Beiträge von Lucy_Lou


    Ich finde, deine Ausführungen sprechen eher für eine verantwortungsvolle Rassezucht oder zumindest mal nicht dagegen:


    - bei einem guten Züchter bekommen nur geeignte Menschen einen Hund. Das schließt dann auch aus, dass der Mensch sich nicht mit Rasseeigenschaften beschäftigt hat und den Hund nicht artgerecht auslastet. Bei einem Mix aus dem TH kann auch z.B. Border drin sein oder Weimaraner, auch wenn man es nicht auf den ersten Blick sieht. Die Hunde sind dann mindestens genauso gefährdet nicht ausgelastet zu sein und überforderte Besitzer zu haben.


    - wer sich einen Hund holen will um sein Image aufzubessern scheint da im Moment eher nach einem Hund aus dem Süden Ausschau zu halten. Selbst bei uns im Dorf ist das zur Zeit "in". Gerade über den Jagdtrieb vieler dieser Hunde macht sich da erstmal niemand Gedanken. Entweder man lässt den Hund dann machen oder er frisstet sein Leben an der Leine. Vorgestellt hatte man sich ja eigentlich einen sehr dankbaren Hund, der alles für einen tun würde, denn man hat ihn schließlich gerettet :kopfwand:


    - um als Bestie hingestellt zu werden braucht es keine Rasse. Mein Berner-Mix ist groß und schwarz, das reicht schon ;)


    - Hinterhofzucht hat für mich rein garnichts mit verantwortungsvoller Rassehundzucht zu tun. Hier bedarf es vor allem Aufklärungsarbeit zum Leid der Elterntiere und Gesundheits- und Wesensproblemen, die so ein "Rassehund" da mit sich bringt. Viele denken doch, zu einem guten Züchter, der auch Papiere ausgibt, geht man nur, wenn man selbst züchten oder ausstellen will. Sonst ist ein "Rassehund" wie der andere. Wie gesagt, Aufklärungsarbeit...
    Auch ist es sicher nicht so, dass Mischlinge gesünder oder wesensfester sind. Man kann Wesen und Gesundheit auch wesentlich schlechter einschätzen, als wenn der Hund vom guten Züchter kommt. Es ist doch jedesmal ein Glücksspiel mit einem Mix, ob es passt oder nicht. Und die wenigsten Menschen sind bereit, sich wirklich auf ihren Hund einzulassen.


    - Tierversuche wird es auch ohne Beagle im gleichen Umfang geben, nur wird der Ausschuss vermutlich höher sein


    - das Mischlinge oft als schlechter dargestellt werden, liegt daran, dass für uns der Gegenwert in Geld doch eine immense Rolle spielt. Nicht falsch verstehen, ich habe meinen Mix geschenkt bekommen und behandel sie bestimmt nicht schlechter, als ich es bei einem teuren Rassehund täte. Aber ich denke, dies ist etwas grundsätzliches, was man durch Abschaffung der Rassehundzucht bestimmt nicht in den Griff bekommt.



    Was für mich am ehesten gegen eine Rassehund spricht ist, dass Menschen mit den verschiedenen Rassen genaue Vorstellungen verbinden (klar). Aber dann kommen so Sachen, wie der Aussie ist der perfekte Familienhund, der Border lernt von selbst die tollsten Tricks und der Yorkie ist der perfekte Schoßhund. Von guten Züchtern würden diese Menschen wohl keinen Rassehund bekommen, aber es gibt ja massenhaft Vermehrer und schon hat jeder den "Rassehund", den er will. Verantwortungsvolle Zucht hin zu gesunden, wesensfesten Tieren halte ich dagegen für absolut unterstützenswert.


    Was ist mit dem Arbeitsaufwand? Hund ausstellen, Deckpartner suchen, Welpen optimal aufs Leben vorbereiten, us.w. Darf das nur unter Hobby fallen, ohne, dass man irgendwas dafür bekommt?


    Ich bin kein Züchter, habe auch (noch) keinen Rassehund. Ich denke mir aber, dass der Aufwand eines verantwortungsvollen Züchters oft unterschätzt wird.


    Ich denke, wer bestimmte Eigenschaften sucht, ist mit einem Rassehund nicht schlecht beraten. Gute Züchter sollten nach Charakter und Gesundheit züchten und schauen, dass ein Hund auch wirklich zum zukünftigen Besitzer passt.


    Jeder Idiot (sorry) kommt an einen Hund aus einem "Ups-Wurf", wenn der Hund tatsächlich was kostet, überlegen sich bestimmt ein paar mehr Leute, ob es wirklich passt...

    Ich füttere auch Markus Mühle und bin sehr zufrieden. Die Brocken sind tatsächlich recht groß, da würde ich zur Not eine Probierpackung nehmen und schauen, ob der Hund mit dem Futter was anfangen kann. Ich kenne auch einen Hund, der Markus Mühle einfach nicht mag, muss man ausprobieren.

