Beiträge von Laursen


    Wie wirksam ein Zaun, sogar eine einfach Markierung ist, hängt von zwei Sachen ab.
    Einerseits ganz klar der Erziehung.
    Ich habe nicht ohne Grund Markierung geschrieben, meinem Hund konnte ich beibringen, ein kleines Stützmäuerchen von 30cm Höhe zu akzeptieren, dabei stand er auf der erhöhten Seite.
    Auf der anderen Seite aber auch der Reizstärke, diese Begrenzung zu vergessen oder zu ignorieren.
    Bei meinem Hund gelang es mir ohne Probleme, dass er allen äusseren Reizen standhielt, egal ob es sich um Menschen, Hunde, Katzen oder etwas anderes handelte.
    Dafür hat er aber diese Grenze nie akzeptiert, wenn ich mich näherte.
    Da ich aber damit leben konnte, habe ich gar nicht erst versucht, dafür eine Lösung zu finden.
    Ein wichtiger Punkt übrigens, der Reize verstärken kann, ist mangelnde Auslastung.
    Ein Hund der sich langweilt, wird irgendwann einem Reiz nachgeben und sich damit selbst belohnen.
    Damit wird aber so eine Grenze fast bedeutungslos.


    Liebe Grüsse aus dem Norden

    hej,


    ganz grundsätzlich bin ich einig mit meinen Vorschreibern.
    Allerdings habe ich da auch eine Idee, auch deshalb weil ich uns Menschen nicht gerne nur als Resource ansehe ;)


    Ich bin mir recht sicher, dass Du das Verhalten von Meg ohne zu wollen verstärkt hast.
    Beachtung ist für einen Hund ein echter Wert und die Situation, dass beide Menschen sich mit ihr abgeben, erst recht, wenn man selber sich schon sehr freut, dass ein "Rudel"-Mitglied wieder zurückgekehrt ist, kann wie eine Belohnung wirken.
    Dass Ihr beiden (Menschen) das nicht toll findet, damit kann sie scheinbar gut leben und das Verhalten Deinem Mann gegenüber deute ich so, dass sie versucht ihn zu beschwichtigen, damit er nicht all zu sauer wird.


    Deshalb mein Rat, der meiner Meinung nach nichts verschlimmern können sollte, tu so, als ob ihr Verhalten für Dich so unerträglich ist, dass Du weg musst.
    Es sollte logisch sein, dass Du dann gar keinen Kontakt zu Deinem Hund aufnehmen darfst, schliesslich bist Du entnervt und gehst wegen ihr, mit Deinem Mann kannst Du aber gerne kurz reden etc. schon nur damit klar ist, dass er nicht das Problem ist.
    Hunde sind so gute Pragmatiker, dass der Lerneffekt hauptsächlich dann gegeben ist, wenn Du am Gehen bist und ganz kurz, wenn Du weg bist.
    Hier hilft also mehr nicht, wenn Du versuchst den Effekt damit zu verstärken, dass Du länger weg bleibst.
    Natürlich kannst Du erwünschtes Verhalten damit bestärken, dass Du ihr positive Beachtung gibst, wenn sie sich wie gewünscht verhält.
    Ganz attraktiv müsste, nach diesen Überlegungen, sein, dass Du dies im gleichen Raum tust, wie Dein Mann sich befindet.
    Es geht dabei Deiner Hündin sehr stark um ein "Wir"-Gefühl.


    Wenn ich recht habe, sollte könnte es im schlimmsten Fall zu folgendem längerfristigen Verhalten kommen.
    Am Anfang wird Meg sehr irritiert sein, dass Du gehst und wird ihre Bellaktionen entweder abschwächen oder ganz aufhören.
    Dann kann es passieren, dass die Bellaktionen sogar verstärkt auftreten.
    Dies geschieht dann, wenn sie versucht eine Lösung zu finden, wie sie Dich zwingen kann wieder so zu reagieren, wie sie es eigentlich wünscht.
    Eine endgültige Verbesserung sollte aber innerhalb von zwei Wochen zu merken sein, sonst kann man dies abbrechen.
    Entscheidend dürfte sein, dass Ihr erwünschtes Verhalten bestärken könnt, am Besten mit dem "Wir"-Gefühl.


    Was auf keinen Fall passieren darf, Meg darf auf keinen Fall Deine Mann mehr bedrängen, höchstens mit verstärktem Gebell in der zweiten Phase, dann sollten aber das Beschwichtigungsverhalten gegenüber Deinem Mann auch verstärkt auftreten.
    Dies wäre ein echter Beweis, dass ich vollständig falsch liege und dann kann ich nicht mehr voraussehen, was das Weggehen bewirken könnte, was das Verhalten Deiner Hündin angeht.
    In so einem Fall sofort abbrechen und mich als Knalltüte bezeichnen.
    Dies schreibe ich aber nur zur Absicherung, ich kann mir so überhaupt nicht vorstellen, dass dies geschehen wird.


