Der Hundeführer-Knigge beinhaltet Anstandsformen und Sicherheitshinweise, die man als Hundeführer gegenüber der Umwelt beachten sollte.
Wie jeder Knigge kann er nicht vollständig sein und es ist schwer, bis fast unmöglich, ihn immer einhalten zu können.
Der Wunsch dahinter wäre, dass man als Hundeführer möglichst rücksichtsvoll und anständig mit seinem Hund auftritt, so dass man die Umwelt so wenig wie möglich belästigt oder gar gefährdet. Für diese Ideale wurde der Knigge geschrieben.
Dieser Knigge sollte in erster Linie eine Gedankensammlung und eine Hilfe für Hundeführer darstellen, es ist nicht Sinn und Zweck, ihn als Grundlage für Angriffe auf andere Hundeführer zu missbrauchen.
-Grundsätzlich ist es zu vermeiden, dass Menschen Hundebisse erleiden, gegebenenfalls ist das Anlegen eines Maulkorbes absolut sinnvoll.
Dies ist im Besonderen in beengten Verhältnissen, wie im Zug oder bei Menschenansammlungen, wie sie in Fussgängerzonen immer wieder geschehen, zu beachten.
Eine Leine oder eine Tasche (bei kleinen Hunden), kann in solchen Situationen kein ausreichender Schutz für die Umwelt sein.
Dies gilt für Hunde jeder Rasse, Herkunft oder Grösse. Hundebisse haben eine hohe Infektionsgefahr und sollten deshalb nie unterschätzt werden.
-Besondere Rücksicht auf Kinder.
Kinder benötigen, wie Hunde auch, Bewegungsfreiraum.
Da es gefährlich sein kann, Hunde und Kinder ohne Kontrolle zusammen zu lassen, sind wir als Hundeführer zu besonderer Rücksicht verpflichtet.
Auch dass Kinder Angst vor Hunden haben können, sollte man berücksichtigen.
-Kinder und Hunde nicht unbeaufsichtigt zusammen lassen.
Kinder können nicht die Verantwortung über Hunde übernehmen, erst recht nicht, sie alleine spazieren führen.
Aggressionen unter Hunden, Verkehrsunfälle und anderes können für ein Kind traumatische Erlebnisse sein.
Zwischen Hund und Kind kann es immer wieder zu Missverständnissen kommen, die zu Beissvorfällen führen können.
Jede Person, die einen Hund an der Leine führen will, sollte geistig und körperlich in der Lage sein, die Verantwortung zu übernehmen.
-Auf Hundephobiker sollte man speziell achten und Rücksicht nehmen.
Die Angst vor Hunden kann absolut irrational sein und das Überwinden der Angst kann nicht von uns Hundeführern erzwungen werden.
-Wenn man den Hund frei laufen lässt, hat man immer Rücksicht auf die Umwelt zu nehmen.
Spaziergänger, Jogger, Nordic-Walker und Fahrradfahrer haben auch ein Anrecht auf das Benützen von Wald und Grünflächen.
Die Freiheit unseres Hundes darf deshalb nicht die Freiheit von anderen einschränken, gegebenenfalls ist der Hund abzurufen und anzuleinen.
Der Ausruf "er tut nichts" oder ähnlich, ist keine Entschuldigung und wird auch normalerweise nicht als hilfreich empfunden.
-Der Kot der Hunde einsammeln und ordentlich entsorgen.
Auf privaten Grundstücken eigentlich fast immer, auf Öffentlichen auch, es sein denn, der Kot stört niemanden und er kann in Frieden zu Humus werden.
Auf Feldern und Wiesen sollte er auch eingesammelt werden, wenn diese bewirtschaftet werden.
Hundekot ist für Kühe nicht ungefährlich und hat in unserem Brot auch nichts zu suchen.
-Nur wirklich abrufbare Hunde von der Leine lassen.
Nicht abrufbare Hunde gefährden sich und die Umwelt im hohen Maße, man denke dabei nur an Verkehr, andere Hunde, Kinder etc.
Hunde die noch nicht wirklich abrufbar sind, kann es in gesicherten Umgebungen beigebracht werden.
Dabei ist die Sicherung dem Verhalten des Hundes anzupassen, z.B. Haag, Mauer, Gewässer, Hecke etc.
-Wenn man einem angeleinten Hund begegnet, sollte man seinen Hund zu sich rufen und unter Kontrolle bringen, gegebenenfalls auch anleinen.
