Beiträge von Laursen

    hej nochmals,


    mal kurz zurück zu der Begrüssung.
    Normalerweise ist es so, dass die Leute wollen, dass ein Hund nicht hochspringt, weil er die Kleider dreckig machen kann.
    Bei mir ist es umgekehrt.
    Ich bin Landschaftsgärtner und als solcher bin ich manchmal ganz schön dreckig, wenn ich im Regen mit Erde gearbeitet habe oder voller Staub, wenn ich Fliesen mit dem Winkelschleifer geschnitten habe.
    Dann arbeite ich auch mit Dünger, Herbizid, Fungizid und Insektizid, nichts was mein Hund lecken sollte.
    Ausserdem gehören zu meinen Hosen Rosenschere, Säge, Doppelmeter, Messer, Bleistift und vieles andere, kommt auf die Arbeit an.
    Auch wenn ich zugebe, dass es anstrengend sein kann, wenn ein Hund an mir hochspringen würde, nachdem ich einen ganzen Tag hart gearbeitet habe, so geht es mir doch sehr viel mehr darum, dass dies für ihn gefährlich ist.


    Dies mal zur natürlichen Haltung.


    Liebe Grüsse aus Dänemark

    hej,


    vielleicht liege ich falsch und fühle mich nur missverstanden, wenn dies der Fall ist, bitte ich einfach zu überlesen.


    Ich schildere mal, wie ich das mit meinem Hund mache und wie ich das erreicht habe.
    Mein Hund Bingo schläft meistens, wenn ich weg bin.
    Deshalb geschieht es auch immer wieder, dass ich relativ schnell im Haus bin, von ihm aus gesehen.
    Dann kommt dann ein verschlafener Hund um die Ecke, der vielleicht noch einen kleinen Hüpfer macht, um zu zeigen, dass er sich freut.
    Das freut mich dann, denn so ein Verhalten hätte ich immer gerne.
    Deshalb gehe ich sofort zu ihm runter und begrüsse ihn warm.


    Bei andere Gelegenheit kann es dazu kommen, dass ich mit dem Hausschlüssel zu kämpfen habe, dies ist typisch der Fall, wenn ich Taschen in der Hand habe oder wenn Regenkleidung verhindert, dass ich gut zum Schlüssel kann.
    Wenn ich dann nach ächzen und fluchen endlich die Türe offen habe, steht mein Hund schon lange da und macht einen regelrechten Freudentanz.
    Deshalb werde ich nicht böse oder unfreundlich aber ich beschäftige mich nach einer kurzen Begrüssung, ohne herunter gehen, mit den Taschen oder den Regenkleidern bis ich ihn begrüsse.
    Dabei bestehe ich darauf, dass ich mich ungehindert bewegen kann, dies mache ich auch nicht böse aber wenn er mir zum Beispiel im Weg herumhüpft, dann tu ich so, als würde ich in ihn hineinlaufen.
    Habe ich keinen Platz für die Taschen, berühre ich ihn mit ihnen.
    Ich mache alles, um zu vermeiden, dass er etwas als Schlag oder Tritt auffassen könnte, bestehe aber mit drängeln und notfalls schubsen auf meine Bewegungsfreiheit.
    Bingo reagiert meistens auf so eine Situation, indem er ein Spielzeug sucht, dass er mir dann bringt.
    Wenn er mir dabei die ganze Zeit die Bewegungsfreiheit lässt, kann es manchmal druchaus sein, dass ich dann sogar kurz mit ihm spiele und ihn dann begrüsse, wenn er es möchte.


