Hallo
da ich Tiere homöopathisch behandle, möchte ich hier auch Stellung nehmen.
Weil diesbezüglich oftmals viel "Quatsch" geschrieben wird, habe ich mich total darüber gefreut, hier ganz viele sinnvolle Gedanken zu lesen.
Zum Beispiel
- Die Gabe von falsch ausgesuchten homöopathischen Mitteln kann beeindruckende Nebenwirkungen haben. Da geht es nicht um die "berühmte" Erstverschlimmerung sondern um regelrechte Prüfsymptome
- Das Weitergeben von "Tipps" à la "meinem Hund hat's geholfen" erweist sich oftmals als kontraproduktiv. Homöopathie ist eine höchst individuelle Behandlungsmethode. Man muss nur mal kurz überlegen, wie sich ein ganz banaler Schnupfen beim Menschen äußern kann (mit/ohne Niesen, schlechter/besser im Freien/in warmen Räumen, Nase läuft/Nase verstoppft, unterschiedliche Beschaffenheiten der Absonderungen, schlechter/besser morgens oder abends...etc, etc). Da wird schnell klar, dass es nicht EIN Mittel gegen Schnupfen geben kann. Das Mittel, das beim Nachbarn geholfen hat, wird nicht zwangsläufig bei mir Wirkung zeigen.
- Es gibt tatsächlich Mittel, die sich bei bestimmten Beschwerden bewährt haben. Aber Durchfall ist nicht gleich Durchfall (so wie beim o.g. erwähnten Schnupfen), weshalb es einige unterschiedliche Mittel gibt, die bei Durchfall eingesetzt werden können. Ich sage nicht, dass Laien nichts verabreichen sollten, sie müssten aber in der Lage sein, diese Mittel sehr genau zu differenzieren,um das eine auszusuchen, das auf die besondere Symptomatik des Patienten passt. Ich gebe meinen Patientenhaltern oft eine Liste mit "Notfallmitteln", wir machen kleine "Fortbildungen", in denen sie die Mittel näher kennen lernen, so dass sie dann auch im Notfall auch ohne Therapeuten ihre Tiere behandeln können (oder die Behandlung richtig beginnen können).
- Prophylaxe: da homöopathische Mittel grundsätzlich auf der Basis der vorhanden Symptomatik verschrieben werden, ist es klar, dass sie nicht prophylaktisch eingesetzt werden können. Keine Symptome = kein Mittel!
Tierhomöopathie ist ein äußerst spannendes Feld. Es ist ermutigend zu sehen, dass immer mehr Menschen dieser Therapieform vertrauen und sie als solche auch anerkennen.