Beiträge von Pebbles2010

    Wir hatten zwei große Treckingrucksäcke mit Kleidung und Hundefutter dabei, jeder Erwachsener einer. Unsere Tochter hatte ihren Schulranzen dabei in den alle ihre wichtigen Kuscheltiere gestopft waren. Die Kuscheltiere hätten nicht sein müssen, ganz klar, aber ich wollte meinem verängstigen Kind auch nicht erklären, dass Dinochen und Lulu und ein paar andere daheim bleiben müssen. Die Freiwilligen der Wasserrettung waren da recht entspannt, das lag aber wahrscheinlich auch daran, dass wir wussten, dass wir gehen wollen, für jeden EIN Gepäckstück dabeihatten, welches schon gepackt war und bereit stand und dann für jeden Erwachsenen noch eine kleinere Persönlichkeit zum darum kümmern. Zudem wurde bei uns eine Fläche und kein Tal oder ähnliches überschwemmt, das hat die Schlauchbootfahrt sehr sicher gemacht, weil es eben wenig Strömung gab. Bei uns bestand für Anwohner auch keine akute Gefahr, eben weil es eine Fläche ist, das war abzusehen.


    Als wir unser Haus gestern verlassen haben, hatte das Wasser das EG noch nicht erreicht (alle Häuser in unserer Straße sind so gebaut, dass der Keller das EG einen halben Stock über Bodenniveau anhebt). Wir haben die Pegel dann noch verfolgt und können es noch nicht genau sagen, aber es bestehen Chancen, dass dem EG nichts mehr passiert ist. Wenn die Pegelangaben so stimmen, hatten wir noch 10 cm. (Und ich möchte jetzt als erste schreiben, was gaaaaanz viele denken und sich nicht schreiben trauen, weil es beträchtlicher Galgenhumor ist: „Es kommt halt doch auf die Größe an!“ Jetzt kann mein übermüdetes Hirn zufrieden kichern und wird sich erst dafür schämen, wenn es in ca 100 Jahren genug Schlaf nachgeholt hat.)


    Unglaubliches leistet hier übrigens die Freiwillige Feuerwehr. Unser momentanes Obdach ist beim Kommandanten der FFW, weil sein Kind und unser Kind beste Freunde sind. Er war heute Nacht um 1.00 zu Hause und ist um 5.00 wieder zur Feuerwehr gefahren. Alle von denen haben bis in die Nacht geackert, das ist absolut bewundernswert! Die Mitglieder der Wasserwacht haben ihren Tag gestern in elendig kaltem, dreckigen Wasser verbracht und waren alle einfach nur toll!

    Was in der Notunterkunft gewesen wäre, weiß ich nicht, weil wir bei Freunden untergekommen sind, aber Pebbles wurde vollkommen selbstverständlich vorhin mitevakuiert. Die haben gerufen, wer alles bei uns mitkommt, wir antworteten „2 Erwachsene, 1 Kind, 1Hund!“ und die Antwort darauf war „kein Problem!“


    Als New Orleans damals wegen Hurrikan Katrina so unter Wasser stand, waren wohl die Todeszahlen auch deswegen so hoch, weil sich die Anwohner ohne Haustiere nicht evakuieren lassen wollten. Seitdem sind sie in USA in Notunterkünften erlaubt.

    Die Pulihündin meiner Kindheit ist im jugendlichen Leichtsinn voller Begeisterung in den Bodensee gelaufen und ist immer weiter gelaufen, auch als der Kopf schon unter Wasser war. Meine Mutter ist dann, ich glaube es war März oder so, hinterher und hat sie rausgeholt.


    Pulis können wohl oft nicht besonders gut schwimmen, weil das Fell so schwer wird, wenn sich die Zotteln mit Wasser vollsaugen.

    Was mich gerade am meisten nervt ist diese völlige Ignoranz, wenn ich ihm etwas sage. Und dann beschwert er sich, dass ich ihn anmotze, weil er auf 2x freundliches Auffordern, seine Schuhe anzuziehen absolut nicht reagiert :roll:

    Ich werde dann leider auch schnell laut (und so sehr ich meine Mama liebe und wir immer ein großartiges Verhältnis zueinander haben - das habe ich eindeutig von ihr) und hinterher ärgere ich mich, dass ich nicht mehr Geduld aufbringe.

    Diesen Teil kann ich absolut unterschreiben (nur, dass ich deine Mama höchstwahrscheinlich noch nicht mal kenne).


    Diese Trotz-Autonomie-Schwierig-Phasen kamen und gingen bei uns immer in Wellen. Richtig schlimm, war der Kindergartenstart, da hatte ich sogar meine Schwester angerufen und gefragt, ob sie meine Tochter eine Nacht nehmen würde, weil ich 24 h bräuchte, in denen hier keiner rummosert, einen Wutanfall bekommt oder, so als letztes Ressource, wenn ich immer noch geduldig war, den Hund ärgert.


    Bei uns wurde das dann tatsächlich besser, als sie wirklich autonomer wurde, allein zu Freunden, ohne dass Mama beim anderen Elternteil Kaffee trinkt, kurz zu Hause bleiben, wenn der Hund raus genommen wird und solche Dinge. Aber der Weg dahin war lang, wirklich lang.

    In dem Haus, das wir gemietet hatten, während ich schwanger war, war vom Vor-vormieter Bambus gepflanzt worden und unsere Vormieterin hat den einfach machen lassen. Als sie auszog, war die Hälfte des 60qm Garten voller Bambus, der von der Höhe her das erste Geschoss überragte und vom Balkon im ersten OG liebevoll zu streicheln war. Der Vermieter musste, nachdem sich die Nachbarn links und rechts beschwert hatten, den Boden austauschen um den Bambus loszuwerden. Seine Aussage an uns war: „Familie Pebbles, es ist mir egal, was sie mit dem Garten machen, solange der Bambus nicht wiederkehrt!!!“

    Da ich ja schwanger war, hab ich keine Löcher gebuddelt, um Bambusausläufer zu entfernen, sondern musste immer zu meinem Mann rennen, ihm Bescheid sagen und hab ihm dann dabei zugeschaut, wie er im Laufe der Zeit ca. ein Drittel des Gartens nochmal umgrub, während ich säuselte: „Schatz, da ist noch einer!“


    Insofern Juliaundbalou , ich wünsche euch beim Bambusentfernen viel Erfolg, Herr Pebbles leidet aus der Ferne mit euch!