    Mit diesem Vorgehen habe ich erreicht, dass Bingo normalerweise schläft und dass ich mich frei Bewegen kann, wenn dies nötig ist.
    Die Idee mit dem warm Begrüssen von einem Hund beruht auf die grosse Lernfähigkeit von Hunden.
    Ich weiss nicht, ob er so weit planen kann, dass er sich tatsächlich überlegt, "wenn ich schlafe gibt es eine tolle Begrüssung" aber es spielt auch keine Rolle, denn zuerst wird er dies mehr oder weniger gut vorspielen, wenn er sich das nicht überlegen kann, was dann aber dazu führt, dass er nicht mit einem wachen Auge daliegt und versucht aufzupassen, wann ich wieder komme, damit ich "gebührlich" begrüsst werden kann.
    Den dies ist eine Gefahr, wenn man ganz aufgeregtes Begrüssen noch fördert, ein Hund kann dies als nötig und gewünscht ansehen und wird sich deshalb nicht mehr ganz entspannen, um seinen Einsatz nicht zu verpassen.


    Liebe Grüsse aus dem Norden

    hej,


    mich stören vor allem immer wieder diese Etiketten, die scheinbar alles so einfach machen.
    Die Hunde wollen uns kontrollieren; wie dumm soll denn ein Hund sein, dass er nicht merkt, dass fast alles in seinem Leben von uns abhängt.
    Dabei haben wir ihnen dieses Wissen zum Teil gewollt und zum Teil ungewollt sogar angezüchtet.
    Ein Beispiel für das ungewollte anzüchten.
    Vor ca.70 Jahren waren die Umstände für die Hunde in Deutschland sehr schlimm, der Krieg und die Nachkriegszeit bedeuteten Nahrungsmittelknappheit, sowohl für uns Menschen wie auch für die Hunde.
    Ratet mal, welche Hunde überlebt haben.
    Es ist doch wirklich so, wenn jemand den Wunsch hätte, einen Hund verhungern zu lassen, dann müsste man ihm empfehlen, nicht mehr auf seinen Hund zu achten, denn die schaffen es sonst immer wieder, das wir das Essen mit ihnen teilen, wenn es anderst nicht geht.


    Natürlich bedeutet diese Abhängigkeit in erster Linie, dass Hunde uns auch gefallen wollen.
    Deshalb kann man einem Hund auch beibringen, dass er uns gar nicht mehr beachtet, wenn wir nach hause kommen, denn das Ziel seiner Freudentänze ist doch Beachtung.
    Der Sinn davon erschliesst sich mir aber nicht ganz, denn dass mein Hund mich beachtet, trainiere ich sonst immer.
    Was aber Sinn machen kann, ist, dass der Hund nicht übertreibt mit der Freude.
    Dies alleine bedeutet schliesslich für ihn ja Stress und es kann Auswirkungen auf das Alleine-sein bei ihm haben.
    Ausserdem macht es Sinn, dass man die Taschen abstellen und die Jacke ausziehen kann, ohne dass man unter Druck gesetzt wird.
    Dies erreicht man ganz einfach damit, dass man erwünschtes Verhalten stärker beachtet und unerwünschtes Verhalten sehr viel weniger beachtet und vor allem nicht bestärkt, durch positives Beachten.
    Hunde beobachten uns so gut, dass es tatsächlich genügt, etwas genervt und kurz angebunden zu sein, wenn der Hund überdreht und schon versucht er sich zu beherrschen, vor allem, wenn wir auf das richtige Verhalten positiv eingehen.
    Mehr Gewalt, Strafe oder Ignoranz ist eigentlich nie nötig, es sei denn, man hat ein echtes Verhaltensproblem aber dass sollte man dann auch ganz anderst angehen, zum Beispiel wäre der Grund für das Verhaltensproblem wirklich wichtig.


    Genau so wie es man das Problem mit dem Verhalten lösen kann, wenn es um den Freundentanz geht, genau so kann man mit dem meisten Umgehen, dass man gerne Kontrollverhalten nennt.
    Vor allem wenn man sich einmal bewusst macht, dass es für den Hund immer eine Belohnung sein wird, wenn wir auf seine Bedürfnisse eingehen.
    So ist es fast eine Belohnung, einen Hund schlafen zu lassen, wenn er sich dazu entschieden hat.


