Beiträge von Lucy_Lou

    Grisu ist 5 Monate alt und klar, er soll in erster Linie Welt entdecken, und "Welpe sein dürfen". Wir haben aber von Anfang an geclickert (auch für die Grundkommandos), da hat er schnell angefangen, von selbst einiges anzubieten, anderes hat er sich von Ersthündin Lucy abgeschaut. Er kennt: "Turn" (um die eigene Achse drehen, von Lucy abgeschaut), "Gib Laut" (geclickert), rechte Pfote auf mein linkes Bein und umgekehrt (von Lucy abgeschaut), "durch", "rum" und "hoch" als Teil unseres Garten-Agility-Parcours (alles angeboten und geclickert). Auch lasten ihn z.B. Suchspiele herrlich aus, also kennt er auch Kommando "Such", sowie Dinge mit der Nase berühren (Teil des Post-It-Suchspiels).


    Edit: auch ein nettes Spiel: Leckerlie in eine Hand, beide Hände zur Faust machen und Hund hinhalten. Hund muss die Hand berühren, in der nicht das Leckerlie ist, dann bekommt er das Leckerlie. Lucy braucht jedesmal aufs neue etwas Zeit, bis sie sich an das Prinzip erinnert, Grisu hatte das sofort raus.

    Bei Grisu habe ich garnicht mehr mit Handzeichen oder sonstiger Körperhilfe für Platz gearbeitet. Einfach Platz gesagt, wenn er sich eh grad hingelegt hat, kommt schließlich oft genug pro Tag vor. So hat Grisu als Welpe Platz innerhalb von ein paar Tagen gelernt und ich habe das Problem umgangen, körperliche Hilfen wieder abbauen zu müssen.


    Was ich üben würde: Nein und Aus, nichts Essbares ohne Erlaubnis vom Boden aufnehmen, Menschen/Hunde/Innenstädte/öffentliche Verkehrsmittel/Baumärkte etc. ruhig kennen zu lernen und trotz der Ablenkung noch ansprechbar sein. Erst nach Erlaubnis zu anderen Hunden hin zu dürfen (habe ich bei Grisu leider etwas schleifen lassen ). Suchspiele sind eine tolle Auslastung: sitzen bleiben und auf Kommando suchen war auch eines der ersten Dinge, die Grisu als Welpe konnte.


    Allgemein: viel positiv kennen lernen, und trotzdem versuchen, bei großer Ablenkung für den Hund interessant zu bleiben.

    Ich muss ehrlich sagen, in "richtiger" Dummy-Arbeit kenne ich mich nicht aus. Was ich erzählen kann ist, wie ich es gemacht habe, gelesen oder von anderen gehört habe.


    Da bisher sonst niemand was geschrieben hat, probiere ich es mal (in der Hoffnung, bei Fehlern korrigiert zu werden...):



    Ich persönlich habe es so gemacht: Lucy hat nie von sich aus etwas herum getragen oder ist hinter Bällen hergerannt. Empfand sie vermutlich als Energieverschwendung :p . Ich habe es bei ihr mit dem Futter-Dummy gemacht: hingehalten, jeden Ansatz zu nehmen hochgelobt, hatte sie ihn mal kurz in der Schnauze: Kommando fürs hergeben und sofort Futter aus dem Dummy. Nach ein paar Wochen hatte sie das Prinzip verstanden: der Dummy muss in meiner Hand liegen, dann gibt es Futter. Suchspiele kannte sie vorher schon (und fand/findet die ganz toll), also bin ich dann sofort dazu übergegangen, sie den Dummy suchen zu lassen. Sie hat dann auch sofort ohne weitere Übungen alle möglichen Sachen apportiert und bei mir gegen Leckerlie eingetauscht. Ein Kommando fürs halten habe ich erst später eingeführt.


    Bei Grisu habe ich es genauso gemacht, nur dass er das Prinzip schon am ersten Tag verstanden hat... Grisu nimmt aber auch gerne ein Spiel als Belohnung.


    Ich korrigiere, wenn sich meine Hunde ablenken lassen, z.B. erstmal irgendwo am Busch schnüffeln oder ähnliches. Ich sage streng "Na!", woraufhin sie mich anschauen, dann wiederhole ich, dass sie suchen sollen. Würde sich einer mal nicht korrigieren lassen, würde ich Hund und Apportel kommentarlos einsammeln: die Übung aber auch jeder andere Spaß ist vorbei. Kam bisher aber nicht vor.
    Man muss sich wirklich Zeit lassen für den Aufbau, nicht zuviel verlangen, solange der Hund das Prinzip noch nicht verstanden hat. Ich habe erst angefangen zu korrigieren (und das muss ich wirklich selten), als die Hunde wirklich verstanden hatten, was sie tun sollen. Man sollte natürlich auch unbedingt aufhören, bevor der Hund die Lust verliert.