    Ich glaube nicht, dass es sich beim Verhalten von Meg um ein Macht- oder falsch und gebräuchlich, Dominanzproblem handelt.
    Hunde erkennen uns als Menschen, dies zeigen sie die ganze Zeit mit ihrem Verhalten, dass fast immer anderst ist, gegenüber Menschen wie gegenüber Hunden.
    Schon nur deshalb sehe ich die Beziehungen von Hunden gegenüber Menschen viel persönlicher und weniger hierarchisch.
    Ein Problem, dass sich aber immer wieder stellen kann, Hunde sind genau so sehr auf ihren Vorteil bedacht wie wir Menschen, deshalb werden sie alle Vorteile dankend annehmen, die wir ihnen anbieten und werden es auch nicht schätzen, wenn wir sie ihnen wieder abstreitig machen.
    Ausserdem sind Hunde unglaublich gute Teamplayer, sie interessiert es eigentlich nie, weshalb wir eine Aufgabe an sie delegieren, sie nehmen sie einfach war, so gut wie sie können.
    Auch deswegen gibt es immer wieder Probleme, können oder wollen wir uns nicht um etwas kümmern, dass der Hund als wichtig ansieht, dann macht er das.


    Das Verbellen selbst, das Meg Deinem Mann gegenüber zeigt, können Hunde zwar als störend bis aufdringlich empfinden aber untereinander führt es nie zu Machtkämpfen, sondern höchsten dazu, dass ein Hund (meist überlegen) einen anderen Zurechtweisen kann, was dem Zurechtgewiesenen nun nicht unbedingt passen muss.
    Meg hält sich aber auf gutem Abstand zu Deinem Mann, wie gesagt, das ganze Verhalten scheint mir eher beschwichtigend aber dazu kommt auch, dass sie sich überlegt aus der Reichweite Deines Mannes hält und so eine Zurechtweisung umgeht.


    Liebe Grüsse aus Dänemark


    PS: Erfolgsberichte sind die Leckerli in einem Forum ;)

    hej,


    zu diesem Pinkeln vor Freude gibt es eine Theorie.
    Junge Welpen können ihre Schliessmuskeln noch nicht kontrollieren.
    Auch wenn sie älter werden, kann Aufregung dazu führen, dass sie die Kontrolle über die Schliessmuskeln verlieren (gilt übrigens auch für Menschen)
    Deshalb kann dieses "unwillkürliche" Pinkeln ungefähr bedeuten, dass der Pinkelnde sich so schwach und schutzbedürftig darstellt, wie ein junger Welpe ist.


    Erschreckend in diesem Zusammenhang, Hunde die massiv misshandelt wurden, können genau dieses Pinkeln zeigen, wenn sie sich von Menschen bedroht fühlen.
    Da es dabei um erwachsene Hunde geht, kann man bei so etwas schon von Trauma reden.
    Die Hunde scheissen sich vor Angst in die Hose, bildlich gesprochen, auch wenn es sich um Urin handelt und Hunde keine Hosen tragen.


    Dies gilt natürlich nicht für Welpen und Junghunde.


    Liebe Grüsse aus dem Norden

    hej,


    wann Du Fressen gibst, ist nicht so wichtig.
    Natürlich sollte man daran denken, dass man mit vollen Magen zwei Stunden lang nicht schwimmen gehen soll, beim Hund ähnlich.
    Ansonsten ist aber Regelmässigkeit das grosse Plus, die Verdauung geht immer ungefähr gleich lang, so etabliert sich ein Tagesrhythmus und deshalb kann weiss man mit der Zeit, wann der Hund ein Bedürfnis hat.
    Zum Thema Nachtruhe, bestimme das selber, der Hund passt sich gerne an.
    Denk daran, jetzt haben wir noch Frühling, im Sommer ist es dann schnell zu heiss in der vollen Sonne.


    Liebe Grüsse aus dem Norden

    hej nochmals,


    der Zaun sieht einem Wildzaun sehr ähnlich.
    Wildzäune kommen mit Wildschweinen klar, die sind stabiler wie viele andere.
    Die Pfosten sind wirklich immer ein Problem, vor allem wenn der Zaun länger halten soll, hier muss man einfach die beste Lösung finden.
    Wenn Du in den Wald gehst und geräumte und wiederbepflanzte Flächen findest, sind die eigentlich fast immer eingezäunt, weil der Rehbestand überall zu hoch ist.
    Solche Zäune sind wirklich stabil und dabei so billig gemacht wie möglich.