    Immer wieder höre ich den Spruch, dass Leckerli den Lohn für ein erwünschtes Verhalten sein sollen.
    Wenn ich mich in einen Hund hineinversetze, wird die Währung Aufmerksamkeit aber immer härter sein, wie die Währung Leckerli, was nun aber nicht heissen soll, dass man nicht auch eine schwächere Währung benutzen kann, vor allem um erwünschtes Verhalten beizubringen.


    Liebe Grüsse aus dem Norden

    hej,


    auch ich würde sagen, dass man unbedingt mehr Rücksicht auf den Hund nehmen sollte.


    Zuerst einmal ist es ja wirklich gut, wenn ein Hund knurrt, er hat ja keine andere Möglichkeit, grenzen aufzuzeigen und wenn wir ihm das Knurren verbieten, kann er eigentlich nur noch schnappen oder beissen, wenn es ihm zu viel wird.
    Damit will ich aber nicht dazu auffordern, dass man das Knurren nicht ernst nimmt als Drohung, jedes Mal wenn ein Hund knurrt, meldet er, dass er an seine Grenzen gekommen ist und dann muss man reagieren.
    Entweder indem man ihm den Grund für das Knurren nimmt, in diesem Beispiel Kind und Hund trennt oder indem man den Hund beibringt, dass es keinen Grund gibt, knurren zu müssen.
    Ich hoffe es ist jedem klar, dass man ein dreijähriges Kind überfordert, wenn man von ihm verlangt, dass es einem Hund keinen Grund zum Knurren gibt, so jungen Kindern fehlt dazu einfach die Erfahrung und das Verständnis.
    Auf der anderen Seite ist es auch so, dass Hunde selber reagieren müssen, wenn man sie mit etwas alleine lässt.
    Dies ist noch kritischer bei Kindern, wie es sonst der Fall ist, den bei den caniden ist es üblich, dass die Erwachsenen bei der Erziehung mithelfen, auch wenn sie nicht direkt Eltern dafür sein müssen.
    Es wäre nett, wenn niemand mit dem Argument kommt, dass ein Hund unter einem Kind in der Rangordnung zu sein hat, den das würde ja unterstellen, dass ein Hund Kinder nicht als Kinder erkennen kann, es sollte aber nie die Aufgabe eines Hundes sein, Kinder erziehen zu müssen, denn das überfordert sowohl Kind wie auch Hund.
    Deshalb bin ich der Meinung, dass man Kinder und Hunde nur unter Aufsicht zusammen lassen soll, so kann man immer eingreifen und beiden Parteien helfen, indem man die Verantwortung übernimmt, die man eigentlich auch immer hat und das sogar vom Gesetzgeber aus gesehen.
    Hunde kann man an Kinder gewöhnen und das macht auch Sinn und Kinder kann man mit klaren Regeln helfen, damit sie einen Hund nicht zu sehr bedrängen.
    Eine gute Sammlung, Kindgerecht geschrieben und bebildert findest Du unter "Tapsi komm ..."
    Beim nachfolgenden Link kannst Du dieses Heftchen als pdf downloaden und ausdrucken:
    http://www.cat4dogs.de/unfallverhuetung.html


    Liebe Grüsse aus dem Norden

    hej,


    ein typischer Fehler, bei den anderen Tricks muss man meist nicht darauf achten, dass ein Hund nur auf Aufforderung diese präsentieren soll :smile:


    Zuerst einmal kannst Du die Situation gut ausnützen, um Deinen Hund das Kommando "Still" oder "Ruhig" beizubringen.
    Das geht so einfach, dass man nach der Beschreibung sich fragt, wieso man selbst nicht darauf gekommen ist