    Zu den Suchspielen: die ersten Suchspiele mit den Hunden waren jeweils:
    1.: Hund muss sitzen bleiben (oder liegen), ich "verstecke" einen halben Meter weiter ein Leckerlie, schicke den Hund mit "Such" dorthin. Hat er das verstanden, kann man die Verstecke langsam immer schwieriger wählen. Am Anfang supertolles Leckerlie und der Hund muss auf jeden Fall erfolgreich finden. Alternativ geht sicher das Lieblingsspielzeug.
    2.: per Clicker habe ich beigebracht, einen Post-It mit der Nase zu berühren. Den kann man prima 3-D verstecken, meine Hunde lieben das Spiel.


    Dann habe ich, wie oben beschrieben, den Futter-Dummy eingeführt, den sie auch gleich mit Begeisterung gesucht haben. Futter-Dummy bringen lohnt sich, suchen kannten sie schon. Nachdem die Kombination verstanden war, haben beide dann auch alles andere apportiert (Stofftier, Tannenzapfen, Schuhe, Gartengeräte...). Das kann man ausbauen, indem man den Hund mit "Such" in eine bestimmte Richtung schickt, ohne dass er weiß, was er suchen soll. Lucy bringt mir dann das nächstbeste, was sie interessant findet.


    Und man kann zu einem bestimmten Gegenstand schicken oder Voraus, bzw. Rechts/Links aufbauen.


    Oder am Anfang des Spaziergangs Apoortel ablegen, am Ende muss Hund dann suchen. Oder man legt aus, geht ein gutes Stück weiter, schickt Hund zurück. Oder man schickt Hund auf dem Weg zum Apportel ins Platz oder ruft ihn wieder zurück. Oder: Hund läuft Fuß, du lässt irgendwann Apportel fallen, gehst noch ein Stück mit Hund im Fuß, gibst dann Kommando Sitz oder Platz, gehst selbst weiter. Ein Stück weiter bleibst du stehen, schickst Hund entweder Apoortel holen oder rufst ihn erst zu dir, dann Apportel holen.


    Zusätzlich kann man auch die Anzeige üben: dann soll Hund es nicht holen, sondern z.B. davor legen.


    Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt :^^:




    Ein anderer Weg (vor allem wird dem apportieren dadurch der rein pielerische Charakter genommen, es ist eine Gehorsamsübung wie andere auch (die natürlich "trotzdem" Spaß machen darf :^^: ). Aber wie ich gehört habe ( ;) ), wird es dadurch auch wichtiger für den Hund, bzw. er sucht sich nicht mehr aus, ob er gerade Lust auf das Spiel hat, sondern sieht es als ernsthafte Aufgabe):


    Du kannst das Tragen separat üben, indem du lobst, wenn der Hund es im Spiel von selbst anbietet. Also Kommandowort fürs halten in dem Moment und loben. Nimmt dein Hund Dinge in die Schnauze, die du ihm hinhälst? Wenn nicht, kannst du das z.B. clickern, zuerst jedes Interesse daran: anschauen, anstupsen etc.. Es muss nicht in einem Tag klappen, lieber ein paar Wochen lang, immer mal wieder. Jeder Ansatz zum aufnehmen und/oder halten wird belohnt. Wenn dein Hund zuverlässig hält, kannst du das hergeben in die Hand üben. Lob gibt es nur, wenn das Spielzeug tatsächlich in deiner Hand landet. Am Anfang steht der Hund dabei vor dir und du hälst die Hand beim Aus-Kommando so, dass das Spielzeug auf jeden Fall in deiner Hand landet. Schließlich verbindest du aufheben vom Boden und auf Kommando in deine Hand geben. Du wirfst das Spielzeug dafür nicht weg, sondern es liegt erstmal nur vor dir, während der Hund es nimmt. Wenn du das in kleinen Schritten über einige Zeit hinweg übst, kennt dein Hund sowohl das Kommando fürs aufheben, als auch fürs halten und dir geben. Dann kannst du ihn das auch auf Distanz zu dir tun lassen. Also Hund absetzen, Spielzeug vor ihn legen, ein paar Schritte entfernen, Hund Kommando fürs aufnehmen geben, Haltekommando (falls nötig), heranrufen und in die Hand geben lassen. Klappt das, kannst du anfangen, den Hund zum Spielzeug zu schicken.


