Beiträge von Lucy_Lou

    Danke für die Antworten :D


    Der Unterschied zwischen Grisu und Lucy ist, dass Grisu eben nicht an die Kaninchen ran geht (sonst zeigt er noch kein Interesse an Wild). Er läuft einen Bogen, schneidet den Weg ab, mehr nicht. Das mag Jagdverhalten von Wölfen sein, bei Hunden kenne ich mehr direktes draufzustürmen mit der Absicht, zu packen. Deshalb meine Frage zum Hütetrieb. Dass es sich um Teilsequenzen des Jagdverhaltens handelt, weiß ich theoretisch auch. Bei Grisu achte ich sicher mehr darauf, was ihn in dem Bereich von anderen Hunden (und Lucy) unterscheidet. Man interpretiert natürlich auch schnell etwas rein, was gewünscht, aber nicht da ist. Da spreche ich mich sicher nicht von frei...

    Die Überschrift sagt es ja schon. Zusätzlich, was hat sich konkret geändert? Ich weiß, in verschiedenen Threads haben schon einige ihre Erfahrungen im jeweiligen Zusammenhang beschrieben…
    Ich mache mir da im Moment aus 2 Gründen Gedanken. Zum einen, da Lucy zur Zeit sehr zickig ist, ich hatte das bereits an anderer Stelle beschrieben: https://www.dogforum.de/ftopic32345.html


    Zum anderen liest man hier immer wieder, von Erwartungen an den Einzug des Zweithundes, aber auch von Problemen hinterher. Z.B. dass die Hunde sich nicht so gut verstehen, wie erwartet (erhofft) oder dass der Rüde die Hündin gegen andere Rüden verteidigt und umgekehrt. Oder, dass zwei Hunde hoffentlich besser alleine bleiben können. Oder dass zwei Hunde sich auch viel miteinander beschäftigen, was die nötige Auslastung durch den Besitzer „entlastet“. Klar, wenn die Hunde sich gut verstehen, ist es toll, sie zusammen zu erleben. Aber zwei Hunde, bedeuten auch zwei „Baustellen“ eventuell auch mehr Probleme, nur dadurch, dass es zwei sind? Oder die Auslastung von zwei Hunden wurde unterschätzt, da sie dann doch jeder was ganz anderes brauchen?



    Lucy z.B. (abgesehen von oben beschriebenem Verhalten), freut sich unbändig, wenn ich nur mit ihr gehe, ohne Grisu. Aber auf der anderen Seite spielt und kuschelt sie auch viel mit ihm.


    Grisu spielt mindestens so gerne mit anderen Hunden, wie mit mir. Lucy spielt wesentlich lieber mit mir als mit anderen Hunden, schon seit sie ein Junghund ist. Liegt es am Charakter, oder am Zweithund-sein? Ebenso beim alleine-bleiben: Lucy hatte arge Probleme, das zu lernen, Grisu von Anfang an überhaupt nicht. Wobei er auch ohne Lucy alleione bleibt und mir die beiden teilweise aus ganz anderen Bereichen des Hauses entgegen kommen, wenn ich Nachhause komme.


    Grisu schaut sich viel ab von Lucy. Ich gebe ein Kommando, dass Grisu nicht kennt, oft schaut er dann zu Lucy und macht sie nach. Das hilft natürlich beim kennen lernen der Kommandos :D


    Ich brauche auch insgesamt mehr Zeit für die Hunde, da die Anforderungen der beiden recht unterschiedlich sind, ich mit beiden getrennt auf dem Hundeplatz bin und zumindest eine kurze Übungsrunde am Tag getrennt gehe.


    Was hat sich für euch konkret geändert? Was hat sich beim Ersthund geändert? Was am Verhalten des Zweithundes führt ihr auf die Anwesenheit des Ersthundes zurück?