    Nimm Dir ein paar Leckerli, die Dein Hund wirklich gerne mag, diese sollte der Hund nicht sehen.
    Während Dein Hund bellt, holst Du ein Leckerli hervor, notfalls präsentierst Du es ihm sogar.
    Automatisch wird Dein Hund aufhören zu bellen.
    Dann gibst Du das gewünschte Kommando und tust so, als würde er gerade das richtige machen, weil Du es gesagt hast.
    Seht bald verknüpft Dein Hund das Kommando mit dem Leckerli.
    Dann geht es nur noch darum, mit der Zeitabfolge zu arbeiten.
    Dafür werden die Zeiten zwischen Leckerli zeigen und Kommando sehr schnell viel kürzer.
    Dann beginnst Du nach dem Leckerli zu greifen, und gibst das Kommando.
    Dann kommst Du automatisch dahin, dass Du nicht einmal nach den Leckerli greifen musst, der Hund ist schon auf das Kommando hin still.
    Auch hier verlangst Du mehr Geduld von Deinem Hund, er soll zuerst still warten, bis er das Leckerli bekommt.
    Am Schluss variabel Belohnen, mit verschiedenen Belohnungen und verschieden stark, dann festigt sich das Verständnis und die Reaktion vom Hund.


    Du solltest aber unbedingt darauf achten, dass Du Deinem Hund auch die Möglichkeit gibst, auf eine Art Aufmerksamkeit einzufordern, die für Dich akzeptabel oder sogar gut ist.
    Geht ganz einfach, gibt Deinem Hund bevorzugt dann Aufmerksamkeit, wenn er sich so verhält, wie Du es willst.


    Achte auch darauf, dass Ihr nicht nur aufgeregte, aktive Sachen macht, auch Ruhe will gelernt sein und auch daran sollten wir arbeiten.


    Liebe Grüsse aus dem Norden

    hej,


    irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Disskusion über Aggression gerade seltsam wird.
    Wut und Aggression sind doch nicht das Gleiche.


    Natürlich redet man von Beuteaggression, den der Jäger versucht die Beute schliesslich zu töten um sie dann fressen zu können, so etwas kann man doch nur aggressives Verhalten nennen.


    Trotzdem ist es natürlich etwas ganz anderes, wenn aggressives Verhalten im sozialen Zusammenhang gezeigt wird.
    Schliesslich hat es da eine ganz andere Funktion.
    Artgenossen sind immer die grössten Konkurrenten um irgendwelche Ressourcen, ganz einfach weil deren ihren Fähigkeiten fast gleich sind.
    Da es sich aber bei einem Hund um ein sozial lebendes Tier handelt, sind diese Aggressionen sehr stark kontrolliert, sonst wäre ein Zusammenleben schlicht unmöglich.
    Dies ist auch der Grund, weshalb es so wichtig ist, dass soziale Tiere Drohen können, damit zeigen sie ihre Bereitschaft zu aggressiven Verhalten an, ohne deswegen einander schaden zu müssen.
    Dann gibt es noch einen anderen wichtigen Unterschied zwischen "normaler" und "sozialer" Aggression.
    Wut dient als Motivation sich durchzusetzen und ist ein Gegenspieler der Angst, verletzt zu werden.
    Ein Tier, das wütend wird und dies auch anzeigt, hat einen grossen Vorteil in einem sozialen Umfeld gegenüber anderen, die nicht wütend werden.
    Die, die nicht wütend werden, werden sich aus Angst verletzt zu werden, immer von einem wütenden und aggressiven Artgenossen zurückziehen, was dem Wütenden Zugang zu Ressourcen gibt, die er sonst so nicht unbedingt überkommen müsste.
    Trotzdem ist diese Wut ein grosses Problem im sozialen Zusammenhang, den wenn sie zu sehr vorherrscht, dann verunmöglicht sie es einer Gruppe, zusammen zu leben, weil es zu unnötigen Verletzungen kommt, was allen Schadet.
    Deshalb ist das Drohen im sozialen Zusammenhang so wichtig, Drohen zeigt an, dass ein Individuum bereit ist aggressiv wütend zu reagieren und gibt den Sozialpartnern die Möglichkeit, auf diese Warnung zu reagieren, so dass sehr oft umgangen werden kann, dass es zu Verletzungen kommen muss.