    Das nur in kleinen Einheiten und den Dummy immer wieder interessant machen. Bei diesem Vorgehen geht um das einüben der Kommandos, die man vom Hund dann bei Bedarf fordern kann. Spaß kann der Hund trotzdem viel dran haben, hat er das erstmal verstanden, kannst du auch hiermit alle möglichen Spiele spielen.

    Meine Hunde suchen Blickkontakt mit mir, als Kommunikation, Rücksprache oder als Teil einer Übung. Sie wissen aber, es ist nicht als Provokation von mir gemeint.


    Ich an deiner Stelle würde Blickkontakt clickern, also positiv machen. Ich habe selbst schon miterlebt, dass das wahre Wunder wirkt. Hund muss nur feststellen, dass Mensch es nicht negativ meint, sondern es sogar Vorteile hat.

    Da ihr nach einer Lektüre fragt: ich finde das Buch "das andere Ende der Leine" ganz toll für Anfänger, gerade, wenn konkret noch keine Hundeerfahrung vorhanden ist.


    Was die "Aktivitäten am Anfang" angeht: gewöhnt den Welpen an alles, worauf er später positiv reagieren soll: Fellpflege, Menschenansammlungen, öffentliche Verkehrsmittel, andere Tiere etc. Der Hund lernt es nie wieder so leicht, wie als Welpe. Was ihr versäumt, äußert sich schnell in Ängsten und unter Umständen auch Angstaggressionen. Vor dem Hintergrund ist es auch wichtig, einen guten Züchter zu suchen, der die Welpen schon möglichst optimal aufs Leben vorbereitet und sie viel kennen lernen lässt.


    Ein Hund lernt am besten spielerisch, dass es sich für ihn lohnt, zu hören. Was helfen kann, sind gezielte Übungen wie Dummy, Fährte, Wald-Agility und darin eingebaut der Grundgehorsam, so dass der Hund einen Sinn sieht, in der Mitarbeit und auf dich achtet. Oder such dir eine ruhige Wiese, gehe deinen Weg, achte nicht auf den Hund, verschwinde schonmal im Gebüsch, bewege dich nie (!) in die Richtung, in die der Hund gerade läuft. Mache "interessante" Dinge, ohne den Hund anzusehen oder mit ihm zu reden. Sucht er dann von sich aus Kontakt, beziehe ihn mit ein, aber nach deinen Spielregeln.
    Vor allem: belohne jeden Kommunikationsversuch seinerseits, gehe darauf ein und wenn es nur ein "Ok", "da gehts lang", "weiter" etc. ist. Er muss ein Feedback bekommen. Auch hilfreich: Hund erst nach deiner Erlaubnis Kontakt zu anderen Hunden oder Menschen erlauben. Also z.B. anschauen oder Sitz einfordern, dann darf er zu dem anderen. Achtet er nicht auf dich, gibt es auch keinen Kontakt.


    Es gibt so viele Tips, da müsste es schon konkreter werden, von euch aus.


    Ich finde wichtig, dass ihr die erste Zeit eure Energie in die Umweltgewöhnung und Vermittlung von Haushaltsregeln (mit Beisshemmung, Stubenreinheit, was darf angekaut werden, wie darf mit Hausgenossen umgegangen werden etc.) steckt. Das ist reichlich Arbeit, für den Hundeplatzgehorsam bleibt dann immer noch Zeit.

    Wie belohnst du denn, das er es dir bringt?


    Ein Vorschlag: Futter-Dummy nehmen, Futter gibt es nur, wenn der Dummy in deiner Hand landet. Oder Apportel vor dich legen und erstmal nur das aufnehmen, halten, auf kommando geben üben. Fürs korrekte Ausführen dann ein Stück Fleischwurst, Lieblingsspiel oder ähnliches.
    Vielleicht findet dein Hund es auch öde (habe da auch so ein Exemplar Zuhause). Am Anfang ganz toll, dann wurde es Routine und damit langweilig. Was geholfen hat: Hund darf erst auf Kommando suchen. Also selbst mit Apportel spielen, dann Hund sitzen lassen, während ich es verstecke, erst auf Kommando darf gesucht werden. Auch ganz wichtig: das suchen, nicht einfach bloß werfen. Lucy findet es umso besser, je schwieriger der Dummy versteckt ist (z.B. auch an einen Zweig gehängt). Oder: du legst mehrere Dinge aus, nur eins davon darf geholt werden.
    Bei einem Sheltie könnte ich mir vorstellen, dass das hilft, die denken ja gerne mit und lösen gerne Aufgaben.


