Beiträge von Lucy_Lou

    Ich hatte mit meiner Hündin in dem Alter das gleiche Problem. Stehenbleiben half bei uns auch garnicht. Ich habe gehört, Richtungswechsel kann helfen. Also, dass man unvermittelt Haken schlägt, so dass der Hund aufmerksamer an der Leine läuft.
    Ich habe es so gemacht, dass ich Lucy in winzigen Momenten des nicht-ziehens in den Himmel gelobt habe und sobald sie sich mal einigermaßen aufmerksam neben mir befand auch ein Leckerchen gegeben habe. So hat Lucy Lucy auch früher als gedacht (und geplant) Fuß-gehen gelernt. Wenn sie zog habe ich deutlich nein gesagt und bin stehen geblieben. Aber mehr geholfen hat das Loben wann immer sie nicht zog.
    Allerdings lief mein Hund in dem Alter nur selten an der Leine (eigentlich nur zum üben). Muss ein Hund länger an der Leine laufen (z.B. weil man in der Stadt wohnt), ist es bestimmt schwieriger, die Aufmerksamkeit des Hundes über längere Zeit zu halten. Gerade am Anfang des Spaziergangs, wenn der Hund voller Tatendrang ist. Wenn möglich, würde ich Leinen-Übungen also erstmal eher auf das Ende des Spaziergangs legen.

    Meine Hündin ist ein Berner-Mix und hatte in dem Alter etwa 40cm Schulterhöhe und mit einem halben Jahr 58cm. Mitlerweile ist sie 10 Monate alt und 65cm groß. Ihr Schwester war lange etwa gleich groß, ist aber zur Zeit gute 5cm kleiner. Bei deinem würde ich auf etwa 60cm Schulterhöhe tippen, +- 5cm.

    Mich würde auch interessieren, wie du sie körperlich und vor allem auch geistig auslastest. Ein Schäferhund braucht eine Aufgabe, bekommt er keine, sucht er sich eine (die dir nicht unbedingt gefallen muss).


    Ein Leckerchen sollte man dem Hund grundsätzlich nicht vor der Übung zeigen, sondern erst nach getaner Arbeit geben. Damit vermeidest du, dass der Hund nur hört, wenn du ein Leckerchen in der Hand hälst.

    Sitz: Macht der Hund sehr oft am Tag von selbst: setzt er sich, Kommando geben (möglichst zeitgleich) und super loben. Platz z.B.: sich hinhocken, Bein ausstrecken und Hund mit Leckerchen darunter her locken. Bein so niedrig halten, dass Hund sich automatisch legen muss. Oder wie Sitz. Mit Clickern geht es auch sehr gut! Ich empfehle die Seite spass-mit-hund.de, auch wenn du nicht clickern möchtest. Da stehen viele Anregungen, um dem Hund das mit-dir-zusammenarbeiten schmackhaft zu machen.

    Für mich klingt das, als hätte euer Hund euch mittels Jaulen voll im Griff (wie du selbst ja auch schon geschrieben hast). Es gibt keinen Grund für deinen Hund zu jaulen, also überhöre es komplett. Solange er in irgendeiner Form Bestätigung dafür findet (vor allem auch dadurch, dass ihr ihn dann in Ruhe/gewähren lasst), gibt es für den Hund nicht den geringsten Grund damit aufzuhören.

    Jedesmal wenn er zieht, umdrehen und wieder nach Hause gehen, kommentarlos.


    Oder den Weg zur Hundewiese als Übungsstrecke nutzen: mit (hungrigem) Hund los gehen und Tricks machen lassen, Fuß gehen, was auch immer. Als Belohnung braucht es ja noch nicht mal Leckerchen, sondern, dass ihr euch ein paar Meter weiter bewegt. Erst wenn er das Kommando ausführt, läufst du weiter.


    Beides mag aufwendig klingen, dürfte bei konsequenter Anwendung aber schnell Wirkung zeigen.

    In der Situation eventuell hingehen und Hund kommentarlos einsammeln, wenn er nach dem ersten rufen nicht gekommen ist.
    Oft wird ja geraten, einfach weggehen oder verstecken, Hund wird dann schon lernen auf den Besitzer mehr zu achten (in sicherem Gelände, versteht sich). Aber ich könnte mir vorstellen, dass das auf der Hundewiese schlecht umsetzbar ist. Bei vielen würde es in der Situation vermutlich ein Weilchen dauern, bis der Hund mitbekommt, dass Frauchen/Herrchen weg ist. Ich glaube nicht, dass dann noch eine Verknüpfung zum nicht-kommen nach rufen stattfinden kann. Oder schaut dein Hund generell sehr oft nach dir, auch im Spiel mit anderen Hunden? Dann könnte es verstecken vielleicht helfen. Ich kenne jemanden, der sagt "Tschüß", wenn Hund nicht kommt (am buddeln ist z.B.), woraufhin der Hund sofort angewetzt kommt, da Frauchen sonst alleine geht.

    Ich habe meinen Hund auch mit acht Wochen, also von Anfang an, frei laufen lassen. Wir wohnen recht ländlich, so dass wir vor allem im Wald/Feld/an der Talsperre unterwegs waren, also Autofrei. In der Fußgängerzone oder an Straßen war sie angeleint, aber da waren wir auch nur zur Gewöhnung. Lucy hat am Anfang (wie wohl die meisten Welpen) sehr aufgepasst, uns nicht aus den Augen zu verlieren. Wenn was potentiell interessanteres auftauchte, mussten wir halt versuchen, es zuerst zu entdecken und sie frühzeitig abzulenken.


    Lucy ist ein Berner-Sennen-Mix und eher selbstbewußt. Auf Komm hat sie mit acht Wochen natürlich nicht 100%ig gehört. Aber man selbst als Mensch ist ja auch aufmerksamer und mehr gefordert mit einem unangeleinten Welpen. Ich habe es Herausforderung gesehen, für meinen Hund möglichst immer das interessanteste zu sein (was vor allem als sie dann etwa 6 Wochen älter war nicht wirklich immer funktioniert hat). Ich denke, Mensch und Hund lernen so schneller aufeinander zu achten, Situationen einzuschätzen und aufeinander zu reagieren.