    Interessant finde ich, dass Wölfe scheinbar Aggression- und Drohverhalten benutzen, um Beute sinnvoll aufzuteilen.
    Wenn ein Wolf hungrig ist, ist er aggressiver und ist auch bereit, seinen Anteil zu verteidigen, hat er sich aber etwas satt gefressen, wird er weniger aggressiv, was denen die noch hungrig sind die Möglichkeit gibt, dann mehr zu fressen oder überhaupt zum Fressen zu kommen.
    Das ganze macht unbedingt Sinn, wenn man daran denkt, dass ein Rudel immer als ganzes funktionsfähig sein sollte.
    Es macht keinen Sinn, wenn nur einzelne Individuen satt werden und die Anderen dabei verhungern, der Tod verunmöglicht schliesslich jedes soziale Zusammenarbeiten.
    Deshalb muss immer eine Lösung gefunden werden, wie man Beute sinnvoll aufteilen kann, so dass alle Mitglieder das bekommen, was sie benötigen und zwischen erwachsenen Mitgliedern macht das Modell von Hunger macht Aggressiv wirklich viel Sinn, schliesslich gibt es sonst keine Möglichkeit zu messen, wer wirklich noch zu fressen braucht.


    Ganz anderst ist es aber, wenn es um das Erjagen von Beute geht.
    Wut ist in diesem Zusammenhang ein Problem, schliesslich will ein Jäger Beute machen, ohne dass er dabei verletzt wird, er soll zwar aggressiv sein aber die Angst vor Verletzungen muss immer noch das Verhalten beeinflussen.
    Deshalb ist es nur gefährlich für einen Jäger, wenn er die Kontrolle zu sehr verliert, weil er wütend ist.
    Drohen macht überhaupt keinen Sinn, wenn ein Jäger Beute machen will, jagen ist doch alles andere als eine soziale Aktion, aus Sicht der Beute, weshalb sollte dann ein Jäger mit der Beute noch kommunizieren wollen und die Beute dabei noch aufmerksam darauf machen, dass der Jäger gleich aggressiv Handeln wird?
    Da kann man gleich die ganze Energie sparen, die man für Kommunikation sonst aufwenden würde.


    Dies nur mal so am Rande


    mfg

    hej,


    ich gebe kay unbedingt recht, auch wenn ich zufügen möchte, dass es Sinn macht, zuerst gemeinsam ein Stückchen an der Leine zu laufen, bevor man die Hunde ableint, am besten indem die HH zwischen den Hunden laufen, so dass gar kein direkter Kontakt möglich ist.
    Dies ermöglicht den Hunden zuerst einmal den anderen Hund zu beobachten und sich zu entspannen, schliesslich sind Hunde Rudeltiere und Begegnungen mit unbekannten Hunden bedeuten zuerst einmal Stress für sie, egal ob sie freundlich oder unfreundlich auf Fremde reagieren.
    Diese Spannung kann man aber gut etwas abschwächen, indem man zuerst gesichert miteinander läuft, dann fassen die Hunde auch vertrauen zueinander und verhalten sich viel sozialer, als wenn man sie von einer Sekunde auf die Andere Hunden aussetzt, die sie nicht oder nur schlecht kennen.


    Liebe Grüsse aus dem Norden

    hej,


    lieber spät antworten, wie nie.


    Eigentlich musst Du nicht am Abrufkommando arbeiten sonder am "Aus".
    Das "Aus" ist eines der ganz wichtigen Kommandos und kann leben retten, dafür braucht es nicht einmal echte Giftköder in der Umgebung.
    Man kann ohne Probleme das "Aus" so gut mit positiver Bestärkung antrainieren, dass der Hund reagiert, ohne nachzudenken.
    Dies braucht in erster Linie Ausdauer und anschliessend sollte man nie vergessen, dies immer wieder zu üben.
    Falls Du noch an mehr Hilfe beim trainieren des "Aus" interessiert bist, einfach schreiben, schliesslich habe ich keine Lust, nur für mich selber zu schreiben, nur weil ich so spät antworte.