    Dornenpflanzen kann man verwenden aber eigentlich habe ich bewusst Pflanzen genannt, die keine Dornen haben, auch Bromberen gibt es ohne.


    lg

    hej,


    bei solchen Längen würde ich Wildzaun verwenden, den man in Geschäften kaufen kann, die Material für den Waldbau verkaufen.
    Selbst bei professionellen Landschaftsgärtnerläden kostet der Zaun viel mehr, gar nicht zu sprechen von anderen Läden.
    Ich habe schon erlebt, dass man für einen schlechten Zaun das zehnfache bezahlen durfte, wie man für eine Wildzaun bezahlen muss, am richtigen Ort.
    Es scheint mir, als würden Bauhäuser die Maschen einzeln verkaufen, während dem die Waldbelieferer in Paletten denken, auch wenn beide die Rollen einzeln verkaufen.


    Noch eine Gedankenanregung, weshalb nicht den Zaun bepflanzen, sprich verstecken?
    Linguster ist billig, das fleissige Lieschen wächst ungeheuer und Clematis und Bromberen (ohne Dornen) haben spezielle Reize.


    Liebe Grüsse aus Dänemark

    hej,


    ich habe nochmals meinen ganzen Beitrag durchgelesen, um raus zu finden, was den so sehr stören könnte.
    Dabei ist mir aufgefallen, dass niemand auf das Verhalten des Hundes eingegangen ist, wenn er wieder beim HH ist.
    Dabei ist es doch so klar, dass der Hund die schlechte Laune erkennt und versucht zu beschwichtigen.


    Ich weiss, für die Klickerfront ist es schon fast ein aussergewöhnlicher Gedanke aber ich bin der Meinung, dass man auch auf den HH eingehen muss und wie es ihm geht.
    Natürlich beschwichtigt ein Hund nur, wenn der HH ihm einen Grund dafür gibt, dass der HH aber einen Grund dafür haben kann, so bedrohlich zu wirken, dass der Hund beschwichtigt, sollte man nie ausser acht lassen.
    Lest vielleicht nochmals den ersten Beitrag durch, dann könnt ihr mich vielleicht verstehen.


    Wie gut das dieses Ignorieren auf Hunde wirkt, kann ich als Agilitytrainer nur bestätigen.
    Meinem eigenen Hund habe ich so beigebracht, mich auf der Bahn nicht mehr zu verbellen, was bei ihm aber eine normale angezüchtete Reaktion ist, als Treiber.
    Übrigens, mein Hund hat so ein Gesicht, wie ich es als Profilbild benutze, wenn ich mit ihm Agility mache.


    Noch interessanter allerdings ist eine aktuelle Problemstellung.
    Im Training, das ich leite, habe ich jetzt zwei Damen, die ihren Hund mit allem Möglichen versuchen zu bewegen, mit ihnen Agility zu machen.
    Beide lernten Agility zuerst an anderen Orten.
    Zu einem Teil bin sicher auch ich daran Schuld, dass sie sich solche Mühe gebe, weil ich immer wieder betone, dass Agility nur dann Sinn macht, wenn Hund und HH es auch gerne tun.
    Sobald diese Frauen aufhören zu locken und erst recht, wenn ich die Frauen ablenke, dann kommen die Hunde mit sichtlicher Freude angerannt.
    Es dürfte klar sein, dass die Hunde sich sehr wahrscheinlich bedrängt fühlen, vom Verhalten ihrer HH, dies erklärt auf jeden Fall diese Reaktion am Besten.
    Ausserdem werden die Hunde mit viel Aufmerksamkeit belohnt, wenn sie nichts machen, auch das ist eine gute Motivation für die Hunde sich so zu verhalten.


    Damit sich keiner Gedanken um die Hunde macht, ich bin mit Beiden gelaufen.
    Dies mache ich sonst so gut wie nie, denn es bringt nichts, die HH zu frustrieren, was mir immer dann gelingen würde, wenn ein Hund bereit ist mit mir zu laufen und es bringt erst recht nichts, wenn der Hund mit mir nicht laufen will.
    Beide Hunde haben eine mittlere Bahn in voller Geschwindigkeit genommen und sind anschliessen vor Freude noch rumgesprungen.
    Allerdings locke ich auch nicht, ich fordere zu einem Jagdspiel auf.
    Deshalb belohne ich dann auch nicht, das Spiel ist Belohnung genug.
    Bei beiden HH muss ich noch viel mehr darauf bestehen, dass sie aufhören zu locken, wenn der Hund scheinbar nicht laufen will.
    Ausserdem bin ich in der luxuriösen Situation, dass ein Tierarzt sehr viel beim Training ist, weil seine Frau mit ihrem Hund läuft, beide Hunde müssten gesund sein, ich habe nachgefragt.


    lg

    hej,


    ich habe Erfahrungen mit Zäunen in einer Hundepension gemacht.
    Glaub mir, zwei Meter müssen nicht genug sein und die Hecke hat sehr wenig Bedeutung für einen Hund der will.
    Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, muss der Zaun auch gegen ein Überklettern gesichert werden.
    Dafür gehen normale, grosse Winkel gut, die man mit einem gut sichtbaren Draht verbindet.
    Bei zwei Meter hohen Zäune auch bisher das einzigste, was Hochspringer abgehalten hat.
    So eine Konstruktion nimmt den Hunden tatsächlich den Mut, so dass sie es nicht einmal probieren.


