Ich muss ehrlich sagen, in "richtiger" Dummy-Arbeit kenne ich mich nicht aus. Was ich erzählen kann ist, wie ich es gemacht habe, gelesen oder von anderen gehört habe.
Da bisher sonst niemand was geschrieben hat, probiere ich es mal (in der Hoffnung, bei Fehlern korrigiert zu werden...):
Ich persönlich habe es so gemacht: Lucy hat nie von sich aus etwas herum getragen oder ist hinter Bällen hergerannt. Empfand sie vermutlich als Energieverschwendung
. Ich habe es bei ihr mit dem Futter-Dummy gemacht: hingehalten, jeden Ansatz zu nehmen hochgelobt, hatte sie ihn mal kurz in der Schnauze: Kommando fürs hergeben und sofort Futter aus dem Dummy. Nach ein paar Wochen hatte sie das Prinzip verstanden: der Dummy muss in meiner Hand liegen, dann gibt es Futter. Suchspiele kannte sie vorher schon (und fand/findet die ganz toll), also bin ich dann sofort dazu übergegangen, sie den Dummy suchen zu lassen. Sie hat dann auch sofort ohne weitere Übungen alle möglichen Sachen apportiert und bei mir gegen Leckerlie eingetauscht. Ein Kommando fürs halten habe ich erst später eingeführt.
Bei Grisu habe ich es genauso gemacht, nur dass er das Prinzip schon am ersten Tag verstanden hat... Grisu nimmt aber auch gerne ein Spiel als Belohnung.
Ich korrigiere, wenn sich meine Hunde ablenken lassen, z.B. erstmal irgendwo am Busch schnüffeln oder ähnliches. Ich sage streng "Na!", woraufhin sie mich anschauen, dann wiederhole ich, dass sie suchen sollen. Würde sich einer mal nicht korrigieren lassen, würde ich Hund und Apportel kommentarlos einsammeln: die Übung aber auch jeder andere Spaß ist vorbei. Kam bisher aber nicht vor.
Man muss sich wirklich Zeit lassen für den Aufbau, nicht zuviel verlangen, solange der Hund das Prinzip noch nicht verstanden hat. Ich habe erst angefangen zu korrigieren (und das muss ich wirklich selten), als die Hunde wirklich verstanden hatten, was sie tun sollen. Man sollte natürlich auch unbedingt aufhören, bevor der Hund die Lust verliert.
Zu den Suchspielen: die ersten Suchspiele mit den Hunden waren jeweils:
1.: Hund muss sitzen bleiben (oder liegen), ich "verstecke" einen halben Meter weiter ein Leckerlie, schicke den Hund mit "Such" dorthin. Hat er das verstanden, kann man die Verstecke langsam immer schwieriger wählen. Am Anfang supertolles Leckerlie und der Hund muss auf jeden Fall erfolgreich finden. Alternativ geht sicher das Lieblingsspielzeug.
2.: per Clicker habe ich beigebracht, einen Post-It mit der Nase zu berühren. Den kann man prima 3-D verstecken, meine Hunde lieben das Spiel.
Dann habe ich, wie oben beschrieben, den Futter-Dummy eingeführt, den sie auch gleich mit Begeisterung gesucht haben. Futter-Dummy bringen lohnt sich, suchen kannten sie schon. Nachdem die Kombination verstanden war, haben beide dann auch alles andere apportiert (Stofftier, Tannenzapfen, Schuhe, Gartengeräte...). Das kann man ausbauen, indem man den Hund mit "Such" in eine bestimmte Richtung schickt, ohne dass er weiß, was er suchen soll. Lucy bringt mir dann das nächstbeste, was sie interessant findet.
Und man kann zu einem bestimmten Gegenstand schicken oder Voraus, bzw. Rechts/Links aufbauen.
Oder am Anfang des Spaziergangs Apoortel ablegen, am Ende muss Hund dann suchen. Oder man legt aus, geht ein gutes Stück weiter, schickt Hund zurück. Oder man schickt Hund auf dem Weg zum Apportel ins Platz oder ruft ihn wieder zurück. Oder: Hund läuft Fuß, du lässt irgendwann Apportel fallen, gehst noch ein Stück mit Hund im Fuß, gibst dann Kommando Sitz oder Platz, gehst selbst weiter. Ein Stück weiter bleibst du stehen, schickst Hund entweder Apoortel holen oder rufst ihn erst zu dir, dann Apportel holen.
Zusätzlich kann man auch die Anzeige üben: dann soll Hund es nicht holen, sondern z.B. davor legen.
Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt :^^:
Ein anderer Weg (vor allem wird dem apportieren dadurch der rein pielerische Charakter genommen, es ist eine Gehorsamsübung wie andere auch (die natürlich "trotzdem" Spaß machen darf :^^: ). Aber wie ich gehört habe (
), wird es dadurch auch wichtiger für den Hund, bzw. er sucht sich nicht mehr aus, ob er gerade Lust auf das Spiel hat, sondern sieht es als ernsthafte Aufgabe):
Du kannst das Tragen separat üben, indem du lobst, wenn der Hund es im Spiel von selbst anbietet. Also Kommandowort fürs halten in dem Moment und loben. Nimmt dein Hund Dinge in die Schnauze, die du ihm hinhälst? Wenn nicht, kannst du das z.B. clickern, zuerst jedes Interesse daran: anschauen, anstupsen etc.. Es muss nicht in einem Tag klappen, lieber ein paar Wochen lang, immer mal wieder. Jeder Ansatz zum aufnehmen und/oder halten wird belohnt. Wenn dein Hund zuverlässig hält, kannst du das hergeben in die Hand üben. Lob gibt es nur, wenn das Spielzeug tatsächlich in deiner Hand landet. Am Anfang steht der Hund dabei vor dir und du hälst die Hand beim Aus-Kommando so, dass das Spielzeug auf jeden Fall in deiner Hand landet. Schließlich verbindest du aufheben vom Boden und auf Kommando in deine Hand geben. Du wirfst das Spielzeug dafür nicht weg, sondern es liegt erstmal nur vor dir, während der Hund es nimmt. Wenn du das in kleinen Schritten über einige Zeit hinweg übst, kennt dein Hund sowohl das Kommando fürs aufheben, als auch fürs halten und dir geben. Dann kannst du ihn das auch auf Distanz zu dir tun lassen. Also Hund absetzen, Spielzeug vor ihn legen, ein paar Schritte entfernen, Hund Kommando fürs aufnehmen geben, Haltekommando (falls nötig), heranrufen und in die Hand geben lassen. Klappt das, kannst du anfangen, den Hund zum Spielzeug zu schicken.
Das nur in kleinen Einheiten und den Dummy immer wieder interessant machen. Bei diesem Vorgehen geht um das einüben der Kommandos, die man vom Hund dann bei Bedarf fordern kann. Spaß kann der Hund trotzdem viel dran haben, hat er das erstmal verstanden, kannst du auch hiermit alle möglichen Spiele spielen.