    Zitat

    :winken: lucy lou


    du fütterst rohfleich.
    wieviel rechnet man für eine portion so ungefähr (nach größe, gewicht) ich füttere z.b. 2 x trofu am tag. würde rohes dann eine oder mehrere fütterungen ersetzen? oder nur als "snack"?


    Ich "teilbarfe", wie man so schön sagt. Lucy bekommt zur Hälfte bis 2/3 TroFu, sonst rohes Rindfleisch/Hundewurst, Obst/Gemüse, teilweise auch Milchprodukte (z.B. Magerquark als "Bindemittel" im Kong). Obst und Gemüse bekommt sie über den Tag verteilt als Leckerchen-Ersatz. Ihr Trofu bekommt sie ebenfalls über den Tag verteilt als Leckerchen oder aus dem Futter-Dummy. Abends bekommt sie dann Frischfleisch oder Hundewurst oder Kong. Ich muss gestehen, ich wiege ihr Futter nicht ab, sondern gebe nach Gefühl. Das heißt, solange man die Rippen gut fühlt, sie aber nicht zu dürr ist, ist es für mich ok. Ich denke, bei uns gibt es immer mal Tage, wo sie mehr frißt (durch viele Übungen z.B.) und Tage, wo sie nicht viel mehr als einen Kalbsknochen zum nagen bekommt.

    Es gibt immer viele Wege einem Hund etwas beizubringen. Der gewaltfreie dauert zum Teil etwas länger, aber das ist es mir Wert :wink:
    Ich habe das mit der Leine so gelöst: niemals (!!) in die Richtung gehen, in die der Hund zieht, angekündigte Richtungswechsel und Kehrtwendungen, Lob, wenn sie nicht zog, Leckerchen, wenn sie neben mir ging und mich anschaute, am Anfang nur ganz kurze Übungseinheiten.
    Wenn du Angst hast mit den Leckerchen nicht den richtigen Zeitpunkt zu erwischen (auch wenn ich das Problem nicht ganz verstehe), würde ich Clickern empfehlen.

    Die Hündin meiner Mutter hat als Welpe vor allem vor Aufregung Durchfall bekommen, bei jeder neuen/ungewöhnten Situation.
    Lucy hat als Welpe Durchfall bekommen, als ich ihr das erste mal rohes Fleisch gegeben habe (Rinderherz), an Obst und Gemüse hat sie von Anfang an alles vertragen, was für Hunde so erlaubt ist (ich weiß nicht mehr genau womit ich angefangen habe, aber wir haben von Anfang an viel ausprobiert). Auch Eier hat sie auf Anhieb gut vertragen. Trockenfutterumstellung (von Hills auf Markusmühle) ging auch völlig problemlos. Auch rohes Fleisch hat sie dann schnell vertragen. Mein Metzger schlachtet allerdings nur Rind und Schwein selber, so dass ich Lucy an Frischfleisch nur Rind verfüttere. Bei anderen Fleischsorten weiß ich es nicht. Ich habe den Eindruck, dass Lucy einen sehr robusten Magen hat, habe aber auch schon von Hunden gehört, die auf jede Futterumstellung sehr empfindlich reagieren. Da muss man es letztlich ausprobieren beim eigenen Hund und draus lernen :wink:

    Schön, dass ihr einem Th-Hund eine Chance geben wollt :) . Aber gerade für einen Hund, der schon mal sein Zuhause verloren hat, wäre es sehr schlimm, wenn es nochmal passiert. Toll, dass ihr euch wirklich Gedanken macht, ob es passen könnte!


    Ich denke wichtig wäre, irgendeine Art von Hundesport zusammen zu machen. Das lastet ihn aus und ihr werdet so auch schneller ein Team. Gerade für den Anfang wäre es sicher auch gut, wenn du zumindest eine Stunde pro Tag nur für ihn hättest: Übungen, Spielen, Streicheleinheiten, und dein Kind da eventuell anderweitig unterbringen kannst. Du kannst dein Kind da bestimmt besser beurteilen, aber ich kenne einen Fall, wo gezieltes üben mit dem Hund kaum möglich war, weil das Kleinkind alles selbst machen wollte und extrem eifersüchtig reagiert hat, wenn die Mutter sich mit dem Hund beschäftigt hat. Ich denke, diese Mischung aus alles-selber/auch-machen wollen und Eifersucht ist auch sehr verständlich für das Alter. Aber gerade deswegen würde ich bei einem Hund mit Vorgeschichte Zeit nur für den Hund einbauen, zumindest die ersten Monate. Gerade auch da die Vorbesitzer offensichtlich wenig Interesse an dem Hund hatten, wenn sie ihn ins TH geben, damit ein neuer Welpe einziehen kann :< . Ich gehe nicht davon aus, dass sie da viel Arbeit in Sozialisation und Erziehung gesteckt haben. Aber ich würde auch empfehlen, dass ihr ihn Spaziergängen persönlich kennen lernt. Das Entscheidende ist, dass die ganze Familie genau ihn will, damit ihr auch eventuelle Probleme mit dem Hund gemeinsam in Angriff nehmen könnt. Ich wünsche dir viel Glück bei deiner Entscheidung!