    Liebe Grüsse aus dem Norden


    PS: weshalb gibt es nur weniger Zwinger, die nicht auch gegen oben gesichert sind?

    naijra
    ich bin mir nicht einmal sicher, ob wir uns uneinig sind.
    Auf jeden Fall hätte ich nie so geschrieben, wenn Shoppy nicht so reagiert hätte, wie sie es tat.


    Grundsätzlich versuche ich es zu vermeiden, einem Hund etwas vorzuspielen.
    Ich halte sie für viel zu gute Beobachter dafür.
    Wenn ich nun aber einen Hund an einem Mauseloch abholen muss, weil er nicht abrufbar ist, bin ich nicht mehr fröhlich und nett sondern eher etwas genervt.
    Dies bemerkt natürlich ein Hund, erst recht wenn ich das Anleinen sachlich nüchtern mache und ihn dann kurzfristig ignoriere.
    Die Zeit in der ich ihn ignoriere, nutze ich, um wieder zu meiner vorherigen Laune zurück zu finden, damit ich wieder natürlich und ohne gereizt zu sein, auf ihn reagieren kann.
    Dies kriege ich tatsächlich in sehr kurzer Zeit hin und wenn ich mich daran erinnern muss, dass der Fehler in meiner Erziehung zu suchen ist.
    Natürlich wird so ein Verhalten von mir einen Hund beunruhigen, dies wird aber bewirken, dass er in einer ähnlichen Situation mehr auf mich achtet, was ich dann belohnen kann, vorausgesetzt, seine Reaktion ist belohnungswürdig natürlich.
    Vielleicht ist es von Bedeutung, dass ich von Strafe schreiben kann, weil ich auch an die HH denke.
    Man muss einem HH einfach die Möglichkeit geben, zu "strafen" damit er sich wieder richtig verhalten kann.
    Unsere Gesellschaft setzt so sehr auf Strafe, dass es für einen normalen Menschen so erscheinen muss, dass Strafe immer zur Erziehung gehört.
    Deshalb die drei Sekunden ignorieren.


    lg

    hej,


    ich war einmal mit einer Bekannten am Strand unterwegs, ihren Hund kannte ich noch nicht so gut und erst recht wusste ich nicht, dass sie solche Schwierigkeiten beim Abruf hatte.
    Der Strand war gross und leer (Herbst).
    "Plötzlich" tauchte weit weg ein älterer Mann auf, der auch einen Hund hatte, den er an der Leine führte.
    Der Hund meiner Bekannten rannte zielstrebig auf den fremden Hund zu, liess sich nicht abrufen aber auch nicht von dem Mann vertreiben, der war tatsächlich so rotzfrech, dass er sich mit dem angeleinten Hund prügeln wollte.
    Dabei kam er aber dem Mann zu nahe, der versetzte ihm einen Tritt mit dem Fussrist.
    Der Tritt war nicht besonders heftig und der Hund zeigte keinerlei Anzeichen von Schmerzen, trotzdem liess er sich dann, zwar noch zögernd, Abrufen.
    Der Bekannten habe ich erklärt, dass ihr Hund mit grösster Wahrscheinlichkeit gelernt hat, dass der Mensch am anderen Ende der Leine nicht nur Dekoration ist.
    Dies verstand sie dankenswerterweise sehr gut.
    Wir haben uns dann auf Abstand entschuldigt, was der alte Mann ruhig angenommen hat.


    Der Hund meiner Bekannten hat nie mehr einen Hund an der Leine belästigt und das obwohl wir ihn anschliessend nochmals Abgetastet haben, um sicher zu gehen, dass er keine Schmerzen hatte.


    Ich würde nie so eine Situation bewusst herbeiführen aber manchmal muss man nehmen, was einem Geboten wird und die Reaktion des Hundes meiner Bekannten war für sie später eine wirkliche Erleichterung in deren beider Leben.


    Solange der eigene Hund nicht verletzt wird oder er der Angegriffene ist, würde ich nur daraus lernen, dass ich ihn an der Leine führen muss, bei so einer Geschichte.


    Liebe Grüsse aus dem Norden