    Liebe Grüsse aus dem Norden

    hej,


    mir ist das ganze viel zu schwarz-weiss.


    Es stimmt auf jeden Fall, dass in der heutigen Verhaltensforschung nicht mehr gross von Dominanz geschrieben wird, weder bei Hunden noch bei Wölfen.
    Dafür gibt es viele gute Gründe, um nur einen zu nennen, das Wort wird falsch gebraucht.
    Richtig gebraucht würde es darauf Hinweisen, dass ein Unterlegner sich submissiv (unterwürfig) verhält und der Überlegene deshalb Dominant ist.
    Es kommt also nicht darauf an, was der "Dominante" macht, sondern wie sich der Unterlegene verhält.
    Siehe Dominanz (Psychologie) Wikipedia als eine Quellenangabe.
    Dies aber nur so am Rande, denn tatsächlich ist es auch so, dass die Sprache sich wandelt und das ein falscher Gebrauch irgendwann richtig wird, wie es schon mit Kritik, Chauvinist und vielen anderen Worten passiert ist.


    Deshalb würde ein Verhaltensforscher nicht behaupten, dass Dein Hund dominant ist, wenn er provoziert und eine Prügelei sucht, denn genau dies macht er mit dem Kopfauflegen.


    Auch ich würde es liebend gerne sehen, wenn Du Dir gute Hilfe suchen würdest aber ich lasse deine finanziellen Nöte nicht als ausrede gelten.
    Dies hat einen einfachen Grund, wenn Du jemanden suchst, der Euch wirklich hilft, dann brauchst Du jemanden, bei dem Euer wohl an erster Stelle steht.
    Deshalb gibt es sogar bei absolut professionellen Trainern immer wieder Möglichkeiten, Hilfe zu bekommen, wenn man wenig oder kein Geld hat.
    Ausserdem gibt es eine grosse Anzahl von Trainern in Vereinen und an anderen Orten, die kein Geld bekommen, für ihre Arbeit, anderst könnten diese Vereine zum Teil gar nicht existieren.


    Auch die Frage, wie Du jemand finden kannst, der nicht ganz ungeschickt und unmöglich ist, kann ich Dir beantworten, frag in einem Tierheim in der Nähe.
    Ganz gute Tierheime haben sogar ihre eigenen Leute um bei Verhaltensproblemen zu helfen, schliesslich ist das einer der wichtigsten Gründe, weshalb Hunde dort abgegeben werden und wenn man nicht will, dass ein Tierheimhund sofort wieder im Tierheim landet, macht es sehr viel Sinn, dafür zu sorgen, dass der Hund so wenig wie möglich Verhaltensprobleme hat.
    Tatsächlich gibt es sogar Tierheime, die Angefangen haben solche Spezialisten zu vermitteln, um zu verhindern dass sie andauernd überfüllt sind.
    Auf jeden Fall sollte aber jedes Tierheim einigermassen Bescheid wissen, welche fähigen Leute in der Nähe sind und welche davon auch bereit sind für wenig oder kein Geld zu helfen, schliesslich sind sie ja selber solche Bittsteller.


    Was nun den falschen Gebrauch vom Wort Dominanz angeht, beurteile die Menschen nicht nur danach.
    Leider ist es wirklich so, dass der grösste Teil der Trainer, die immer noch die veralteten Bezeichnungen gebrauchen, schlicht unfähig sind.
    Aber es gibt auch Andere, solche die vor Jahrzehnten ausgebildet wurden und die ganze Zeit in der Praxis gelernt haben, diese erkennt man daran, dass sie mit sehr viel Einfühlungsvermögen vorgehen, egal welchen Quatsch sie dabei erzählen.