    Ich bin da auch ständig am überlegen. Meine Hündin ist ein Berner-Mix, sieht durch das Fell eher kräftig aus. Die Beckenknochen und Rippenknochen stehen sehr deutlich raus, aber nur beim fühlen, sie sieht eher gut genährt aus. Bei einem Menschen würde ich sagen, sie ist zu dünn. Die meisten meinen bei ihr, sie sieht gut genährt aus, bis sie dann fühlen. Lucy würde fressen, bis sie platzt, wenn sie dürfte. Selbst entscheiden kann sie also nicht. Ich schaue, dass sie eher so schlank bleibt, aber ganz wohl ist mir auch nicht dabei. Man spricht ja immer immer über zu dicke Hunde, gibt es nicht auch zu dünne Hunde?? Ich mache mit ihr Agility, sie hat einen kräftigen Knochenbau, zu viel auf den Rippen ist sicherlich nicht gut. Ende des Monats wird sie auf HD/ED untersucht, das gibt mir zumindest etwas Sicherheit...


    füttere das normale Trockenfutter, aber nur noch aus der Hand, nix aus dem Napf. Dann springt was für sie raus, sie will ja nicht verhungern


    Was ist sie denn für eine Rasse? Reagiert sie auf Spielzeug, auf Stimme?

    Zitat


    Teile der Hundekommunikation nutze ich auch: fixieren, abblocken, wegdrängeln, tief grummeln oder hoch loben (Stimmlich). Die Leine ist immer nur Sicherheit nie Erziehungsmittel. Aber "strafen" mit Hundemitteln (Alphawurf, Nackengriff): das gibt es bei mir schon lange nicht mehr. Ab dem Zeitpunkt an dem ich Barry das erste mal wircklich verstanden habe.


    Sehe ich genauso! Wobei abdrängeln, fixieren, knurren, ignorieren etc. ja schon durchsetzen und auch "Strafe" ist, zumindest aber korrigieren. Gibt es Strafe außerhalb des korrigierens unter Hunden? Ist es nicht ausschließlich durchsetzen oder eventuell noch korrigieren? Wie strafen sich Hunde?


    Mir ging es eigentlich mehr um das generelle Verneinen, dass man hündische Kommunikationsmittel gezielt zur Hundeerziehung einsetzen kann.


    Das man das kann (zumindest durch ignorieren, Körpersprache etc.) verneint wohl auch keiner hier generell (vermutlich meinen alle hier in etwa das gleiche), aber wo ist die Grenze? Was bekommen wir noch verständlich hin, was nicht mehr? Und ab wann kann "Lerntheorie" besser sein als das Nutzen instinktiver Verhaltensweisen und Erkennungsmuster?


    Das ist etwas, was mich schon länger beschäftigt. Ich komme gut klar, mit meinem Weg, aber trotzdem...

    Pablo: Grisu ist fast 5 Monate alt.


    Oft machen wir etwas in Richtung spielen mit anderen Hunden, Ausflug in die Innenstadt, den Zoo, an die Talsperre (der einzige Ort hier, wo relativ viel los ist). Ansonsten: er bietet sich an fürs arbeiten. Mittlerweile auch in reizstarker Umgebung: er will etwas machen, will mitarbeiten, sonst sucht er sich seine Aufgaben selbst. Er bewacht, er zerlegt, er öffnet Schränke, holt Jacken von der Garderobe etc. Nach 10 Minuten Kopfarbeit ist er wieder ruhig und zufrieden. Abgesehen davon, dass man Hunde in dem Alter eh nicht nur übers körperliche auslasten sollte (und das tut er, wenn er sonst nix geboten bekommt), hängt es für mich auch stark von der Rasse ab. Es gibt Hunde, die lieben schnüffeln, oder solche, die lieben rennen oder beobachten oder die gezielte Arbeit. Meine Lucy (Berner-Mix) findet gestreichelt werden, fressen, buddeln und Zerrspiele toll. Grisu ist ein Aussie, da sieht das anders aus. Ich versuche ihn hauptsächlich über neue Erfahrungen auszulasten, aber ganz ohne Kopfarbeit geht es nicht. Und ich bin jedesmal baff, wie schnell er lernt und wieviel Spaß es ihm macht. Die meisten Kommandos sind ja auch Steigerungsfähig: erst in reizarmer Umgebung, dann mit immer mehr Ablenkung. Aber wenn ich mit ihm übe, ist ihm die Umgebung herzlich egal...


    Ich bin viel am überlegen, will ihn nicht überfordern und nicht unterfordern. Wie gesagt, Ausflüge sind noch am besten zur Auslastung und ich sehe den meisten Sinn drin. Aber es gibt Tage, da ist das nicht machbar und da mache ich lieber 10 Minuten Clickern als einen Tag lang mit unaustehlichem Junghund zu tun zu haben. Und da lernt er dann auch dementsprechend...

