wenn man das durchgehen lässt, bringt man dem Hund aktiv bei zu ziehen! Die meisten Menschen lassen es Welpen durchgehen, damit sie ihr Geschäft erledigen oder weil es ihnen einfach zu aufwendig ist, dieses Prinzip immer anzuwenden. Oder beim älteren Hund: man hat es eilig, lässt es dem Hund dann "Ausnahmsweise" mal durchgehen. Wenn man aber erstmal selbst verinnerlicht hat, dass man dem Hund so beibringt zu ziehen, ihn dafür bestätigt, ist die Konsequenz bei sich selbst schon leichter zu erreichen :^^:
Das hat mal vor einiger Zeit ein anderer User hier geschrieben, ich weiß leider nicht mehr wer, aber es hat mir gefallen. Bei Lucy war ich leider zu Anfang nicht so konsequent wie bei Grisu. Bei ihr habe ich diverse Methoden durchgehabt und es sah jeweils ziemlich genau so aus, wie unten beschrieben, inklusive dem, wie es letztlich funktioniert hat.
"In welchen Situationen zieht dein Hund ? Immer, nur wenn ihr losgeht, unterwegs, wenn er etwas sieht, wenns nach Hause geht, auf dem Weg zur Spielwiese ... ?
Hast du ihn an einer kurzen Leine, läuft er sonst frei, oder an der Schleppleine ?
Hat er überhaupt eine Ahnung, was du von ihm möchtest ? Hunde werden nicht mit dem Wissen geboren, was „Fuß“ heißt, das mußt du ihm schon verständlich erklären. Aus seiner Sicht bist du das Problem, denn du ziehst ja mit gleicher Kraft am anderen Ende ! Bisher hast du ihn ziehen lassen, hast es ihm also ersteinmal angewöhnt. Reines Kommunikationsproblem - du hättest ihn nie ziehen lassen dürfen (bzw. hättest du niemals zurückziehen dürfen, dazu gehören ja immer zwei ) !
Wenn du einfach stehen bleibst, wird dich das nicht weiterbringen (hat es ja auch nicht) ! Aus Hundesicht marschiert ihr los, er rennt fröhlich vor, plötzlich – ohne Grund – bleibst du stehen, er hängt in der Leine und wartet, daß es weiter geht. Irgendwann schaut Hundi sich mal um (was issen nu ?), setzt sich gelangweilt und ratlos hin, da sagt Herrchen doch glatt „Feiner Hund“ und geht weiter !!! Für den Hund hat man einfach einen leichten Schatten, nicht nachzuvollziehen und vollkommen unverständlich ! Was soll er bei der Aktion lernen ?
Richtung wechseln ist so eine Sache, meist wird ja empfohlen zügig nach rechts, links, zurück zugehen, den Hund quasi mitzureißen ! Wer kommt auf solche Ideen ??? Wenn der Hund doch überhaupt keine Ahnung hat, daß er illegalerweise zieht, wie soll er dann dieses unangenehme Rucken verstehen ! Da würd ich auch nicht mehr gerne und freiwillig mitlaufen – frustriert beide nur noch mehr ...
Was viele immer wieder vergessen, Hunde sind hochsoziale Lebewesen, die sich wunderbar verständigen können. Eigentlich reden sie permanent, drücken immer aus, was sie gerade denken – wir müssen ihnen nur zuhören !
Rede mit deinem Hund ! Marschier los, Hund neben dir, klopf an den Oberschenkel und sag „komm mit“, bevor er ins Ende der Leine läuft sprichst du ihn an (mit langsam, oder hierhin, ...), zupf LEICHT an der Leine, nur so, daß er es merkt, wechsel die Richtung, die Straßenseite, geht gezielt auf etwas zu, aber kündige ihm das vorher an ! Sag ein „hier längst“, zupf leicht und bieg ab ... für jeden richtigen Schritt, anschauen, ... loben + auch mal ein Leckerli.
Versuch mal das genaue Gegenteil von dem, was du bisher versucht hast. Kein Zerren an der Leine, kein meckern, kein aufregen. Bleib ruhig, gelassen, sag und zeig ihm deutlich auf was du hinaus willst, konsequent aber gerecht. Alleine schon in einem ernsten, aber dennoch fröhlichen Ton zu reden bewirkt Wunder, gute Laune steckt an und dann läuft Hund doch viel lieber neben Frauchen, als sich auf ein Kräftemessen einzulassen.
Ein Hund der an der Leine zieht schnürt sich selber die Luft ab, das Gehirn wird unterversorgt und schüttet sofort Streßhormone aus, ... der Kreislauf beginnt !"