Es gibt verschiedene Gründe, weshalb ein Hund angeleint sein kann, er kann krank sein, er kann unverträglich sein, er kann läufig sein. Aus diesen Gründen sollte man seinen Hund zu sich nehmen und frühestens nach einer Absprache mit dem anderen Hundeführer Kontakt zwischen den Hunden zulassen.
-Nur wirklich verträgliche Hunde von der Leine lassen.
Um die Gefährdung anderer Hunde zu minimieren kann man gegebenfalls den eigenen Hund auch mit einem Maulkorb sichern.
-Blindenführerhunde und Behindertenhilfshunde bei der Arbeit sind überhaupt nicht zu belästigen, weder vom Hundeführer noch vom Hund.
Hingegen haben die meisten Behinderten nichts gegen ein Gespräch mit anderen Hundeführern einzuwenden.
Tatsächlich werden diese Hunde auch von Behinderten sehr geschätzt, weil sie ihnen vermehrt soziale Kontakte geben.
Ausserdem sind Behinderte auch wie wir "normale" Hundeführer, stolz auf ihre Hunde und lieben sie, darum sind sie genau so gut ansprechbar wie "normale" Hundeführer.
-Hundebegegnungen mit Hunden unter Kommando, beim Training oder bei der Arbeit, sollten vermieden werden.
Die Ausbildung von Hunden ist aufwendig und ungewollte Ablenkung kann die Ausbildung sehr erschweren.
Es ist auch eine Sache des Anstands, einen Hund nicht zu belästigen, wenn er nicht frei reagieren kann.
-Fremde Hunde sind mit Respekt zu behandeln, nicht ungefragt Leckerli verteilen oder den Hund anfassen.
Viele Hunde haben Futtermittelallergien, andere betteln jeden Fremden an. Es ist rücksichtsvoll auch an solche Hunde und ihre Besitzer zu denken.
Nicht jeder Hund wird gerne von Fremden angefasst und auch nicht jeder Hundeführer hat es gerne, wenn sein Hund angefasst wird. Auch hier ist anständiges Verhalten gefragt.
-Bei Begegnungen mit Pferden, den Hund unter Kontrolle bringen, gegebenenfalls auch anleinen.
Pferde sind Fluchttiere, ein Hund kann ein Pferd zum Ausbrechen bringen und damit die Umwelt gefährden.
-Das Jagdverhalten der Hunde ist zu kontrollieren und gegebenenfalls einzuschränken.
Dies gilt unbedingt während des Frühlings und des Sommers, zu diesen Jahreszeiten vermehren sich die Wildtiere und es gibt deshalb viele Jungtiere und Gelege (Bodenbrüter).
Aber auch zu den anderen Jahreszeiten kann ein wildernder oder jagender Hund eine ernsthafte Bedrohung für den Bestand von Wildtieren sein, deshalb ist Vorsicht Pflicht für jeden Naturfreund und Hundeführer.
Auch Katzen und andere Haustiere sollten von unseren Hunden weder gejagt noch erlegt werden.
-Auch wenn ein Hund an der Leine ist, hat ein Hundeführer seinen Hund so zu führen, dass er die Umwelt möglichst wenig belästigt.
Die Leine entbindet nicht der Rücksichtnahme.
-Es ist uns Menschen möglich, die gefährlichsten Tiere zu halten, dafür braucht es die geeigneten Sicherheitsmassnahmen.
Unsere Hunde sind mindestens mit den Wölfen verwandt, ohne Waffen und Gerätschaften würde uns Menschen nur noch die Flucht retten können, wenn Wölfe ernsthaft angreifen würden.
Es ist nie die Verantwortung des Hundes, die Mitmenschen oder die Umwelt nicht zu gefährden, dies ist immer Sache von den Menschen, die die Verantwortung haben.
Der Hundeführerknigge
Als Hundeführer muss man immer die geeigneten Massnahmen ergreifen, um die Umwelt nicht unnötig zu gefährden.
Es gibt Hilfsmittel wie Leine, Maulkorb und Halti und bei Problemen ist man geradezu verpflichtet, sich fähige Hilfe zu suchen.
-Toleranz für die Fehler anderer sollte eine Selbstverständlichkeit sein.
Als Menschen sind wir nicht unfehlbar und wenn tatsächlich etwas passiert, können Schuldzuweisungen jegliches sinnvolle Handeln erschweren.
Nur mit einer gewissen Toleranz können wir Hunde überhaupt halten und deshalb gibt es auch eine unausgesprochene Verpflichtung gegenüber anderen Hunden, Hundeführern, Menschen und Tieren auch Toleranz zu haben.
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