    Zitat

    ab wann sollte man den anfangen, dass der hund vollständig im zwinger ist, also unsere soll später mal nur tagsüber hinein wenn wir auf arbeit sind abends und nachts ist er im Haus.


    Bin offen über eure Meinungen und Erfahrungen


    du wirst hier nicht auf viel Zuspruch für diese Haltungsweise treffen...


    Das geläufigste Argument: dein Hund soll wachen? Das könnte er im Haus viel effektiver, vom Zwinger aus kann er dem Einbrecher ja nix und wenn du Pech hast, fängt er an wegen jeder Kleinigkeit zu bellen, so dass ihr mit der Zeit auch nicht mehr auf sein anschlagen reagiert, selbst wenn es denn mal gerechtfertigt ist... Und: ein Hund ist ein Rudeltier, bräuchte bestenfalls beim schlafen Rudelnähe.


    Ich denke, wenn der Hund damit klar kommt, er tagsüber bei euch ist und gut ausgelastet ist, ist es für den Hund im Zwinger nicht großartig was anderes, als im Flur, Wohnzimmer, wo auch immer außerhalb des Schlafzimmers zu schlafen.


    Einen Welpen würde ich aber eher noch nicht allzu lange alleine im Zwinger lassen. Mit 12 Wochen fängt man eher so langsam an, ihm das alleine bleiben beizubringen. Beim Züchter war er doch vermutlich auch nicht ganz alleine im Zwinger, oder? Ein Hund in dem Alter ist damit überfordert.


    Zur Stubenreinheit: man sagt so ab 4 Monaten etwa haben die Hunde ihre Blase soweit unter Kontrolle, vorher nicht. Hunde vermeiden es, in ihre "Höhle" zu pinkeln. Ist dein Hund oft im Zwinger, ist er dort zwar stubenrein, aber noch lange nicht im Haus. Ich würde mit der Zwingergewöhnung noch warten und ihn erstmal an das leben im Haus gewöhnen.

    Es passt vielleicht nur indirekt zum Thema: es wurde häufiger erwähnt, der Hund wüsste, dass der Mensch kein Hund ist, dem stimme ich zu. Nur interpretiert der Hund doch trotzdem Menschen verhalten aus Hundesicht. Als Beispiel: Kind umarmt Hund, Hund ertägt es bestenfalls, dabei meint Kind es nur positiv. Hund wird unterstellt, er tue etwas „aus Rache“. Mensch geht in freundlicher Absicht geradlinig auf Hund zu, streckt ihm die Hand entgegen (zum schnuppern), Hund ist irritiert. Wir schimpfen mit Hund, obwohl die Tat ein gutes Weilchen zurück liegt, Hund weiß schon, was er getan hat. Klar, da fühlen sich viele hier nicht angesprochen. Fakt ist aber, viele Menschen, die ja wesentlich besser im abstrakt denken und hinterfragen von Handlungen sein sollten als Hunde, übertragen menschliche Denkschemata und Vorgehensweisen auf Hunde. Also ist es meiner Meinung nach nicht auszuschließen, dass Hunde das genauso machen ;). Demnach würde es aber durchaus Sinn machen, hundische Kommunikationsformen im Umgang mit Hunden anzuwenden. Selbst wenn wir die nicht perfekt hinbekommen, besteht eine gute Chance, dass der Hund uns trotzdem besser versteht, als wenn wir es rein menschlich probieren.


    Ich selbst wende Schnauzgriff nicht an, da ich mir nicht zutraue, es richtig hinzubekommen, und man viel an Vertrauen damit zerstören kann (ich stimme dem Ausgangspost da völlig zu). Aber ich wette, es gibt Menschen, die schaffen das Timing etc. und vermitteln dem Hund damit eine klar verständliche Botschaft.