    Es gibt nur eine Sorte, bei der Du gleich wieder gehen kannst.
    Das sind die, die nur sagen, "Dein Hund ist dominant" und dann sich so verhalten, als ob das Problem damit gelöst ist.
    Das ist natürlich Quatsch, genau so gut könnte der sagen, "dein Hund ist blau", es würde Dir gleichviel helfen.
    Dafür hat das ganze aber einen sehr unguten Unterton.
    Am Besten kommt man dahinter, wenn man das mit einem anderen bekannten Satz vergleicht, "Zeig Deiner Frau, wer der Mann im Hause ist".
    Wenn man diesen Spruch hört, denkt doch niemand, dass der Sprücheklopfer einen anderen Mann damit auffordern will, den Müll rauszutragen, das ist eine versteckte Aufforderung zur Gewalt.
    Der Spruch, "der Hund ist dominant" gehört genau in diese Kategorie, wobei man immer darauf achten sollte, was anschliessend kommt.
    "Zeig deiner Frau, wer der Mann im Hause ist und mähe den Rasen" hat eine ganz andere Wirkung.
    So auch, "Dein Hund ist dominant, Du musst die Führung mehr übernehmen, damit er lernt, dass Du keinen Streit willst.", dies kann man nähmlich machen, ohne dass man irgendeine Form von Gewalt anwendet.
    Deshalb, schau hin und frage Dich immer, ob die Erziehungsform, die Dir angeboten wird, für Dich auch Sinn macht.
    Unnötige Gewalt finde ich bei einem reinen Familienhund so blödsinnig, wie es nur sein kann, denn schliesslich sollen Familienhunde Sozialpartner für uns sein, in erster Linie.
    Seine Sozialpartner sollte man aber nie Gewalt aussetzen, wenn dies nicht vollständig unumgänglich ist, egal ob es sich dabei um einen Ehegatten, Kind oder auch nur Hund handelt, dies tut weder dem Sozialpartner gut, noch uns als Tätern.


    Zu guter letzt, ich nenne mich nicht Experte, sondern Agilit-Trainer, weil das bin ich auf jeden Fall und ich würde nie in einem Forum schreiben, wenn ich nicht bereit wäre, über meine Meinung zu diskutieren.
    Trotzdem wäre ich froh, wenn man dabei nicht gleich persönliche Angriffe starten muss ;)


    Liebe Grüsse aus dem Norden

    hej,


    Ihr habt Euch so eine Mühe gemacht, mit den Vorinformationen, dass ich Euch empfehlen würde, umgekehrt vorzugehen, beurteilt die Anbieter.


    Bei TH und ähnlichem gibt es ganz grosse Unterschiede.
    Am Schlechtesten finde ich Vereine, die Hunde direkt aus dem Ausland importieren und die man in einer Nacht und Nebel Aktion vom Parkplatz einer Autobahnraststätte abholt.
    Solche Vereine ist es relativ egal, wie es dem HH und dem Hund anschliessend geht, Hauptsache sie haben Leben "gerettet".
    Andere Vereine sind da schon eine viel bessere Alternative, die bringen die Hunde zuerst zu einer Pflegestelle um sie anschliessend weiter zu vermitteln, so kennt man die Hunde und man bekommt von solchen Leuten auch nach der Abnahme Unterstützung, falls dies nötig ist.


    Bei den ganz normalen Tierheimen gibt es diesen Unterschied auch.
    Einmal aufzählen was die alles anbieten können.
    Bei einem Sondierungsgespräche am Anfang wird festgelegt, was für Hunde dem Zukünftigen HH überhaupt angeboten werden.
    Das klare Ziel ist dabei, nur HH und Hunde zusammen zu bringen, die auch zueinander passen.
    Über das Verhalten der Hunde ist relativ viel bekannt und das TH bemüht sich intensiv, Informationen zu sammeln, dies wird dann gerne selbst gemacht, die Erzählungen des vorherigen HH werden alle überprüft (Katzenfreundlich, Kinderfreundlich, Verhalten gegenüber anderen Hunden, Leinenführigkeit etc etc)
    Beim Übergabevertrag ist eine Rücknahmeklausel enthalten, bedeutet nichts anderes als dass das Tierheim die Hunde zurück will, wenn der neue HH den Hund nicht behalten will, die Formulierung kann da sehr variieren, den rein gesetzlich gesehen ist es schwierig, dies bindend in einen Vertrag zu kriegen.
    Dann gibt es Nachkontrollen und auch Hilfeangebote nach der Abnahme, wie z.B. Tierarzt vom Heim steht noch eine Zeit lang gratis zur Verfügung, es gibt einen Hundepsychologen oder ähnliches, der vom Tierheim gestellt wird, wenn irgendwelche Probleme auftauchen sollten etc etc.
    Das kostet alles Geld, deshalb sind diese Angebote verschieden gut ausgearbeitet und gratis heisst nicht unbedingt gut in diesem Zusammenhang.
    Wichtig ist nur, dass das Tierheim ernsthaft interessiert ist, dass der neue HH und der vermittelte Hund es so gut haben, wie nur irgendwie möglich.