    Warum denkst du, der Aufbau übers Spiel würde schaden? Du willst deinen Hund doch wohl eher nicht jagdlich führen, da ist der Dummy doch eher "spielerische" Auslastung, oder?


    Hormone könnten es natürlich auch sein... Meine Hündin ist während ihrer Läufigkeit für so ziemlich nichts zu begeistern, außer markieren und Rüden...

    Was genau spricht denn bei euch dagegen? Ihr zahlt zur Zeit keine Miete, du bist Hausfrau? Sorry, für die persönliche Frage... Es ist immer die Frage, wieviel Geld man übrig hat.


    Wir haben ein Haus gekauft, ohne Eigenkapital, nur mein Mann hat verdient, auch nicht so viel. Das Haus war recht günstig, dafür war unheimlich viel dran zu machen. Wir haben es geschafft, da wir alles selbst gemacht haben. Feierabend gibt es dann natürlich nicht mehr und ein paar Freunde für speziellere Arbeiten sind in jedem Fall hilfreich.
    Wir tragen auch nicht viel mehr ab, als wir an Miete gezahlt haben. Es gab halt ein paar Einschränkungen: kein teurer Urlaub, selten Essen gehen, ich habe aufgehört zu rauchen :D und sonstiges. Da muss man denn halt Prioritäten setzen.


    Wir sind jetzt soweit fertig mit dem Haus, haben ein großes Grundstück, keine direkten Nachbarn, das Angebot, die Wiese nebenan zu pachten :^^: . Das hat aber ein paar Jahre gedauert. Wir haben zwei Hunde, eine Katze (die ohne große Autogefahren die Gegend durchstreifen kann) und Kaninchen. Letztes Wochenende haben wir angefangen, die Wiese für die Laufenten einzuzäunen, nächstes Jahr soll das Projekt Weide mit entweder Ziegen oder Schafen realisiert werden.


    Ich denke, wenn man auf dieses Ziel hinarbeitet und bereit ist, viel Zeit und Arbeit zu investieren und anderes zu opfern, klappt es auch.


    Es ist nicht so einfach. Für mich war das immer schon ein Traum, mein Mann dagegen geht gerne aus, fährt gerne weiter weg in Urlaub, hat gerne sein schickes Auto... Sein Traum von den eigenen 4 Wänden mit viel Freiraum sich zu verwirklichen, war letztlich größer. Aber er hat sicherlich auch viel aufgegeben.


    Wir haben auch die obere Etage vermietet, sonst wäre es nicht gegangen. Irgendwann soll es auch ohne Mieter klappen, da wir gerne ein paar Kinder hätten, die den Platz dann bräuchten

    Ich persönlich finde es eher positiv, dass Lucy mit mir Rücksprache hält und es mich regeln lässt. Kommt sicher auch sehr auf den Hundetyp an, aber bei Lucy habe ich den Eindruck, sie würde eher stumm vor sich hin leiden, als Privilegien durchzusetzen. Wobei sie freundlicher zu Grisu ist, spielt und kuschelt, wenn ich ihm Bescheid gebe bei Fehlverhalten (kam mir vorher schon so vor, aber habe da heute mal drauf geachtet :p ). Wenn ich Grisu einfach machen lassen, schaut sie nur, dass ein gewissser Abstand zwischen Grisu und ihr besteht.
    Ich sehe auch, wie freudig Lucy ist, wenn ich ihr mehr gestatte als Grisu oder sie mit raus nehme und ihn nicht. Grisu akzeptiert das auch, es ist nicht so, dass er meint mehr Rechte zu haben. Er ist nur viel dreister.


    Lange Rede, kurzer Sinn: ich würde es von den Hunden abhängig machen, ob ich es sie alleine regeln lassen oder eingreife.

    Mein Junghund Grisu nimmt sich auch sehr viel raus Lucy gegenüber und sie greift nur selten mal durch (dann aber richtig...) Ich merke es bei Lucy manchmal: sie würde gerne was sagen, weiß aber nicht so recht, ob sie darf/ob es angebracht ist. Ich versuche es ihr dann abzunehmen, sie scheint es zu schätzen.
    Bei Lucy habe ich den Eindruck, sie ist einfach sehr rücksichtsvoll, hält viel von Höflichkeitsregeln, Grisu dagegen kann sehr dreist sein. Da versuche ich ihm schon näher zu bringen, wie unsere Haushaltsregeln sind.
    Meist lasse ich es Lucy aber selbst regeln.