    Meine Hunde haben beispielsweise von Welpe an auf erstarren meines Körpers, vorwärts gerichtete Körperhaltung mit fixieren sehr gut reagiert. Es war eine deutliche Warnung, die sie instinktiv verstanden haben. Ganz ohne, dass ich ihnen auch nur Nahe kommen musste. Nein und ähnliches haben sie gelernt, aber letztlich ist es ja nur ein Ersatz, für das, was sie instinktiv verstehen.
    Zeige ich einem meiner Hunde die Zähne (plus oben beschriebenes), wissen sie, es ist absolut Feierabend. Mehr ist nicht nötig. Ganz ohne Konditionierung oder sonstiges. Dagegen knurre ich im Spiel mit und sie wissen, das ist Spiel.


    Genauso denke ich, Hunde denken auch in Rangordnungskategorien. Als Beispiel: Hund will aufs Sofa, Mensch lässt ihn nicht. Unter Hunden würde dies bedeuten, beide Hunde erheben Anspruch auf ein Privileg, aber ein Hund setzt sich durch. Oder denkt der Hund: ach, das ist ein Mensch, der denkt in anderen Kategorien, also nix mit Rangordnung… Wie gesagt, ich sehe, viele Menschen können das Menschsein und denken in Mensch-Kategorien nicht abschalten, wieso sollte der Hund das können?


    Im übrigen denke ich nicht, dass das Sofa etwas mit der Rangordnung zu tun haben muss (ich erwähne es, um darüber jetzt keine Diskussion anzufachen). Es geht rein um das durchsetzen von Privilegien. Schicke ich ihn runter, muss er das akzeptieren, umgekehrt ist nicht. Stört es mich nicht, wenn er drauf liegt, auch gut.

    Mal eine Umfrage zum Jagdtrieb


    Ich habe in meiner Umgebung schon häufiger gehört, das und das darf der Hund jagen, aber dies nicht. Wie ist das umsetzbar?


    Bei Lucy bin ich noch am überlegen, da sie gerade ihren Jagdtrieb entdeckt (sie ist fast 2 Jahre alt, ein Berner-Mix): Kaninchen und Eichhörnchen sind interessant (und darf sie nicht jagen!), Rehe interessieren sie kaum, Geflügel jagen fand sie als Junghund interessant, das habe ich damals mit ihr geübt, da reagiert sie garnicht mehr drauf. Mäuse jagt sie, ich erlaube es ihr auch. Meist bekommt sie diese nicht, sonst spuckt sie sie auf Kommando wieder aus. Ich erlaube es deshalb, weil es ein anderer Bewegungsablauf ist: horchen, Sprung, fertig. Kein hinterher jagen. Aber vielleicht sollte man es besser ganz lassen? Wir arbeiten mit einer Art Reizangel und mit dem Dummy, viel Jagdtrieb hat sie meiner Meinung nach auch nicht.


    Grisu zeigt bislang kaum Interesse an Wild, er ist ein Aussie, knapp 5 Monate alt. Unsere Kaninchen hütet er mehr (schneidet ihnen den Weg ab, läuft dabei einen Bogen, legt sich dann hin, behält sie im Auge; kein geradliniges draufzulaufen. Ist das Hüten? Ist vermutlich ein anderes Thema... Lucy erstarrt, läuft geradlinig drauf zu, Grisu verhält sich da völlig anders. Und Nein, ich lasse Grisu oder Lucy nicht die Kaninchen terrorisisieren, die Kaninchen stört Grisus Verhalten nicht und Lucy muss sich an gewisse Regeln halten...).
    Und trotdem, was wird toleriert an Jagdverhalten, was wird geboten, an Jagdersatz? Wie hat es sich ausgewirkt auf den Hund?

    Wenn ihr die Berge mögt, kann ich das Berner Oberland in der Schweiz sehr empfehlen (Wasserwendi vor allem). Im Sommer wird dort auch sehr viel für Kinder geboten: 2 Zwergen-Erlebnispfade, mit dem Roller von der Alm ins Tal runter, Gletscherschlucht (Aare-Schlucht z.B.), Freilichtmuseum... Im Reka-Zentrum (Familienurlaubsanlage) gibt es auch Spielplätze, Schwimmbad, Tischtennis etc. Allerdings sind in der Anlage selbst keine Hunde erlaubt. Ich war das erste mal als Kleinkind dort und mittlerweile bestimmt schon 10x. Hier sind Bilder vom Winterurlaub dort: https://www.dogforum.de/ftopic32676.html, im Sommer ist es für Kinder aber bestimmt schöner.


    Hundefreundlich ist es auf jeden Fall!