    Bei den Züchtern haben wir viele schwarze Schafe.
    Nach meiner persönlichen Ansicht sind die am Schlimmsten, die rein auf Ausstellung züchten.
    Wenn man dies zu Rücksichtslos macht, dann spielt plötzlich die Gesundheit und der Charakter fast keine Rolle mehr, sondern nur noch die Preise, die man an Ausstellungen mit ihnen bekommen kann.
    Andere Züchter stellen den zukünftigen HH und den Hund in Vordergrund.
    Die achten sehr darauf, dass keine Krankheiten vererbt werden und dass die Wahl der Eltern auch ihr Wesen berücksichtigt, so dass so gut wie möglich vermieden wird, Hunde Verhaltensprobleme anzuzüchten.
    Die beiden ersten Sorten Züchter haben Ausgaben wegen ihrer Art von Zucht, das bringt eine dritte Art Züchter auf den Plan, die denen alles egal ist und die nur Geld verdienen wollen.
    Dies erreichen sie, indem sie vor allem den Züchtern zu gleichen versuchen, die wir als zukünftige HH als verantwortungsvolle Züchter bezeichnen würden.
    Die stellen im Allgemeinen auch nicht die Preise bei den Ausstellungen in Vordergrund, weil sie die Preise nicht ohne Aufwand bekommen können.
    Die erste Sorte Züchter wird immer wieder betonen, wie wichtig die Ausstellungen sind und auch gerne die Preise vorweisen, die sie bei Ausstellungen gewonnen haben.
    Die dritte Art verhält sich wie ein Gebrauchtwagenverkäufer, alles ist am Schluss egal, wenn man nur einen Welpen kauft.
    Die zweite Art Züchter stellt normalerweise wirklich Forderungen an den zukünftigen HH.
    Schliesslich haben sie sich wirklich Gedanken über das Wesen ihrer Hunde gemacht und das auch als Zuchtziel gehabt, dann ist es unmöglich, dass jeder der einen Hund will, mit den Zuchtzielen übereinstimmt.


    Bei den Züchtern gibt es einen sehr guten Trick, einen guten zu finden.
    Man schaut sich die Elterntiere an, wenn es keine Welpen gibt.
    Die Züchter, die wirklich Wert darauf legen, dass HH und Hund zusammenpassen, werden dies unbedingt unterstützen, die anderen finden so etwas irritierend oder aufwendig oder sie reden nur noch über Ausstellungen ;)
    Leider ist der Frühling nicht gerade die beste Zeit dafür aber machbar ist es immer.
    Es gibt nähmlich ein einfaches Problem, wenn man Welpen anschaut, verliebt man sich gerne Kopflos in sie.


    Deshalb wäre mein Tipp, sich zuerst in der Gegend nach guten Anbietern umzusehen, egal um was für einen Hund es sich handelt.
    Bei den Züchtern wird ein guter Züchter sehr schnell sagen, was er über die Vorstellungen eines möglichen HH denkt.
    Ausserdem ist es viel einfacher, sich bei einem erwachsenen Hund vorzustellen, ob er in unser Leben passen könnte, von Temperament und Wesen her, wie bei einem Welpen.


    Liebe Grüsse aus dem Norden