Ich kenne keinen Hund, bei dem Gehorsam eher nachteilig war.
Gut, konkretes Beispiel (keine Ahnung, ob das jetzt als passend empfunden wird). Lotta, Typ eher reizoffen, etwas unsicher allgemein, knapp 14 Monate alter Sheltie (vor einer Woche).
Situation: sie war mit auf der Caravan-Messe in Düsseldorf, hat sie toll gemacht! Hat angezeigt, wann sie lieber auf den Arm wollte (Sicherheit, nicht Gehorsam). Da war sie immer recht entspannt.
Wir saßen dann irgendwann draußen auf einer Bank, ein Mann saß eine Bank weiter, sprach mich an (also mehr die Hunde, wir hatten außer Lotta noch Peaches dabei, ebenfalls Sheltie, aber erwachsen und sehr relaxt und kontaktfreudig). Peaches hin und streichel mich hier noch und da bitte und nicht aufhören!
Mann streckte die Hand nach Lotta aus (die ihre Sheltie-Rassebeschreibung deutlich besser gelesen hat) und Lotta wich mit einem kurzen Beller zurück und stellte sich hinter Peaches. Der Mann widmete sich wieder Peaches, die sich dann genüsslich auf den Rücken drehte (ich dem Mann natürlich mitgeteilt, Lotta will das nicht, was er aber auch schon selbst verstanden hatte). Lotta beguckte sich das, ging wieder neben Peaches, legte sich und döste ein (ohne berührt zu werden).
So das meine ich. Hätte ich ihr in der Situation mit dem Mann gesagt: bleib liegen und halt den Mund, hätte es mit Sicherheit nichts besser gemacht. Oder hätte ich ein Fuß verlangt, statt sie situativ zu tragen.
(Und jetzt kann man mich dafür zerreißen, dass Lotta mit auf der Messe war, und natürlich war das viel Input, aber ihre Lernerfahrung insgesamt war sicher kleine schlechte. Sie hat Sicherheit bekommen und auch über Peaches Gelassenheit gelernt, so dramatisch ist das alles nicht.)